Sonntag, 12. Juni 2011

Lieder, die ich immer wieder hören kann - und welche, die ich nicht mehr hören kann

Wenn ich innerhalb Essens unterwegs bin, höre ich ja meist Radio Essen - nur wenn ich weiter nach Düsseldorf zur Arbeit fahre, muss ich spätestens ab der Ruhrtalbrücke auf EinsLive wechseln, weil dann das Sendegebiet von Radio Essen endet :o(. Auf Radio Essen gibt es zwar nicht dieses bisweilen nervige Einheitsgedudel wie auf EinsLive, aber trotzdem gibt's auch da einige Songs, die so oft gespielt werden, dass ich sie nicht mehr hören kann - allen voran "Bye-Bye, Hollywood Hills" von Sunrise Avenue. Abgesehen davon, dass ich den Song sowieso nicht allzu toll finde, wird er auch nicht besser dadurch, dass er acht Mal am Tag gespielt wird. Auch "Somewhere over the Rainbow" kann ich mittlerweile nicht mehr hören, genauso wenig wie einige Titel von Adele, die sowohl auf Radio Essen als auch auf EinsLive in schöner Regelmäßigkeit laufen. Adele hat sicherlich eine gute Stimme, aber wenn man sie 100 Mal am Tag hört, nervt es doch etwas.

Lieber sind mir da die folgenden Titel - sowohl aktuelle Hits als auch Klassiker - auch wenn die häufiger gespielt werden:

  • Taio Cruz feat. Kylie Minogue: Higher
  • Usher: DJ got us fallin' in Love again
  • Pitbull feat. Jennifer Lopez: On the Floor
  • Lady Gaga: Alejandro
  • Deep Purple: Smoke on the Water
  • Metallica: The Unforgiven; Nothing Else Matters
  • Michael Jackson: Beat It; Billie Jean
  • AC/DC: Highway to Hell; Hells Bells
  • David Bowie: China Girl; Let's Dance
  • Midnight Oil: Beds are Burning
  • Kiss: I was made for lovin' you.
Allerdings fällt mir auf, dass die aktuelle Nr. 1 von Pitbull feat. J. Lo. im Vergleich zu anderen Titeln extrem selten gespielt wird. Dass solche Casting-Sternchen, die ohnehin bald wieder in der Versenkung verglüht sind, in den meisten Radiosendern nicht gespielt werden, finde ich übrigens gut - ich will mir nicht unbedingt noch den halben Tag Pietro Lombardi und Konsorten reintun; auch wenn Dieter Bohlen das natürlich anders sieht, hehe. Deshalb hat mir am vergangenen Freitag auch die Satire in der Wochenshow auf Sat1 gut gefallen - Dieter Bohlen alias Matze Knoop verkündete ganz stolz, dass Pietro Lombardi schon die ersten zwei Worte seines Liedes beherrscht, hihi. Der arme Junge hatte ja wohl häufiger in der letzten DSDS-Staffel Probleme, sich seinen Text zu merken...

Mir ist auch vollkommen schleierhaft, warum DSDS immer noch läuft und da immer noch so ein Hype drum gemacht wird, obwohl mittlerweile jedem klar sein dürfte, wie es läuft: Lachnummern in den Castings, die sich durch Blödheit und/oder grottenschlechtes Benehmen hervor tun, später Hype um die Top 10-Kandidaten...und am Ende der Staffel ist irgendeiner Superstar und von dem hört man dann nach kurzer Zeit nicht mehr viel bzw. gar nix. Die Zuschauer wollen offenbar nix dazu lernen. Wenn jemand sich dafür journalistisch interessiert, um Artikel darüber zu schreiben, ist es ja okay - aber warum einige Teilnehmer da hofiert werden wie Stars, die seit vielen Jahren erfolgreich etabliert sind, bleibt mir völlig schleierhaft. Und wenn dann in den Vorcastings noch Eltern gezeigt werden, die ihr talentfreies Kind für den neuen Paul Potts - der übrigens wirklich singen kann und eine gute Stimme hat, auch wenn er in den Augen vieler nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht - halten und ihren Sprösslingen sogar raten, die Schule bzw. Ausbildung wegen DSDS abzubrechen, dann fällt einem dazu auch nicht mehr viel ein. Vermutlich sollen die Kinder dann alles das verwirklichen, was die Eltern nie geschafft haben bzw. sich nicht getraut haben. Eltern, die ihre Kinder ständig kritisieren, runtermachen usw. sind genauso schlecht wie die, die ihre Kinder unrealistisch ideal sehen und ihnen Fähigkeiten zusprechen, die sie gar nicht haben. Kinder als Projektionsfläche für die eigenen Wünsche - nee, danke!

Dass Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeit vielfach noch nicht ausgereift sind, sich da von dem DSDS-Hype anstecken lassen, finde ich noch relativ verständlich, aber wenn dann die Eltern, die erwachsen sind und es eigentlich aufgrund ihrer Lebenserfahrung besser wissen müssten, da noch bekloppter sind als ihre Kinder, dann ist das eher traurig.

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