Soeben war ich in der Mittagspause mit meiner Ehefrau Marina am Rhein spazieren, denn bei dem schönen Wetter bot sich das ja geradezu an. Unsere Verlobte Steffi hatte uns, bevor wir das Büro verließen, noch den Auftrag erteilt, ihr doch bitte ein Bananensplit mitzubringen und noch etwas Müller-Milch Orange bei Rewe.
Der Rhein liegt nur vier Gehminuten von unserem Büro entfernt, wenn man über ein paar Seitenstraßen dorthin geht und nicht direkt durch die Altstadt. Zunächst standen wir zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Oberkasseler Brücke, schauten den Schiffen auf dem Rhein zu, Marina machte Fotos, u. a. von den Schafen am gegenüber liegenden Ufer, und quatschten dabei über dies und das. Da wir ja auf dem Rückweg direkt durch die Altstadt gehen wollten, um für uns und unsere Verlobte Eis zu holen, liefen wir Richtung Schifffahrtsmuseum. Auf dem Vorplatz spielte ein junger Mann Klavier, aber nicht nur so ein triviales Bar-Piano-Geklimper, sondern richtig mit Herzblut und Hingabe, sodass wir stehen blieben und ihm zuhörten, zumal meine Frau ihn schon mal vor Aldi am Rande der Altstadt hatte spielen hören. Der junge Mann hat nicht nach Noten gespielt, sondern alle Titel aus dem Gedächtnis heraus, was ich eine Wahnsinns-Leistung finde.
Nach einigen Pop-Klassikern spielte er schließlich mein Lieblingslied - Nothing Else Matters von Metallica. Ich habe den Song natürlich schon unzählige Male gehört - auf CD und auch zweimal live (einmal bei Rock am Ring im Juni 2006, einmal beim Metallica-Konzert in der Köpi-Arena Oberhausen im Mai 2009) - und bekam wie jedes Mal Gänsehaut, wenn ich den Titel höre. Auch Marina war ebenso ergriffen wie ich - das Einzige, was jetzt noch zu diesem tollen Song und dem strahlend schönen Wetter fehlte, waren unsere Ehemänner *schmelzdahinundmutierzurwasserpfütze*. Selbst, als wir zurück ins Getümmel der Altstadt liefen, um unsere Eisbecher zum Mitnehmen zu organisieren, waren wir zunächst noch wie paralysiert - und das, obwohl wir sonst eher Kichererbsen mit einem Hang zu schwarzem, abstrusem und bisweilen sexistischem Humor sind.
Normalerweise bekomme ich bei "Nothing Else Matters" immer Gänsehaut - insbesondere live, wenn alle wie entfesselt mitsingen. Es gibt nur eine Version von dem Titel, der bei mir absolut das Gegenteil von Gänsehaut auslöst, weil dort weniger Herzblut und Gefühl drin steckt: Ich rede im konkreten Fall von der Version der amerikanischen Rock-Sängerin Bif Naked, die mir mein früherer Kollege Christoph - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kumpel meines Ehemanns, der auch unser früherer Kollege ist :o) - denn als er mir das mal in seinem Büro vorgespielt hat, war ich nicht besonders angetan, auch wenn der Rest der CD durchaus okay war.
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