Sonntag, 25. Januar 2015

Der ganz normale Wahnsinn...:o)

Heute Morgen hatten wir, von +Sven Krämer angestoßen, das Thema, was eigentlich in eine Bewerbung gehört - in Russland scheinen offenbar keine Anschreiben notwendig zu sein, während darauf natürlich in Deutschland und auch vielen anderen Ländern sehr viel Wert gelegt wird. In Russland scheint der Versand eines aktuellen Lebenslaufs ausreichend zu sein.

Im Zuge dieser Geschichte kamen wir auch darauf, dass manche Kriterien, die in einen Lebenslauf gehören, auch ganz schön fragwürdig sein können - beispielsweise Familienstand, Alter, Staatsangehörigkeit etc. Um etwaige Verstöße gegen das AGG zu vermeiden (Aussortierung geeigneter Kandidaten aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter usw.), gibt es auch das Mittel der anonymen Bewerbung, die sich hierzulande noch nicht so richtig durchgesetzt hat, zumal ich befürchte, dass die Absage - wenn überhaupt, manche Firmen haben es ja heute gar nicht mehr nötig, überhaupt auf Bewerbungen zu antworten - dann nicht mehr direkt auf die schriftliche Bewerbung folgt, sondern dann, wenn der Personaler beim Vorstellungsgespräch oder Assessment Center beispielsweise sieht, dass er es mit einem 50-jährigen Homosexuellen aus Kasachstan zu tun hat, der zwar in fester Partnerschaft lebt, aber aufgrund einiger Merkmale (nicht aus Deutschland, sexuelle Orientierung, zu teuer) nicht ins Weltbild des jeweiligen Unternehmens passt. Oft entsteht jedenfalls der Eindruck, dass Bewerbungen vielfach gar nicht mehr neutral und wohlwollend beurteilt werden, sondern dass direkt vermeintliche dunkle Punkte in der Biographie des Bewerbers ausgeleuchtet werden sollen, sodass auch viele geeignete Kandidaten durchs Raster fallen, weil zu alt, zu verheiratet/zu ledig :o), zu undeutsch, zu qualifiziert oder was auch immer. 

Das zum Wahnsinn in manchen Personalabteilungen, aber auch in normalen Büros, die mit dem Personal an sich nicht soviel zu tun haben, gibt es schon genug Skurrilitäten - manche Berichte von meinen Google+-Followern belustigen und erstaunen mich immer wieder :o). Manche Herrschaften sind ja schon heillos überfordert damit, eine Spülmaschine mit sauberem Geschirr auszuräumen und das dreckige von der Spüle in die leere Spülmaschine zu packen (haben manche Prinzessinnen-ich-mach-mir-die-finger-nicht-schmutzig heute nicht mehr nötig...) oder die Reste ihrer Ausscheidungen in der Toilette mit einer Klobürste zu entfernen. In einer Firma, in der ich mal gearbeitet habe, muss mal jemand NEBEN die Toilette gekäckelt haben anstatt rein - ein "toller" Anblick für die Kollegin, die das WC anschließend benutzen wollte. Eine meiner Kolleginnen machte ein ironisches Schild an die WC-Tür mit der Aufschrift "Für die Reste deiner Würste benutze bitte die Bürste!", aber das musste sie ja wieder entfernen, weil das den Besuch unangenehm berühren könnte - ach, aber Köttel neben der Schüssel, die berühren externen Besuch dann nicht unangenehm oder was? :o)

Ich weiß schon, warum ich mein damaliges Comedy-Programm "ITT - der ganz normale Wahnsinn in deutschen Büros" so genannt habe, denn den Wahnsinn in deutschen Büros gibt es leider in jedweder Form - mal lustig, aber manchmal einfach nur peinlich. Mit dem Programm bin ich mit gutem Erfolg im Jahr 2008 mehrfach im Unperfekthaus Essen aufgetreten :o). Ich weiß schon, warum ich eigentlich nie ins Büro wollte...:o). Manches Büro könnte man auch den Jahrmarkt der Eitelkeiten, Intrigenschmiede oder Irrenhaus mit Macht nennen, haha! Manche meinen nämlich, sie sind wer, sobald sie einen gut sitzenden Anzug und ne Krawatte tragen - nur leider hält das Äußere oftmals mit Kompetenz und Umgangsformen nicht so ganz Schritt.

Natürlich gibt es gerade in Büros auch immer wieder einen Grund für Heiterkeit, denn manche Kolleginnen und Kollegen sind bisweilen unfreiwillig komisch - neben den vielen netten Menschen, die ich in den Unternehmen kennen lernen durfte und zu denen ich bis heute guten Kontakt habe, habe ich dort aber bisweilen auch sehr lustige bis skurrile Gestalten kennen gelernt, bei denen ich mich gefragt habe, ob das normal ist und mit welcher Harley die durch die Kinderstube geheizt sind. Manche hatten noch nix von ganz normalen Umfangsformen wie Türen aufhalten, Grüßen u. ä. gehört, was insbesondere auf einige Anzugträger zutraf - Höflichkeit ist eben eine Zier, weiter kommt man ohne ihr! :oD Wenn eine einzelne Frau zu mehreren Männern in den Aufzug stieg und höflich grüßte, konnte es schon vorkommen, dass manche Kollegen gar nicht mehr wussten, wo sie hingucken sollten (Hilfe, eine Frau!) und vor Verklemmung fast schon gestorben wären. Bei denen habe ich mich dann immer gefragt, ob die auch so reagieren, wenn sie nach Hause kommen und ihre eigene Frau oder Freundin begrüßt sie nach dem Heimkommen...:o).

Nun aber zu den erheiternden bis skurrilen Momenten - entweder von mir selbst oder früheren Kolleginnen erlebt! :o)

  • Veronika hatte immer ein sehr angenehmes Parfum, aber ihre damalige Kollegin - für die Fristenkontrolle zuständig - sah das ganz anders, denn eines Morgens hat sie Veronika ziemlich heftig angeranzt: "Nur damit Sie's wissen: Ihr Parfum stinkt nach Klo!" (Na, vielen Dank auch...)
  • Schlimm wird's wenn der CFO (also der Chief Financial Officer, der ja für das Budget und Zahlen aller Art verantwortlich ist) außer Stande ist, 100.000 EUR von 1 Mio. EUR zu unterscheiden :o). 
  • Dann gab es da noch die rasenden weiblichen Othellos, die ausrasteten, wenn die geliebte Kollegin - die aber hetero war und das dem rasenden weiblichen Othello bei etwaigen Anmachversuchen auch schon ganz nett gesagt hatte - mit einem männlichen Kollegen sprach.
  • Ein Herr aus meinem persönlichen Leben sprach gerne mit den Keksen im Küchenschrank - komisch, die Kekse waren aber eher wortkarg veranlagt, hihi! 
  • Hitzewellen bei meinem Anblick - und sei es nur aus der Distanz - wurden auch immer gerne genommen :o). 
  • Schön waren immer so unbeliebte Chefs, mit denen keiner in einem Flieger sitzen wollte, sodass ich dann stets für die Kollegen deren Flüge umbuchen musste, damit sie ja nicht mit der- oder demjenigen in einem Flugzeug saßen.
Das sind nur einige Paradebeispiele aus der Reihe der Skurrilitäten, die in deutschen Unternehmen schon mal häufiger vorkommen können...:o).





                                         (c) derccartoon.de

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.