Samstag, 28. Januar 2012

Sammys wundersame Erlebnisse im Mondschein

Vorhin habe ich eine weitere Bewerbung versendet auf eine Anzeige, die mir in der NRZ über den Weg gelaufen ist und die mein Interesse geweckt hat - so habe ich das natürlich im Anschreiben  nicht formuliert, weil die Einstiegsformulierung "Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen..." und vergleichbare Sätze so abgedroschen und altmodisch sind, dass sie schon kein Mensch mehr lesen kann und möchte :o).

Sammy freute sich gestern Abend bei sternenklarem Himmel über den Mond, der das Stadium einer Sichel bereits überschritten hat, aber vom Halbmond noch etwas entfernt ist. Da der Mond derzeit eher im Westen leuchtet und das die einzige Himmelsrichtung ist, die man von meinem Balkon aus nicht sehen kann, ist sie dick eingepackt mit ihren Freunden raus gegangen, um den Mond zu bewundern und anzuhimmeln. Die Stimmung wurde jedoch kurzfristig von einer früheren, nervigen Klassenkameradin von Sammy gestört, nämlich von Pípí, der peinlichen Peking-Ente, die Sammy glattweg plüschige Kokosnuss-Aktien aufschwatzen wollte als Altersvorsorge für sich selbst, ihr Brüderchen Ecki und ihren kleinen Sohn Rudolf-Dieter. Sammy war alles andere als begeistert von Pípís Erscheinen, denn sie mochte sie schon zu Schulzeiten nicht und war noch weniger interessiert an plüschigen Kokosnuss-Aktien. Pípí hat ihre Mittlere Reife so gerade geschafft und alle in der Klasse befindlichen Stofftiere zugetextet, war aber natürlich sehr gut im Schwimmen - was man von Sammy wiederum bis heute nicht behaupten kann, denn nach drei Schwimmzügen geht sie mit nem Schrei unter :o).

Ecki war von der gefiederten, schwimmfähigen Ex-Klassenkameradin seiner großen Schwester auch nicht begeistert, zumal er auch lieber den Mond angucken wollte. Sammy war froh, als Pípí endlich von dannen gewatschelt ist und sie auch weiter den Mond anhimmeln konnte. Rudolf-Dieter kicherte vergnügt, während Steffi dem Mond mit Gleitschirmchen entgegen segelte, aber natürlich nicht hoch genug kam.

Ansonsten war gestern Abend bis in die Nacht hinein über mir wieder Asi-Hausen am Werk - ich glaube, mancher Schimpanse kann besser sprechen als die Bollos, die unser Mitmieter da häufiger zu Besuch hat und deren rhetorisches Repertoire aus "Ey, boa, ey!" und hysterisch-prolligem Lachen besteht (auf welcher Schauspielschule haben die das denn gelernt???). Beschwerden über ihn bzw. seine Besucher bei unserem Vermieter nutzen leider nur kurzfristig was, denn der gute Mann scheint außer Möbel rücken, Rumtrampeln, komische Asis zu Gast haben und Rumpoltern sonst keine Hobbys zu haben. Hm, wie wäre es mit angstfrei Trampeln in der Sahara? Ich hatte ja den Fernseher an und konnte trotzdem noch jedes Wort verstehen, was die Bagage da oben geprollt hat - war wahnsinnig interessant (oder auch nicht). Wenn ich da oben diese komisch artikulierten Laute gehört habe, fiel mir ein uralter Witz ein, den mir meine ehemalige Schulkameradin Tanja aus Rüttenscheid mal vor mehr als zwanzig Jahren erzählt hatte:

Bollo kommt zum Bäcker. Er: "Sechs Brötchen!"
Bäcker: "Zauberwort?!"
Bollo: "Ey!" :o)

Unser Mitbewohner sagt sich wohl auch "Lieber nicht sprachbegabte Prollos als gar keine Freunde". Wenn die anderen Parteien im Haus mal feiern, mich eingeschlossen, kann man das auch hören, aber die brechen nicht das halbe Haus ab, prollen nicht so asi in der Gegend rum und werden auch nicht zu vorgerückter Stunde immer lauter und asiger. Benehmen wie ne offene Hose ist halt Glücks- bzw. Verstandessache - und wenn letzterer fehlt, kann sich die Umwelt wenigstens an "Ey" und "Boa" erfreuen, gerne noch in Kombination mit Allohol.

Jetzt schreien die Bollos wahrscheinlich wieder alle: "Boa ey, die Alten da bei uns im Haus, voll kein Humor, ey! Ich bin ja so cool, ey, und mein Hirn ist eh inne Hose, ey!" *lachhysterischasig* :o)

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