Sonntag, 28. April 2013

Drehbuch: Frauen, die auf Männerfüße starren :o)

Darsteller:
Eva L.
Alex D.
Renate A.
mein Stationsarzt aus'm Philipp (alias Christoph L.)
Stinki (alias Klaus U.)
Thomas M.
jede Menge menschliche und tierische Statisten
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An einem schönen, sonnigen Tag sitze ich mit Renate und Eva vor einem Straßencafé am alten Markt in Borbeck und genieße mit ihnen den Sonnenschein. Wir genießen Eisbecher, Kaffee und auch Tee, ganz nach Gusto.


                Schönes Wetter über Dellwig und Bottrop - (c) Alexandra Döll, Essen

Wir starren rüber zur belebten Marktstraße, wo bis dato aber fast nur ausschließlich weibliche Wesen rumlaufen oder nur Männer mit wenig erotischen Birkenstock-Latschen an den Füßen. Eva dippt frustriert ihren Teebeutel in die Tasse und Renate flucht, nachdem sie an ihrem Cappucino genippt hat: "Scheiße, nix zum Starren da!" Ich zünde mir frustriert ne Fluppe an. Der Springbrunnen am anderen Ende des Marktplatzes in Höhe des Spielzeuggeschäfts Redmann geht ohne Vorwarnung los. Eva kichert und spricht von einem "Springbrunnen-Orgasmus". Eine Hummel fliegt übermütig um unsere Eisbecher herum, die Tauben auf dem Marktplatz hoffen, dass etwas für sie abfällt, z. B. eine Eiswaffel.



                                 Eva die Hummel, mit Clio im Hintergrund - (c) Alexandra Döll, Essen


Passend dazu kommt mein Stationsarzt aus dem Friseurgeschäft gegenüber - endlich gibt's mal was für uns zu Starren!! :o) In diesem Fall sind es weiße Turnschuhe von Adidas, auf die wir starren können. Der arme Kerl wird ganz verlegen, als er unsere Blicke bemerkt und er mein Lächeln sieht. Er geht unsicher zum Café herüber und setzt sich an einen der Nachbartische, wobei er nicht weiß, wie er unsere Blicke auf seine Turnschuhe deuten soll. Seine Gesichtsfarbe wechselt zwischen dezent gebräunt und dunkelrot. Er ist erleichtert, als er sich bei der Kellnerin ein Mineralwasser bestellen kann, um sich abzukühlen.

Auf dem Fuße - im wahrsten Sinne des Wortes - folgt Thomas, der bei Deichmann, das ein Stückchen die Straße hoch liegt, neue Schuhe erstanden hat und eine entsprechende Tüte mit Deichmann-Logo mit sich führt. Ich kreische vor Freude, als ich auf seine schwarzen Herrenschuhe starre, die er an seinen Füßen trägt. Renate will ein Kind von Thomas' Schuhen. Eva ruft fröhlich: "Halla!", und überfällt mein Groupie ohne Vorwarnung, damit sie sehen kann, was er für Schuhe in der Tüte hat. Ihr gelingt es, die Schuhe aus der Tüte zu holen, während Thomas nach mir jammert und versucht, sich gegen Evas Überfall zu wehren. Sie kräht rum, weil sie ein Paar schwarzer Turnschuhe mit neongrünen Streifen aus der Tüte geangelt hat und schwenkt sie herum, sodass alle Leute auf dem alten Markt und auf der Marktstraße sie sehen können. Ich werde rattendoll und lecke mir genießerisch die Lippen.

Nach Evas Überfall braucht Thomas erst mal ne Stärkung in Form eines Cappucinos mit Sahne, den er aber in sicherem Abstand von uns konsumiert - er wünscht keine weiteren Überfälle durch uns :o). Unsere erfreuten bis erregten Blicke auf seine Schuhe irritieren ihn ziemlich; auch als Eva ihm freundlich mit breitem Grinsen seine neu erstandenen Turnschuhe zurückgibt, dabei übermütig tänzelnd. Wir werfen ne Portion LSD ein und rufen fröhlich: "Halla!" Das bringt sowohl Thomas als auch meinen Stationsarzt ziemlich aus dem Konzept.

Der nächste Herr mit geilen Schuhen lässt nicht lange auf sich warten: Es ist Stinki, der aus der Kneipe am alten Markt kommt und nun zu seinem Auto laufen will, das er in der Schmalen Straße in der Nähe des Germaniaplatzes geparkt hat. Als er mich sieht, läuft er rot an und starrt auf seine Schuhe, als er meinen Stationsarzt sieht, wird er stinkig. Die beiden Herren werfen sich giftige Blicke zu, während Eva, Renate und ich kreischend aufspringen, um Stinki in seinen schwarzen Herrenschuhen anzufallen. Der weiß gar nicht, wie ihm geschieht, zumal er's gar nicht gewöhnt ist, dass Frauen kreischend auf ihn zu rennen, und ranzt: "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?!" Wir kichern nur: "Halla!" und werfen uns vor ihm auf den Boden - nicht, um ihm zu huldigen, sondern um seine Schuhe zu streicheln (man nennt es auch Schuh-Petting, hihi!). Mein Stationsarzt platzt fast vor Eifersucht und rennt auch auf Stinki zu - nicht, um seine Schuhe anzuhimmeln, sondern um ihn mit ner Nadel, die er in der Tasche seiner Jeans hat, kräftig zu pieksen. Stinki weiß nicht, worüber er sich mehr aufregen soll - über den Arzt, der ihn da einfach piekst, oder über das Schuh-Petting an seinen Füßen. Thomas ist irritiert aufgesprungen, dreht drei Pirouetten und ruft nach mir, doch ich lechze gerade nach Stinkis Schuhen.

Offensichtlich haben mehrere Passanten die Polizei gerufen, denn wenige Minuten später, in denen Stinki wahlweise uns oder den Stationsarzt anmeckert, treffen einige Beamte ein und nehmen uns drei Damen in Gewahrsam. Wir werden sogar mit der B-Zelle bedroht (B-Zelle: gekachelte Zelle, in der sich tobsüchtige Häftlinge erst mal abreagieren können), wenn wir nicht aufhören, an Stinkis Schuhen rumzufummeln und "Halla!" zu rufen. Also schweigen wir, als wir festgenommen werden, und starren den drei Herren lechzend auf die Schuhe, die sich traurig bis irritiert vom Ort des Geschehens entfernen. Das Letzte, was wir sehen, ist, dass mein Stationsarzt Stinki mit der Nadel in den Hintern piekst, dann hören wir nur noch: "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?!" Der Polizeiwagen fährt ab :o).


Open End! :o))

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