Mittwoch, 28. Januar 2015

Noch mehr Stofftierverrückte außer mir :o)

Seit zwei Tagen folgt mir auf Google + +Gugellandia Serole aus Italien - und ich folge zurück. Auf der Homepage findet man viele schöne Fotos und Geschichten zu Stofftieren aller Art - zu ihren besonderen Talenten, Erlebnissen usw. Die Seite ist wirklich schön gemacht - und außerdem freue ich mich, dass es auch in Italien stofftierverrückte Menschen gibt. Ich weiß zwar, dass ich da auch in Deutschland bei Weitem nicht die Einzige bin, die Stofftiere sammelt und deren Eigenleben pflegt, aber manchen fehlt für so etwas einfach leider auch die Phantasie, vom Herzen manchmal ganz zu schweigen. Die halten mich und ähnlich gestrickte Menschen dann für bekloppt und pflegen lieber ihre eigenen Dachschäden in Form von Faschismus, Gutmenschentum oder was auch immer :o/.

Meinen Stoffies gefällt das Wetter heute nicht - das Sturmtief nähert sich mehr und mehr ans Ruhrgebiet an, d. h. seit heute Morgen weht es schon ganz ordentlich, aber jetzt haben die Böen zugenommen. Heute Morgen war es noch weitestgehend trocken, aber jetzt regnet es. In den kommenden Tagen sollen wir ja hier sehr wechselhaftes Wetter bekommen mit Schneeregen, Schnee, Graupelgewittern und Sturmböen.

Als Sammy heute von ihrem 1er BMW aus dem Dachsfeld zurücklief zu unserem Haus, nachdem sie ihre Arbeit im Fußpflegestudio an der Levinstraße beendet hatte, wurde die kleine Miniberggorilla-Dame fast schon umgeweht - ihre Haarschleife hätte da fast als Propeller fungiert :o). Entsprechend hat sie auch rumgenölt, sodass Clio - schräg gegenüber abgestellt - netterweise als Windshot fungierte. Sammys Brüderchen Ecki hat den Wind etwas gelassener genommen, als er aus seinem Kfz-Karosseriebaubetrieb in Karnap zurückkehrte und seinen 3er ebenfalls im Dachsfeld abgestellt hatte.

Glücksbär Lucky und der afrikanische Miniberggorilla Gary (Sammy und Ecki stammen ja ursprünglich aus Asien, genauer gesagt aus Nepal) kamen zwar gut mit dem Bus aus Borbeck zurück, denn dort arbeiten die beiden ja im Kaufland als Verkäufer, aber am Samstag, als hier Schnee lag, mussten sie vom Ortskern Borbeck gut drei Kilometer zurück nach Gerschede laufen, weil weder der 143 noch der 185 Richtung Bergheimer Steig fuhren. Die beiden haben es ganz gut verkraftet, wobei Sammy sicherlich auf halber Strecke nölend zusammengebrochen wäre. Die Kleine ist echt lieb, aber leider nicht besonders bewegungsfreudig - im Gegensatz zu ihren beiden Kindern Rudolf-Dieter und Chantal :o). Sammy motzt dann manchmal, wenn ihre munteren Kinder bei uns im Garten im Kirschbaum Turnübungen veranstalten.

Bei dem kanadischen Braunbären Ulrich läuft es mit dem Verkauf von Schals, Taschen und Regenschirmen derzeit besonders gut - kein Wunder bei dem wechselhaften Wetter! :o) Eine bessere Werbung für Schals kann es ja auch nicht geben, denn er trägt voller Stolz seinen blau-weiß gestreiftten Schal um seinen Hals. Charter-Hahn Racker fliegt immer diverse Business-Tierchen zu Geschäftsterminen in der Umgebung - Wellensittiche, Kanarienvögel, Teddyhamster, Zwergmäuse etc. - muss aber derzeit ganz schön gegen den Wind kreuzen. Wellensittiche und Kanarienvögel können natürlich aus eigener Kraft fliegen, aber sie lassen sich lieber von Racker zum Geschäftstermin fliegen, damit sie nicht total zerzaust und verschwitzt in Anzug und Krawatte beim Geschäftskunden auftauchen.

Monchhichi-Mädchen Klara ist derzeit froh, dass das tumbe Kind Albert-Adolf nicht im Kindergarten St. Michael ist, wo sie ja als Erzieherin arbeitet, denn der vierjährige Junge hat sich den Arm gebrochen - sonst muss sie ihn ja immer wahlweise von den Schienen an der Köln-Mindener-Strecke im Kraienbruch oder aus dem Kirchturm von St. Michael holen, wo er den Fledermäusen im Glockenturm immer ein zünftiges Frühstück im Bett servieren will - auch zu Zeiten, in denen die Fledermäuse eigentlich noch schlafen. Dazu gibt es auch eine kleine Episode in meinem E-Book "Rund um den Dellwiger Dom" :o).

Meine Stoffies haben zwar kein Wahlrecht, wie Sammy ja auch schon per Brief bei unserer Bundeskanzlerin moniert hatte (siehe mein Buch "Mein Leben mit Sammy"), sind aber trotzdem politisch interessiert. Aus dem Grunde verstehen sie die Pegida-Bewegung überhaupt nicht, denn unter meinen Stoffies sind verschiedenste Nationalitäten vertreten - Nepal, Kenia, Kanada, Tansania, Deutschland, Japan und noch einige mehr - und das ist bei meinen Stoffies wahrlich kein Grund für rassistisches Gemecker in jedweder Form; im Gegenteil, für sie alle bedeuten die unterschiedlichen Nationalitäten und Tierarten kulturelle Vielfalt. Rassistische Stofftiere, die womöglich auch noch auf die Idee kämen, zu einer Pegida-Demo zu gehen, würden bei uns im Haushalt auch nicht geduldet.

Aus dem Grund haben wir gestern Abend bei NDR aktuell auch einen kollektiven Brechreiz bekommen - dort wurde ein Mann mit Mütze in Schwerin bei einem Aufmarsch gezeigt, der da so einen Stuss brabbelte, dass die BRD genauso wie die DDR abgewickelt werden müsste und faselte dann noch was von den Nürnberger Prozessen. Ah ja...! Die Nürnberger Prozesse nach dem Zweiten Weltkrieg wurden gegen Nazi-Verbrecher geführt - sofern die sich nicht vorher umgebracht haben, um sich der Verantwortung zu entziehen, oder ins Ausland geflohen sind -  aber das schien dem Brabbelkopp da wohl nicht so ganz geläufig zu sein. Das passiert, wenn manch ein Ostdeutscher leider im Geschichtsunterricht dauerhaft gefehlt hat. Und da sich die Nürnberger Prozesse ja wie gesagt gegen Nazi-Verbrecher gerichtet haben, könnte er sich ja dann bei der Gelegenheit direkt selbst vor Gericht stellen, haha. Wenn ihm die Politik hierzulande nicht gefällt, was ich in vielen Punkten sogar verstehen kann, dann soll er aber auch bitte gegen die Politik wettern anstatt weltfremdes, wirres Zeug zu brabbeln, alles durcheinander zu werfen und gegen Muslime zu protestieren, die manch eine komische politische Entwicklung hierzulande nicht zu verantworten haben.





Sammy Ende 2011 mit ihrem damals drei Tage alten Sohn Rudolf-Dieter - (c) Alexandra Döll, Essen


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