Sommer
[...] Funken stieben in alle Richtungen, der See warf für einen Moment an der Einschlagstelle Blasen, als der heiße Blitz ihn traf. Olli und Anna wollten sich dieses Naturschauspiel nicht länger ansehen, obwohl es durchaus etwas Faszinierendes hatte, sie wollten sich erst mal in Sicherheit bringen, denn mittlerweile war die Nähe des Gewitters wirklich lebensgefährlich geworden. Er nahm sie bei der Hand und sie rannten so schnell sie konnten zum Auto. Schon auf dem Weg dorthin peitschte der Regen los. Sie hatten das Gefühl, als wenn die Wegstrecke zu ihrem Wagen immer länger wurde, obwohl sie bestimmt nicht langsam liefen. Als der Regen einsetzte, zog Olli sich schnell die Jacke aus und breitete sie über seinem und Annas Kopf aus, um wenigstens etwas Schutz gegen den unbarmherzig prasselnden Starkregen haben, in dessen Geräusch das unablässige Donnern beinahe unterging. Endlich hatten sie sein Auto erreicht. Olli ploppte sein Fahrzeug auf und beide sprangen rasch hinein. Trotz des provisorischen Regenschutzes waren sie ziemlich nass geworden. Ollis Hosenbeine sahen aus, als wenn er damit durch einen Fluss gewatet wäre, und Annas nackte Beine waren ebenfalls so nass, als wenn sie frisch aus der Badewanne gestiegen wäre. Unter Ollis weißem, durchnässtem T-Shirt zeichnete sich alles ab – sein gertenschlanker Körper, seine trotzdem muskulöse Brust und seine Brustbehaarung. Anna musste sich ein-gestehen, dass dieser Anblick sie unheimlich anmachte. Ihm schien es genauso zu gehen, denn er zog sie unvermittelt an sich und küsste sie zärtlich auf den Mund. Sie streichelte sanft durch sein nasses Haar, während sie sich vertrauensvoll an ihn schmiegte.
Endlich ließ der Regen nach. Das Gewitter mitsamt seinem Starkregenschauer entfernte sich Richtung Werden und Kettwig. Ollis Augen leuchteten, als er sie vorsichtig fragte: „Stört es dich, wenn ich mir mein T-Shirt ausziehe?“
Sie schüttelte den Kopf, während ihr fast das Wasser im Mund zusammen lief, als er mit nacktem Oberkörper neben ihr saß; einfach, weil er so verdammt gut und sexy aussah. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle geküsst, und zwar richtig. Er startete jedoch den Motor und fuhr langsam los, sie von Zeit zu Zeit liebevoll betrachtend und durch ihr nasses Haar streichelnd. Wahrscheinlich wollte er vermeiden, dass aus dem starken, elektrisierenden Knistern zwischen ihnen wilde, zärtliche Leidenschaft entstand. Sie konnte jedoch spüren, wie schwer ihm das fiel. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus. [...]
Quelle: amazon.de
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