Letzte Woche war mein INR ja unterhalb des therapeutischen Bereichs, also bei 2,1, sodass ich die Wochendosis Marcumar geringfügig um 0,25 Tabletten erhöht habe. Am Sonntag lag er mit 2,7 wieder im therapeutischen Bereich, was ja gut ist, aber jetzt folgt das große Aber...
Am Freitag war ich ja wegen meiner Nackenschmerzen beim Doc, da ich nicht einfach irgendein Schmerzmittel nehmen wollte, denn gerade Ibuprofen treibt meinen INR sehr in die Höhe, wie ich letztes Jahr feststellen durfte, als ich mit Blutungskomplikationen ins Krankenhaus kam und netterweise eine Bluttransfusion benötigte, da mein Hb-Wert jenseits von Gut und Böse war - die Blutungsquelle konnte das Philipp aber leider nicht ermitteln (war nicht anders zu erwarten). Mein Doc war am Freitag leider nicht da wegen Brückentag, aber sein Kollege, mit dem er sich die Praxis teilt. Eine Spritze in den Nacken konnte er mir nicht geben, weil er die intramuskulär hätte setzen müssen und das ist unter Marcumar nicht erlaubt - bei mir geht also nur intravenös oder subkutan. So weit, so gut.
Er hat mir dann die Tropfen Novaminsulfon verschrieben, weil die angeblich keine Auswirkungen auf die Blutgerinnung haben - haha, im Beipackzettel steht was anderes. Tja, offenbar hat das Novaminsulfon Auswirkungen auf meine Blutgerinnung, denn heute Morgen lag mein INR bei 4,1 - also weit über meinem therapeutischen Bereich. Toll...ich nehme jetzt zwei Tage lang weder Marcumar noch ASS, da dieser Wert viel zu hoch ist, und prüfe meine Blutgerinnung am Sonntag erneut. Zum Glück zeigen sich wenigstens keine bedrohlichen Symptome wie Abgeschlagenheit, Blässe, Herzrasen, Atemnot bei kleinsten Anstrengungen, allgemeines Schwächegefühl so wie letztes Jahr, aber ich frage mich, warum ich zum Arzt gehe, um mir was verschreiben zu lassen und um dann doch ein Medikament zu bekommen, das starken Einfluss auf meinen INR hat. Da hätte ich genauso gut in eine Apotheke gehen und mir Paracetamol geben lassen können, denn da weiß ich 100 %-ig, dass das keine Auswirkungen auf meine Blutgerinnung hat.
Ich bin jedenfalls völlig begeistert. Zweimal leicht schwindelig war mir heute schon - kein Wunder bei dem "dünnen" Blut - aber sonst ist alles okay bei mir. Solange sich keine Symptome zeigen, die einen Arztbesuch erforderlich machen würden, werde ich erst mal versuchen, die Sache wieder selbst in den Griff zu bekommen. Wie gut, dass ich meinen INR selbst bestimme und auf Schwankungen selbst reagieren kann, denn wenn die Bestimmung der Blutgerinnung in einer Arztpraxis geschehen würde, wäre das ja zunächst gar nicht aufgefallen, wie sehr mein INR aus dem Ruder gelaufen ist.
Am 8. Juli habe ich meinen nächsten Termin bei Specki in Werden. Mit dem werde ich das Thema "Schmerzmittel ohne Auswirkungen auf den INR" auch mal besprechen, denn auf etwaige Entgleisungen meines INR aufgrund anderer Medikamente, die mir auch noch von einem anderen Arzt verschrieben wurden, habe ich echt keinen Bock. Das sind Experimente der Art, auf die ich lieber verzichte.
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