Hm...jetzt machen sich ja die Stromnetzbetreiber Sorgen, dass es während der partiellen Sonnenfinsternis am Freitagmorgen/-vormittag zu Problemen bei der Stromversorgung kommen könnte, weil ja ein Teil des Stroms aus Solarenergie produziert wird, was 1999, als wir die letzte totale Sonnenfinsternis hatten, noch nicht der Fall war.
Abgesehen davon, dass selbst eine partielle Sonnenfinsternis nur sehr selten vorkommt, hätten sich die Stromanbieter ja auch vorher darüber Gedanken machen können anstatt jetzt, wenige Tage vor dem Ereignis am Himmel, medienwirksam rumzuheulen. Es ist ja nicht so, dass diese Sonnenfinsternis vorher niemandem bekannt war oder dass es sowas noch nie gegeben hätte.
Vor allem: Die Sonne scheint ja gerade in den nördlicheren Teilen der Republik nicht immer, weil der Himmel wolkenverhangen ist, und trotzdem speichern die Solarkollektoren die UV-Strahlen, die durch die Wolkendecke dringen, auch wenn wir die Sonne selbst aufgrund von Wolken nicht sehen können. Hier im Ruhrgebiet sind ohnehin maximal 78 % der Sonne verdeckt, also ist immer noch ein Teil der Sonne vorhanden, deren Strahlen hier auf dem Erdboden ankommen - egal, ob nun Wolken da sind und die Sicht auf das Spektakel verhindern oder eben nicht. Vor dem Hintergrund verstehe ich das ganze Geheul nicht.
Wie schon bei der totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999 wird auch schon jetzt wieder davor gewarnt, ohne die entsprechenden Schutzbrillen hinauf in den Himmel zu starren, wenn sich der Mond allmählich vor die Sonne schiebt. Solche Warnungen machen durchaus Sinn, aber es wird bei der partiellen Sonnenfinsternis jetzt mehr Geschiss gemacht als damals bei der totalen Sonnenfinsternis - und auch da gab es leider einige, die sich die Augen verblitzt haben, weil sie ohne entsprechenden Schutz direkt in die Sonne gestarrt haben.
An jenem 11. August 1999 war ich mit einem Klienten unterwegs zwecks Entlassungsvorbereitung aus der Haft. Wir hatten uns eine mögliche Wohnung für ihn in Frohnhausen unweit des Bahnhofs Essen-West angeschaut und als wir gerade mit der Besichtigung fertig waren, haben wir, bevor wir wieder ins Auto gestiegen sind, um zum Sozialamt zu fahren, einmal für wenige Sekunden nach oben geguckt und konnten sehen, wie sich der Mond langsam vor die Sonne schob. Noch faszinierender als dieser Anblick war eigentlich das Dämmerlicht, das durch die Sonnenfinsternis auf der Erde entstand - obwohl es ja eigentlich taghell war, war es aufgrund des Ereignisses am Himmel so dämmerig, dass ich die Scheinwerfer von unserem Dienstwagen, einem Opel Corsa, eingeschaltet habe - bei einem dunkelblauen Auto machte das bei dem schummerigen Licht durchaus Sinn :o).
Soweit ich mich erinnern kann, war der 11. August 1999 teilweise wolkig, sodass wir die Sonnenfinsternis ohnehin gar nicht durchgängig hätten beobachten können - der Himmel klarte erst wieder richtig gegen Mittag auf und da konnten wir in Freisenbruch noch sehen, wie der Mond sich langsam wieder von der Sonne entfernte.
Wesentlich ungefährlicher zu beobachten ist da eine Mondfinsternis - egal, ob partiell oder total - wobei die nächste wohl am 15. April 2015 stattfinden soll. Die letzten Mondfinsternisse hier überm Ruhrgebiet wurden leider immer durch das Wetter verdeckt :o(.
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