Montag, 14. März 2011

Wenn die Leute sonst nix zu tun haben...

...müssen es eben halt Promi-Magazine sein mit unmaßgeblichen Infos über vermeintliche Stars oder kontraproduktive Anstänkereien von Lesern. Mir persönlich ist es bis dato zwar eher selten passiert, dass irgendjemand meinte, unsachliche Kritik an einem Artikel zu üben - meist kamen da eher konstruktive Vorschläge - aber eine meiner Autorenkolleginnen, die erst seit einigen Monaten bei Suite101.de dabei ist, bekam wohl nicht gerade freundliche Post von einem Leser, in der er ihr einen entgeisternden Vortrag darüber hielt, dass in ihrem Artikel über Plagiate nix Neues enthalten sei. Hm, eigentlich verfassen wir bei Suite101.de keine Doktorarbeiten, sondern schreiben Artikel zu aktuellen oder zeitlosen Themen, die aber im Gegensatz zu ner Doktorarbeit nicht dem Einzigartigkeits-Prinzip entsprechen müssen. Einige Autorenkollegen haben ähnliches berichtet - von Lesern, die bei einem Düsseldorfer Kollegen im Flur standen, und über einen seiner Artikel über einen Schauspieler lamentierten, die andere bekam einen Anruf von einem älteren Herrn, weil sie angeblich falsche Infos veröffentlicht habe, leider konnte er ihr aber auch nicht sagen, was daran falsch war, obwohl das Telefonat wohl 20 Minuten gedauert hat...hm, konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge sind sicherlich bei Kommentaren und Leserbriefen willkommen, unmöglich finde ich aber Anstänkereien, Pöbeleien und irgendwelche Kommentare, die im Prinzip nur das im Artikel Dargestellte noch mal wiederholen. Manche Menschen scheinen echt nix zu tun zu haben, wenn sie sich ausschließlich darauf konzentrieren, Autoren oder Journalisten mit unmaßgeblichen Kommentaren und Nervereien anzugehen. Konstruktive Kritik - gerne! Dummes Rumgelaber, Beleidigungen, Arroganz ("Ich kann diesen Artikel nicht ernst nehmen, weil ich eine andere Auffassung vertrete...!") Wiederholungen von Argumenten aus dem Artikel der Marke "Hauptsache, ich hab mal was von mir gegeben" - nein! Manche Leute scheinen echt so ein langweiliges Leben zu haben, dass sie sich den Tag wohl dadurch retten müssen, indem sie andere andissen - dabei gibt es wirklich Wichtigeres auf der Welt als dieser Blödsinn. In Japan sind die Menschen in mehrfacher Hinsicht von schlimmen Katastrophen betroffen (Tsunami, Erdbeben, Radioaktivität) und einige meinen, das komplett ausblenden zu müssen, stattdessen regen sie ihre Mitmenschen lieber dumm von der Seite an. Wenn man sonst nix zu tun hat...ich empfehle für solche Fälle immer Hobbys wie "Angstfrei töpfern in der Toscana", "Stressfreies Leistungsschwimmen im Haifischbecken/Piranha-Becken" oder auch "Jonglieren mit radioaktiven Brennelementen". Das ist wenigstens Beschäftigung für einige Menschen, die mit sich und ihrem Leben offenbar nicht soviel anzufangen wissen.

Gut, in vielen Medien werden Sondersendungen über die Katastrophe in Japan gebracht, aber einige Sender können nicht umhin, uns weiterhin mit ihrem Promi-Scheiß zu nerven. Was interessiert es mich, ob Daniela Katzenberger nen neuen Macker sucht oder ob Anna-Carina bei DSDS rausgeflogen ist? Als Persiflage auf diese Promi-Magazine in den Massenmedien habe ich Freitag mal ne kleine Persiflage gemacht, die bei meinen Kolleginnen und Kollegen einen Heiterkeitsausbruch ausgelöst hat - zumal das DAS Magazin für Leute ist, die sonst nix zu tun haben :o):

Fotos Marina, Steffi, Alex: (c) Marina Hong, Düsseldorf
Foto Timo und Darsteller Krimi-Dinner: (c) Thomas Marterer, Gießen
Texte: (c) Alexandra Döll, Essen

Das entspricht ja dem Niveau der Regenbogenpresse - ich lese solche Zeitschriften meist beim Friseur, wenn meine Strähnchen einwirken, aber sonst muss ich das echt nicht haben, mir Zeitschriften wie "Frau im Spiegel", "Gala", "InStyle", "InTouch" etc. zu kaufen, da die Infos über Promis, Adelige etc. gelinde gesagt nen Toten interessieren - und den wahrscheinlich auch noch nicht mal. Da kann ich meine Kohle sinnvoller investieren.

