Promi-News sind ja ab und zu ganz schön, aber wenn ich manche Schlagzeile lesen muss, frage ich mich echt, ob es noch trivialer und niveauloser geht. Ich habe den Eindruck, solche schockierenden News werden nur gebracht, damit der doofe Deutsche von den eigentlichen Problemen in diesem Land abgelenkt ist. Manche sprechen halt nur die Sprache Deutsch und über andere Leute :o)).
Auch die Stadt Essen ist wieder lustig - auf der Humboldtstraße in Haarzopf will keiner Fußgängerfurten haben, zumal dort eh nicht mehr soviel los ist, seitdem die neue Mitte Haarzopf an der Fulerumer Straße eröffnet wurde, und es will auch angeblich keiner, dass im Nobelviertel Bredeney/Werden am Weg zur Platte Sozialwohnungen gebaut werden. Hm, die Reichen sollen wohl nicht mit Ottonormalbürger konfrontiert werden, denn das könnte wohl einen Kulturschock geben, wenn sich Reiche auch noch mit normalen Menschen abgeben müssen :o).
Der ÖPNV in Essen verkommt auch immer mehr zur Lachnummer - Verspätungen, Schienenersatzverkehr usw. Monatelang fuhren auf der Linie 103 in Dellwig nur Busse statt Straßenbahnen, aber jetzt fahren seit einigen Wochen wieder die Bahnen. Offenbar haben sie noch jemanden gefunden, der die Straßenbahnen fahren möchte - ich sehe kaum Fahrschulbahnen, wenn ich unterwegs bin, dafür aber jede Menge Busfahrschüler. Manche nicht profitable Linien werden einfach eingespart wie z. B. die Linie 177 in Kupferdreh/Byfang und auch in Frohnhausen-Breilsort direkt an der Mülheimer Stadtgrenze war ja mal im Gespräch, dass die 109 dort nicht mehr lang fahren soll. Und was machen Schulkinder und alte Leute, wenn sie von A nach B müssen? Dann wird wieder medienwirksam darüber berichtet, dass ein Senior einen Unfall verursacht hat aufgrund eines Altersgebrechens - dass er vielleicht noch Auto gefahren ist, weil der ÖPNV grottenschlecht ist, findet aber keine Erwähnung.
Und wenn die Polizei der Meinung ist, dass sie sich weder um Drogendealer noch um Ladendiebstähle kümmern müssen, frage ich mich, wofür das Personal bei denen aufgestockt werden soll. Auch bei den kleineren Delikten handelt es sich um Straftaten und ich denke, vielen Menschen ist es ein Dorn im Auge, wenn sie ihre Kinder nicht mehr auf den Spielplatz lassen können wegen Drogendealereien, gebrauchten Spritzen im Sandkasten usw. Wenn die Polizei keinen Bock hat, sich darum zu kümmern, sollen sich die betreffenden Leute einen anderen Beruf suchen, ganz einfach. Wie wäre es beispielsweise mit Einschläfer in der Bettenfabrik?
Mein Vater hat die Stadt Essen schon mal öfter als das größte Dorf der Bundesrepublik bezeichnet - hm, bei etwas über 570.000 Einwohnern kommt das schon ganz gut hin :o)). Ich lebe zwar gerne in Essen, aber wenn ich mir manches angucke, frage ich mich, welche Vollpfosten in der Stadt die Geschicke leiten. Auch beim Marketing stehen immer nur die Viertel der Reichen, Schönen und Bekloppten im Vordergrund wie z. B. Bredeney, Stadtwald, Heisingen usw. Dass Nils Stakemeier einen Film über Schönebeck im Essener Nordwesten gedreht hat oder ich Geschichten aus Borbeck schreibe, ist doch den Massenmedien und den Imagefilmen noch nicht mal eine Erwähnung wert, denn der Nordwesten liegt nun mal nicht im Süden :o).
Fernblick von Gerschede aus - (c) WAZ.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen