...aber wo jetzt die Zentrale sitzt, lässt sich leider nicht so genau sagen. Heute Vormittag schien sie sich in Mülheim/Ruhr zu befinden, hihi.
Ich hatte meinen Clio in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Aktienstraße am Fuße des Berges in Fahrtrichtung Essen abgestellt und bin dann mit der 102 weiter Richtung MH-Stadtmitte, um zum Vorstellungsgespräch zu kommen - es waren ja nur zwei Haltestellen bis dahin. Natürlich hätte ich auch die 104 Richtung City nehmen können, aber dann wäre die Fahrt keine Kurzstrecke mehr gewesen, weil sie einen anderen Weg nimmt als die 102, die zwischen MH-Oberdümpten und Uhlenhorst pendelt.
Auf der Hinfahrt war auch alles okay, aber als ich mit 102 zurückfuhr zur Aktienstraße und am U-Bahnhof ausgestiegen war, brüllte da ein junger Mann in sein Handy, als wenn er sie nicht mehr alle auf der Latte hätte - man hat ihn sogar noch unten auf dem Bahnsteig gehört, als er schon längst die Station Richtung Eppinghofer Straße verlassen hatte. Eine Kuh, die am frühen Morgen brüllt, weil ihre Euter voll sind und sie deshalb gemolken werden möchte, war jedenfalls nix gegen diesen Brüll-Hansel. Ich befürchte fast, man hat sein unmaßgebliches Geschrei - offenbar hatte er Beziehungsstress, wie man seinem Gebrüll unfreiwillig entnehmen konnte - noch oben auf dem Berg in MH-Winkhausen und vermutlich sogar noch im angrenzenden Essen-Schönebeck gehört. Na ja,wenn er meint, das sei cool, die halbe Welt an seinen Problemen teilhaben zu lassen...Irre soll man halt machen lassen. Mir tat nur seine Gesprächspartnerin leid, denn so, wie er da in den Hörer gebrüllt hat, befürchte ich fast, er wollte die junge Dame jetzt aufsuchen, um ihr eine auf's Maul zu hauen :o((.
Mich nerven jedenfalls immer diese Leute, die lautstark mit ihrem Mobiltelefon in der Gegend rumquaken und ihre Umwelt an Dingen teilhaben lassen, die noch nicht mal einen Toten interessieren. Ich dachte immer, man hätte auch Zuhause ein Telefon, auf dem man ungestört telefonieren kann, aber manche sind vermutlich so gelangweilt und fühlen sich nicht von ihrer Umwelt ernst genommen (verständlicherweise, kann ich da manchmal nur sagen), dass sie dann meinen, sie sind wer, wenn sie lautstark auf der Straße jeden an ihrer Peinlichkeit und ihrem beschränkten Verstand teilhaben lassen.
Bei der nächsten Irren handelte es sich um eine ältere Dame, die mal eben bei Rot die Aktienstraße überquerte, während die Autos natürlich Grün hatten. Clio und ich konnten zwar problemlos bremsen und mein Nebenmann auch, aber die Dame dackelte da trotz eingeschränkter Gehfähigkeit über die Fahrbahn, als wenn es selbstverständlich wäre, dass jetzt alle Fahrzeuge wegen ihr anhalten müssten, auch wenn sie Rot hatte. Dabei stand an der Haltestelle gegenüber noch nicht mal eine Straßenbahn, die sie erwischen wollte. Komisch, von solchen Leuten, die meinen, alle Welt hätte ihnen Platz zu machen und Verkehrsregeln gelten nur für sie nicht, hört man aber nie was in den Medien - nein, da sind es dann immer die bösen Raser, die an allem Schuld sind. Auf der Adelkampstraße in Frohnhausen hatte ich mal vor Jahren eine bekloppte junge Dame, die auf Stöckelschuhen bei Schnee und Eis unterwegs war und offenbar meinen Clio mal gerne von unten gesehen hätte - natürlich haben Autos bei Glätte auch nur einen Anhalteweg von einem Meter *ironieoff*. Schnell war ich wegen der Straßenverhältnisse ohnehin nicht und ich konnte auch problemlos bremsen, aber dieser arrogante, dämliche Gesichtsausdruck ließ sich mir die Frage stellen, ob ich das Bremspedal in dem Moment nicht vielleicht überbewertet habe. Ich möchte eigentlich keinen Menschen an- oder überfahren, aber manche legen es ja drauf an, dass sie mal irgendwann unfreiwillig mit einem Auto kollidieren, denn in den Medien werden ja nie unvorsichtige, unvernünftige Fußgänger erwähnt, die sich und andere in Gefahr bringen, sondern es wird immer nur Dritten, meist den Autofahrern, die Schuld gegeben.
Sendungen wie "Germany's Next Top-Model" mit unserem Dauergrinsefisch Heidi Klum schaue ich nur selten - letzten Donnerstag mal wieder auszugsweise, denn kurz danach fing im MDR "Hauptsache gesund" an. Einige der Kandidatinnen haben mir schon gereicht nach zehn Minuten - die Eine heulte da nur rum wie eine dumme Göre, die ihren Willen nicht kriegt ("Ich mag aber keinen Stufenschnitt!" *plärrwieeinefünfjährige*) und die andere heulte da rum, weil man ihr ohnehin kaputtes, naturkrauses Haar jetzt auch noch ganz mild lila gefärbt hatte, was bei ihrem schwarzen Haar aber gar nicht so doll auffiel - außerdem war Bessermadämchen auch noch zu blöd, das Brennen der Farbe von der Hitze des Haartrockners zu unterscheiden, haha. Solche selbstverliebten Zicken, denen man nix zumuten kann und die, obwohl sie noch gar nix geleistet haben, schon von allen hofiert werden möchten, braucht echt kein Mensch - außer Pro7 natürlich, haha. Arroganz und Dummheit scheinen aber in Deutschland zum guten Ton zu gehören. Durch solche Trusen wird leider das verbreitete schlechte Klischee "Schön = dumm, also schön dumm" auch noch bestätigt *grummel*.
Ähnlich bescheiden ist doch diese Studie von der DAK, dass viele Menschen und teilweise auch schon Kinder in der Schule zu Amphetaminen und Medikamenten zur Leistungssteigerung greifen. Ich frage mich auch immer, was das für Kinderärzte sind, wenn sie schon Grundschülern Medikamente wie Ritalin oder irgendwelche Tranquilizer verschreiben - da ticken nicht nur die Eltern nicht richtig, sondern auch die Ärzte nicht. Und wenn ich das Gefühl habe, ich kann ohne Medikamente nicht mehr funktionieren, dann stimmt wohl was mit dem Arbeitsplatz nicht, würde ich sagen - ich weiß zwar, dass es Firmen gibt, die Mitarbeiter, die weniger als 60 Stunden pro Woche arbeiten, gerne als "Minderleister" abqualifizieren, aber niemand wird dazu gezwungen, sich selbst aufzugeben und für solch einen menschenverachtenden Laden tätig zu werden. Vor allem: Wenn solche Läden jemandem überdrüssig sind und meinen, sie hätten den Nächsten oder die Nächste gefunden, den/die sie verheizen können, ist denen das auch egal, ob ein Arbeitnehmer vorher stets Überstunden gemacht hat, sogar krank zur Arbeit erschienen ist usw. - dann wird er oder sie trotzdem gekündigt, ganz einfach. Im Übrigen ist es kein Arbeitgeber der Welt wert, dass man wegen ihm zum medikamentenabhängigen, depressiven Zombie mutiert.
Auch bei den Eltern schulpflichtiger Kinder plädiere ich für mehr Gelassenheit anstatt schon die Kleinen mit Psychopharmaka voll zu stopfen. Auch gute Noten oder sogar exorbitant gute Noten schützen nicht vor beruflichen Rückschlägen und Arbeitslosigkeit - ein gutes Paradebeispiel dafür ist eine frühere Mitschülerin von mir, die ihr Abitur mit 1,0 bestanden hat und lange Zeit beruflich trotzdem kein Bein auf die Erde bekam - und auch mittelmäßige Noten bedeuten nicht zwangsläufig, dass ein Kind später als Erwachsener im Beruf keinen Fuß fasst. Ich kenne drei Herren aus meinem persönlichen Dunst- und Groupiekreis, die einen Abischnitt hatten, bei dem eine Drei vor dem Komma stand (das Schlechteste war 3,7), und die heute trotzdem erfolgreiche Geologen, Ingenieure oder Geophysiker sind. Ein bisschen mehr Gelassenheit und ein bisschen weniger Hysterie wäre im Interesse aller jedenfalls schön.
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