Am Samstag waren zwei Interessentinnen für meine Wohnung da. Die erste Dame war zwar begeistert von meiner Raumaufteilung und der Helligkeit der Wohnung, hat es sich aber wohl wegen Nachtspeicherheizungen anders überlegt (obwohl mein Vermieter versucht hat, das noch schön zu reden, höhö) und die zweite Dame mochte meine Wohnung zwar auch wegen der hohen Decken und der Helligkeit, aber sie befürchtete, dass ihre nicht mehr ganz so jungen Eltern, wenn sie aus der Türkei zu Besuch kommen, aus gesundheitlichen Gründen Schwierigkeiten hätten, in den zweiten Stock zu kommen - ihr Bruder wohnt wohl auch in der 2. Etage und da ist das auch jedesmal ein Problem. Die erste Dame hat sich wenigstens Zeit genommen, sich die Wohnung in Ruhe von mir zeigen zu lassen, bei der zweiten jungen Dame war es eher Speed-Dating, wenn auch nicht so extrem wie bei dem älteren Herrn, der sich vor einigen Wochen die Wohnung meiner Nachbarn im ersten Stock angeschaut hat. Heute Abend kommen die nächsten beiden Interessenten und am Mittwoch will ein Makler kommen. Okay, da habe ich abends nach der Arbeit noch weitere repräsentative Aufgaben :o).

Gestern Morgen habe ich wieder dem Gerinnungs-Selbstmanagement gefröhnt und es hat alles wunderbar geklappt im ersten Anlauf - sowohl Quick- als auch INR-Wert lagen im therapeutischen Bereich. YEAH!

Ansonsten bin ich derzeit dabei, das Manuskript meines neuen Buches zu lektorieren. Der erste Korrekturgang ist bereits gelaufen, aber natürlich schaue ich noch mal öfter drüber, denn manchmal findet man doch nicht alles beim ersten Korrekturlesen, wie uns sogar immer wieder bei relativ kurzen Anschreiben für unsere Kunden auffällt. Eine Seite ist natürlich nix im Vergleich zu insgesamt 134 Seiten inklusive Literaturverzeichnis für Leser, die sich für die wissenschaftlichen Hintergründe meiner Persiflage interessieren.

Es folgt eine Begriffswolke zum gesamten Manuskript:

Freibad Dellwig - Altenessen - Porno - Umkleidekabine - Tetraeder - Emscher - Liebe - Schwimmen - Mottbruchhalde - Barkasse - Haie - Kanalbrücke - Fahrrad fahren - Hagel - Arena auf Schalke - Rhein-Herne-Kanal - Binnenschiff - Piranhas - Georg-Melches-Stadion - Bergeborbeck - Heßler - Halde am Weidkamp - Schwarzbach - Straßenbahn - Levinstraße - Heizkraftwerk Karnap - Emscherklärwerk - Niederrhein - Wasserkraftwerk - Donner - Poco-Domäne - Eisenbahnbrücke - Ball - Vogelheim - Friedhof Am Hallo - Wasserhose - Vollmond - Balkon - Kaisergarten - Frühstück - Klaumerbruch - Hochhaus - Reuenberg - Katernberg - Schwimmtierchen - Nippelalarm - Flut - Berne - MP3-Player - Himmel - Vondernstraße.

Auch die Musik darf natürlich nicht zu kurz kommen :o):

Hoffmann & Hoffmann - Das Schwarze Album - Dio - Just another night - Higher - Himbeereis zum Frühstück - Metallica - U. D. O. - Say a prayer - Teufelsforke - Singen - Prince.

Diesmal spielt die Story nicht nur in Essen - vorwiegend im Nordwesten und Norden der Stadt - sondern auch in anderen Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen, Duisburg und Gladbeck. Sogar der Niederrhein und Düsseldorf sind an einigen Stellen als Schauplatz kurz vertreten.

2 Kommentare:

Wortmagier hat gesagt…

Hey , tolle Geschichte und denke mal wärst genau die richtige für unseren kommenden SchreibContest auf unserer Seite. Würden uns freuen Dich auf http://www.schreibcontest.de begrüßen zu dürfen.

Tobias hat gesagt…

Wirklich eine tolle Geschichte! Man kann sich richtig darein versetzen. In meinem Urlaub im Hotel Passeiertal (www.martinerhof.it) habe ich auch angefangen zu schreiben. Bei weitem nicht so gelungen wie du :D