Heute Morgen hatte ich ja mein Vorstellungsgespräch in der Weststadt-Akademie, das eine gute Stunde dauerte - es verlief recht angenehm und positiv, wobei ein Teil auch im Sinne eines Stress-Interviews geführt wurde. Spätestens bis 13. Februar soll ich Bescheid bekommen - ich warte einfach mal ab, denn mittlerweile habe ich es mir ziemlich abgewöhnt, ein gutes oder schlechtes Gefühl bei/nach solchen Gesprächen zu haben.
Ansonsten schlägt mich die Disponentin des Personaldienstleisters, die mich gestern schon bezüglich einer Position angesprochen hatte, noch in einem anderen Essener Unternehmen für eine vergleichbare Position vor. Das Gehalt ist in beiden Fällen gut - wobei Geld nicht alles ist, was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass ich mich mit einem Hungerlohn abspeisen lassen würde, der kaum über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt :o). An einem Beispiel ausgedrückt: Angenommen, ich hätte die Wahl zwischen zwei Stellen - bei Firma A gefallen mir Aufgabenbereich und auch die menschliche Seite und die Firma A würde mir 2.600 EUR brutto zahlen und Firma B zahlt mir zwar 3.000 EUR brutto, dafür habe ich aber ein schlechtes Gefühl, was das Aufgabengebiet und die Menschen angeht, mit denen ich dort zusammenarbeiten soll: Dann würde ich mich, obwohl die Vergütung geringer ist, für Firma A entscheiden, denn wenn man sein Gehalt irgendwann nur noch als Schmerzensgeld und nicht mehr als Lohn für geleistete Arbeit empfindet, kann auch das beste Bruttogehalt das nicht kompensieren.
Als ich am 10. Dezember 2014 im Jobcenter am Berliner Platz meinen Antrag auf Hartz IV gestellt habe, kam ja extra noch meine nette und kompetente Arbeitsvermittlerin (ist jetzt nicht ironisch gemeint, die Dame ist wirklich engagiert, nett und kompetent) runter in den Wartebereich geflitzt und hat mir ein Stellenangebot gegeben, auf das ich mich am gleichen Tag beworben habe. Heute kam die Absage, verbunden mit dem dezenten Hinweis, dass ich mich bei ihnen sicherlich auch langweilen würde, deshalb wünschte man mir, dass ich bald eine für mich interessante Position finde :o). Okay, das sagt schon alles - dann bin ich wegen der Absage auch nicht böse, denn langweilen wollte ich mich nicht so gerne auf der Arbeit.
Ab nächste Woche Dienstag habe ich ja das Assessment Center bezüglich Existenzgründung in der Weststadt-Akademie - hierzu hatte ich mich letzte Woche verbindlich angemeldet. Wenn das alles fluppt und ich irgendwann in der Lage sein sollte, Personal einzustellen, habe ich jedenfalls aus meinen Erfahrungen als Bewerberinnen gelernt, wie man NICHT mit geeigneten Kandidaten umgehen sollte - Rücksendung der Unterlagen eines anderen Bewerbers, gar keine Antwort, unfreundliche Standard-Absagen...dann habe ich die Chance, manch selbstgefälligen sog. Wirtschaftsexperten zu zeigen, dass es auch anders geht und man nicht gleich bei seinen Angestellten - oder denen, die es werden möchten - die humor- und seelenlosen Daumenschrauben anlegen muss.
Ansonsten werde ich noch über die Externenprüfung meinen Abschluss zur Fachkauffrau für Büromanagement nachholen, denn dann habe ich nicht nur viel Erfahrung im kaufmännischen Bereich, sondern auch direkt den berufsqualifizierenden Abschluss dazu, der bei vielen immer noch mehr zählt als die jeweilige Kompetenz und Erfahrung.
Im Dezember 2014 hatte ich mich auch bei einem Verlag im Ruhrgebiet beworben. Gestern Nachmittag hatte man wohl versucht, mich auf dem Festnetz zu erreichen, mir aber leider keine Nachricht auf dem AB hinterlassen. Wenigstens wurde aber die Nummer angezeigt, sodass ich heute Vormittag nach meinem Vorstellungsgespräch dort zurückgerufen habe - leider hatte ich eine wenig freundliche, kompetente Dame an der Strippe, die nur lapidar sagte, dass sie mich nicht wegen meiner Bewerbung angerufen habe (und das direkt noch zweimal!) und sie jetzt auch nicht wüsste, wer das gewesen ist - man würde sich sicherlich noch mal bei mir melden. Na, vielen Dank auch für nix - Freundlichkeit und Spaß an der Arbeit sehen jedenfalls anders aus :o). Solche Arbeitskräfte würde ich allerdings auch nicht in mein Büro setzen - die Leute sollen sich willkommen fühlen, wenn sie bei mir anrufen und nicht das Gefühl haben, sie stören gerade die Totenruhe einer chronisch gelangweilten Dame, die da nur sitzt, weil sie aus etwaigen Gründen muss...
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