(c) Alexandra Döll, Essen
Als ich gestern kurz vor 18 Uhr meinen identitätsgestörten Clio abgestellt hatte, segelten Sammy und Ecki mit ihrem kleinen roten Flugzeug durch die Gegend und sangen lautstark "Flieger, zeig mir die Sonne" - und zwar natürlich in der punkigen Version von Extrabreit. Immerhin flogen sie diesmal so tief, dass sie keinen Ärger mit Flugsicherung bekamen....:o).
Mein Plüschgeier Albert kreiste überm Tal und war auf der Suche nach Aas - er hat wohl auch schließlich welches gefunden. Juhu! Erna, das weiße Plüschhuhn mit den Ringelsocken flog aus Gründen der Fitness dreimal um den Kirschbaum und irritierte damit die drei Kolkraben, die öfter mal vor meinem Balkon zu Gast sind. Ein Rabe saß schließlich auf der Satellitenschüssel des Hauses gegenüber, die anderen beiden tollten auf dem Garagendach herum und suchten in der Pfütze nach was Essbarem. Einer flog schließlich zum Nachbargarten, um dort nach Fresserchen zu suchen, was bei seinem Kumpel jedoch ziemlichen Unmut in Form von krächzendem Gemecker auslöste. Die Ringeltauben futterten die Kirschen in der Baumspitze.
Nachher kommt wieder unser tierisches Feuerwerk der guten Laune, aber das ist nicht so erfreulich wie meine Stofftiere und andere Tierchen, die so vor meinem Balkon kreuchen und fleuchen. Am Dienstag hat er einen Workshop gehalten und natürlich seine neue Flamme mit angeschleppt, um ihr anschließend die Stadt zu zeigen - so als wenn ihm ganz Düsseldorf zu Füßen liegt. Marina hatte zwar alles perfekt vorbereitet, doch da in der Bank, in der das Ganze stattfand, erst für jeden Pups ein Ticket eröffnet werden muss und die linke Hand öfter mal nicht weiß, was die rechte tut, gab es einige Probleme am Empfang - leider ist die Assistentin, die uns sonst immer bei der Orga von Workshops nterstützt hat, schwer erkrankt :o((. Marina hatte das anfängliche Chaos also nicht zu vertreten, denn für interne Abläufe bei Dritten kann sie ja nu wirklich nix.
Nach dem Workshop schleppte unser Feuerwerk der guten Laune seine neue Flamme an, so als wenn ihm der Laden hier gehört und er Chef persönlich wäre - wenn wir alle unsere Freunde, Kumpels, Ehemänner usw. hier anschleppen würden, dann wäre er der Erste, der nen Aufriss deswegen macht ("Marinaaaaaa, du kannst hier nicht einfach deinen Mann mitbringen...!", "Marinaaaaaa, sag der Alex mal, die kann hier nicht ihre Kumpels anschleppen...!", "Marinaaaaa, sag der Steffi mal, dass ihr Mann hier nix verloren hat...!"). Um sich natürlich vor seiner neuen Flamme zu profilieren, hat er Marina erst mal wegen der Anfangsschwierigkeiten, die sie ja aus bekannten Gründen nicht zu verantworten hatte, schräg angemacht - na ja, wenn er's braucht *kotz*.
Ich möchte auch nicht wissen, was er seiner Perle im Vorfeld über uns drei Damen erzählt hat, denn so zurückhaltend und irritiert, wie sie auf uns reagiert hat, liegt die Vermutung ja nahe - wir schließen es auf jeden Fall alle Drei nicht aus. In seinen Augen sind wir wahrscheinlich dumme Tussen, die zu nix zu gebrauchen sind und die sowieso nur schwanger werden wollen und eigentlich hinter den Kochtopf gehören. Das kratzt wohl an seinem Selbstwertgefühl, dass er hier nicht mehr Projektleiter ist, aber auch das wird er seiner Flamme nicht erzählt haben - da hat er sich wahrscheinlich als Chef vom Dienst verkauft, der seine Assistentinnen erst mal befehligen und anranzen muss, weil wir ja als Frauen zu allem zu dumm sind und zu nix zu gebrauchen. Von seinem Sozialverhalten möchte ich da lieber nicht sprechen und auch nicht von den negativen Rückmeldungen, die wir regelmäßig von einigen ehemaligen Teilnehmern erhalten haben. "Der geht ja gar nicht!", so das einhellige Credo. Komisch, wir absolut talentfreien Damen, die ja seiner Meinung nach hinter den Herd gehören und zu nix ohne männliche Unterstützung fähig sind, bekommen jedoch stets sehr positive Rückmeldungen zu unserer Arbeit und auch zu unserer Persönlichkeit; ich habe noch nie gehört, dass sich jemand ernsthaft über uns beschwert hätte. Das kriegen wir auch immer wieder von der Geschäftsführung bestätigt, die uns Rückmeldungen von Personalverantwortlichen bzw. den Verantwortlichen fürs Outplacement der jeweiligen Banken weitergibt.
Fakt ist: Nachdem er sich dann vor seiner Perle profiliert hatte, hat er sich mit ihr in einem leer stehenden Beraterzimmer verschanzt - angeblich zum Kaffee trinken. Haha!!! Was da ggf. hinter verschlossenen Türen gelaufen ist, möchten wir auch lieber nicht wissen...der Mann verbreitet auf jeden Fall stets gute Laune - egal, wo er weggeht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen