Montag, 6. Juni 2011

Premiere: Das erste Gewitter nach meinem Umzug

Das Wochenende war ja sonnig und schwül-warm, obwohl bereits ab Samstagabend Schauer und Gewitter angekündigt worden waren. Als ich am Samstagabend mit der Rüstigen in Düsseldorf telefonierte, die von ihrem Balkon im 5. Stock einen guten Blick über die Umgebung hat, meinte sie, bei ihr zöge ein Gewitter über dem Grafenberger Wald auf.

Ich ging um kurz vor Mitternacht schlafen. Während ich meine Stofftiere sortierte, blitzte es einmal aus südlicher Richtung - es folgte jedoch kein Donner und auch keine weiteren Blitze, also muss der Blitz mehr als 15 km entfernt gewesen sein, da der dazugehörige Donner nur in einem Umkreis von bis zu 15 km zu hören ist. Sammy nöhlte rum wegen des einen Blitzes.

Gestern Morgen stach die Sonne richtig und es war noch schwüler geworden. Kurz vor 15 Uhr setzte in der Ferne ein nicht besonders lautes, aber doch vernehmbares Dauergrollen ein. Von Südost her näherten sich dunkle Wolken, aber die Sonne schien noch - zumindest bis 15.40 Uhr. Das Dauergrollen war näher gekommen. Ich habe es gerade noch geschafft, meinen Korbsessel vom Balkon reinzustellen, denn um 15.45 Uhr ging die Welt unter in Gerschede/Dellwig - Sturmböen, unablässiges Donnergrollen, Flächenblitze im Minutentakt, Starkregen und Hagelkörner, die in etwa halb so groß wie Würfel waren. Zwei Erdblitze gingen kurz hintereinander im Karrée Kraienbruch - Eggebrechtstraße - Kraiendicks Hang runter. Die Donner gingen fast unter im Tosen des Windes, im Geräusch des Starkregens und des beigemischten Hagels. Ich musste sowohl die Balkontür als auch das Küchenfenster komplett schließen, denn der Regen wurde durch den Wind so heftig auf meinen Balkon gepeitscht, dass es noch nicht mal Zweck gehabt hätte, die Fenster auf Kipp zu halten. Meine Blumen auf dem Balkon bekamen, obwohl sie eigentlich einigermaßen geschützt stehen, auch noch ihre Dusche - eigentlich hatte ich sie erst am Vorabend kräftig gegossen, aber egal. Der Regen knallte gegen die Fensterscheiben. Der Rasenteppich auf meinem Balkon ist jetzt immer noch durchweicht.

Meine Eltern, die 2,5 km von mir entfernt wohnen, wohnen zwar in der Ebene, aber die Straße, die auf ihr Haus zu führt, verläuft abschüssig. Bei vielen Häusern liegen Keller und Garagen tiefer als die eigentliche Fahrbahn. Es liefen im näheren Umkreis jedenfalls Garagen und Keller voll, die Wiese hinterm Haus meiner Eltern glich einer Sumpflandschaft mit Plantschbeckentiefe. Im Einmündungsbereich standen die Wassermassen so hoch, dass ein BMW darin stecken blieb und nicht mehr weiterkam - Fahrer, Beifahrer und hilfsbereite Anwohner schoben ihn dann ein Stück die Straße hoch, denn das Auto tat zunächst keinen Mucks mehr. Vermutlich hat der Motorraum des BMW ein bisschen zuviel Regenwasser geschluckt. Eine Stunde später war das Auto zum Glück wieder fahrtüchtig. Die Autos, die hinterm Haus meiner Eltern im Hof stehen, standen bis zur Reifenoberkante im Wasser, also auch das Rosen-Resli (Toyota Yaris) meiner Eltern. Der Kleine fährt aber auch munter durch die Gegend.

Erst um 16.25 Uhr ließ der Regen ein wenig nach, sodass man es auch riskieren konnte, die Fenster wieder anzukippen bzw. die Balkontür weit zu öffnen, denn in den Räumen wurde es zunehmend schwül, weil man ja nix zum Lüften offen halten konnte. Die Balkone im ersten Stock - also auch meiner - waren ziemlich nass, der Regen hatte aber mittlerweile den Hagel weggeschmolzen. Ich denke, die Anwohner, die ihre Balkone über uns im Dachgeschoss haben, konnten kurzzeitig auf ihren Balkonen Goldfische züchten, denn die haben ja nichts mehr über sich, das ihre Balkone zumindest ein wenig schützt.

Das Unwetter war von Südost nach Nordwesten weitergezogen; von Bottrop her konnte man noch eine ganze Zeit lang das Donnern hören. Um 16.45 Uhr zog von Süden her das nächste Gewitter auf, aber das brachte nur einen kleinen Schauer, keine Blitze und einige Donner in zeitlichen Abständen von 10 bis 20 Minuten. Sammy und Ecki haben schließlich auf dem Balkon einen nepalesischen Regentanz aufgeführt, hihi.

Derzeit scheint die Sonne und es ist immer noch schwül. Laut Unwetterzentrale (UWZ) besteht jedoch wieder für ganz NRW eine Unwetterwarnung vor heftigen Gewittern, Starkregen, Hagel und Sturmböen :o/.

1 Kommentar:

mike geary hat gesagt…

So schön das Wetter auch ist , schön langsam könnte es wieder mal schön werden !