Donnerstag, 5. Juni 2014

Ach-und-Krach-Geschichten mit Klaus der Maus :o)

So heißt ja eine beliebte Rubrik der NDR-Sendung "extra3". Wenn man so manche Dinge mitverfolgt, muss ich auch immer automatisch an Ach-und-Krach-Geschichten denken...

Der WDR hat gestern Abend in einer Diskussionsrunde mit Hörern bzw. Zuschauern deren Fragen und Kritikpunkte besprochen. Ich habe mir mal die Antworten von WDR-Intendant Tom Buhrow zu den Zuschauer- bzw. Hörerfragen durchgelesen. Man könnte es auf einen Nenner bringen: Viel geredet, aber nix gesagt bzw. gar nicht auf das Publikum eingegangen, da sich der geneigte Hörer bzw. Zuseher das eh alles nur einbildet. Natürlich bildet sich der Radio-Hörer nur ein, dass mehrfach am Tag der gleiche Titel von Lady Gaga gespielt wird und natürlich bildet der Zuschauer sich auch nur die einseitige Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt ein. Da fragt man sich, warum solche Diskussionsrunden mit Zuhörern bzw. Zuschauern initiiert werden, wenn dann eh nicht richtig auf Fragen und Kritik eingegangen wird oder wenn die Antworten aus nichtssagender heißer Luft bestehen.

Ich weiß, wie viele Zuschauer aus dem Ruhrgebiet sich im Jahr 2010 beschwert haben, weil über das "Still-Leben" auf der A40 am 18. Juli 2010 nur insgesamt 60 Minuten berichtet wurde, während über die Kölner Lichter und vieles andere, was in Köln oder Düsseldorf stattfindet, stundenlang berichtet wird. Dazu hatte ich seinerzeit einen Artikel unter Suite101.de veröffentlicht, denn neben WDR-Zuschauern haben sich darüber auch viele Leser von WAZ und NRZ beschwert. Vermutlich haben die sich das alles aber auch nur eingebildet...

Da wir ja in einer Zeit leben, in der alles reglementiert werden muss - Essen, Genuss, Verkehr etc. - führen jetzt die ersten Schulen in NRW ein Handy-Verbot auf dem Schulhof ein. Anstatt das Thema Handy im Unterricht zu behandeln und den Kids einen sinnvollen Umgang mit Smartphone & Co. zu vermitteln, wird jetzt auch der moralische Zeigefinger bei Schülern angewendet, die während der Pause smsen oder im Netz surfen - früher heulten die Lehrer dann aber, wenn die Kinder sich beim Spielen in der Pause weh getan oder miteinander gerauft haben. Den goldenen Mittelweg zum Umgang mit bestimmten Dingen scheint es wohl heute nicht mehr zu geben - entweder dürfen die Leute alles im Sinne von laissez-faire und Bagatellisierung oder es werden direkt Verbote ausgesprochen.

Da der gemeine Bürger ja offenbar nach Meinung selbsternannter Experten für alles zu blöd ist, sind die Argumente mancher Menschen für Kopfnoten und Sitzenbleiben natürlich nur Stammtischparolen. Sorry, früher ist auch mal der eine oder andere Schüler sitzen geblieben, aber ich wüsste nicht, dass dadurch jemand einen nachhaltigen psychischen Schaden davon getragen hat. Offenbar haben es sich Bildungsforscher in den Kopf gesetzt, jeden mit durchzuschleifen, auch wenn noch nicht mal grundlegende Dinge beherrscht werden. Spätestens beim Eintritt ins Berufsleben trifft manche dann aber das böse Erwachen, denn die meisten Ausbildungsbetriebe sind nicht so laissez-faire wie einige Bildungsforscher und befürchten einen anhaltenden psychischen Schaden, wenn sie einen Bewerber aufgrund von schlechten Leistungen und zig unentschuldigten Fehlstunden ablehnen.

Ähnlich nervig ist auch die Diskussion zu fehlendem Respekt mancher Menschen gegenüber Behördenmitarbeitern, Ärzten, Sanitätern usw. Gewalt und Respektlosigkeit sind kein probates Mittel in der Kommunikation mit anderen, aber wie sollen Kinder Respekt gegenüber anderen lernen, wenn ihnen schon im Elternhaus nie welcher entgegen gebracht wurde? Man übernimmt das, was man jeden Tag sieht und was einem vorgelebt wird.

Ich finde Übergriffe gegenüber Ärzten, Behördenmitarbeitern, Sanitätern usw. auch total scheiße, da Gewalt wie gesagt kein adäquates Mittel zur Konfliktlösung ist, aber leider benehmen sich auch manche, sobald sie am Schreibtisch einer Behörde sitzen, selbst wie die Axt im Walde, d. h. voller Geringschätzung gegenüber Antragstellern und sichtlich genervt, weil sie arbeiten oder sogar Antworten geben müssen, die Denken erfordern. Das gilt zwar auch nicht für alle, aber manche leben leider ihre Beamtenmentalität voll aus und das stößt dann Besuchern von Ämtern schon mal sauer auf, und manche haben leider nicht gelernt, sich adäquat auszudrücken (wie auch bei manchen Eltern, die schon mit sich heillos überfordert sind?), sondern lassen dann lieber Schimpfwörter oder im schlimmsten Fall die Fäuste sprechen.

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