Freitag, 11. Juli 2014

Erneute Umsiedlung meiner Pferdchen

Da die Halde Neuköln am Weidkamp bei dem Unwetter vom Pfingstmontag, also 9. Juni 2014, ordentlich durch den Gewittersturm gerodet wurde und immer noch zahlreiche Bäume vom Umstürzen bedroht sind, habe ich meine Pferdchen vorübergehend in einer sichereren Umgebung in der Nähe untergebracht. Während auf der Halde alles in Ordung gebracht wird, stehen meine Pferdchen in der Unterführung unter der Köln-Mindener-Strecke, wobei diese Unterführung die Verbindung zwischen Weidenstraße und Gerscheder Weiden darstellt :o). Am Bahndamm und im Wendehammer am Ende der Gerscheder Weiden sind zum Glück bereits alle Sturmschäden weitgehend beseitigt, sodass meine Pferdchen dort problemlos arbeiten können. Vielen Kundinnen macht Sex bei ständigem Zügerauschen doppelt soviel Spaß - mit anderen Worten: Die Freierinnen kommen wie D-Züge :o)).

Die Unterführung Gerscheder Weiden/Weidenstraße ist gerade einmal sechs Gehminuten vom alten Platz an der Halde Neuköln entfernt, mit dem Auto sind es sogar nur zwei Minuten. Allerdings werden meine Pferdchen häufiger von Anwohnern der Gerscheder Weiden misstrauisch beäugt :o). Wenn ES gerade nicht von Eltern für ihre Kinder als Kuscheltier gebucht wird, kann ES auf einem der Spielplätze entlang des Fußweges an der Köln-Mindener-Strecke spielen gehen. Sammy schaut öfter mal bei meinen Pferdchen vorbei und bringt ihnen zusammen mit ihren Assistentinnen Barbara und Doris Leckrigkeiten bzw. rekrutiert Stinki, um mit ihm zu schaukeln, hihi. Allerdings gibt es natürlich Zoff, wenn ES und Stinki sich auf einem der Spielplätze begegnen, wobei Sammy dann gerne als Schlichterin fungiert.

Wenn es mal wieder über Gerschede/Dellwig donnert, mosert Stinki das Wetter an: "Wat is'n mit dir eigentlich los?!" Timo fühlt sich wieder von allen möglichen Dingen und Menschen gemobbt - vom unbeständigen Wetter, glotzenden Anwohnern, tiefer gelegten Autos, die mit laut röhrendem Auspuff durch die Straßen brettern, von seinen Mitpferdchen...:o). Thorsten mag als besonderen Kick schnelle Nummern auf den Gleisen - zum Glück hat noch kein Zug das Liebesspiel und sein bzw. das Leben seiner jeweiligen Freierin beendet. Thomas lacht brüllend, wenn willige Damen ihn unter der Unterführung befummeln, während oben drüber ein Güterzug rollt. Der Stationsarzt hat sich schon prophylaktisch mit Antibrumm Forte eingesprüht, denn in den Büschen am Bahndamm treiben sich doch allerlei Insekten rum, die teilweise auch schon mal stechen können - bei den Damen ist er ja für's Stechen zuständig *grins*.

Wenn ich meine Pferdchen am Freitagabend mit meinem 3er BMW aus der Dellwiger Geheimgarage abkassiere, freut sich mein 3er auch über die neue Location. Allerdings wird er unmütig gegenüber Rostlauben im Wendehammer, die dort einfach so vor sich hinrosten, weil sich niemand für deren Abmeldung und Entsorgung zuständig fühlt. Dieser Umstand ist für Timo ein zusätzlicher Mobbing-Faktor.



Alte Straßenbahn auf der Donnerstraße in der Nähe der Weidenstraße - (c) Bernhard Terjung, Drehscheibe online-foren.de

Auf dem Foto fährt noch eine alte Straßenbahn der Linie 115 - die es heute gar nicht mehr gibt - die Donnerstraße entlang. Nach Angaben des Fotografen ist das Foto im Juli 1982 entstanden, denn zu dem Zeitpunkt fuhr die 115 definitiv noch - ab 1984 ist die 115 nicht mehr bis Dellwig-Wertstraße gefahren, sondern hatte ihre Endstelle am Germaniaplatz in Borbeck-Mitte bzw. am damaligen Betriebshof an der Stolbergstraße gegenüber vom Philippusstift, den es heute leider auch nicht mehr gibt. Ich kann mich noch gut an das alte Backsteingebäude an der Stolbergstraße erinnern, in dem sich das Straßenbahndepot befand.

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