Donnerstag, 12. Juni 2014

Clio als ein Glückspilz des Unwetters :o)

Heute Vormittag unterhielt ich mich kurz mit meiner Nachbarin, die zusammen mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter im 2. OG schräg über mir wohnt. Im Gegensatz zu meiner Wohnung liegen einige Fenster ihrer Wohnung ja zur Straße raus, sodass sie während des Unwetters vom Montagabend sehen konnte, was sich vor unserem Haus abspielte - mir reichte ja schon das, was ich hinterm Haus gesehen habe.

Mein Clio stand an jenem Abend keine zehn Meter von den Linden vor unserem Haus enfernt, nur zwei Einfahrten trennten ihn von den Bäumen, die angesichts des massiven Sturms jede Menge Äste verloren hatten. Meine Nachbarin bekam schon Angst um mein Auto, da die abgebrochenen Äste immer weiter auf mein Auto zugeweht wurden, aber einen Meter vor Clios Heck haben die Äste Halt gemacht, sodass mein Clio heil geblieben ist *freu*.

Vom Haus gegenüber sind einige Dachziegel runter gekommen, sodass dort derzeit die mittlere und rechte Garageneinfahrt gesperrt sind. Zum Glück haben die herabfallenden Dachziegel kein Fahrzeug beschädigt. Glück gehabt! :o)

 
Glückspilz Clio gegenüber - (c) Alexandra Döll, Essen
 
Auf dem Foto sieht man ja noch einen Teil der Äste, die am Montagabend bei dem Gewittersturm runter gekommen sind - der andere Teil befindet sich bereits in den Müllsäcken, die man ebenfalls auf dem Foto sieht. Rechts am Bildrand sieht man noch die gesperrte mittlere Garageneinfahrt.
 
Das Dachsfeld ist  nach wie vor zwischen Herskamp und Reuenberg gesperrt, denn die umgestürzten Bäume sind immer noch nicht komplett beseitigt - kein Wunder bei dem, was Feuerwehr, THW usw. derzeit zu tun haben. Einen Teil der Bäume haben die Anwohner schon selbst beseitigt. Wie mir meine Nachbarin erzählte, ist aus den Gärten im Dachsfeld sogar ein großes Trampolin auf die Straße geweht worden und den Menschen gegenüber in die Fenster geschlagen :o(.  
 
Beim Pfingst-Open Air im Löwental, das wegen des Unwetters abgebrochen werden musste, kritisieren viele Besucher und deren Angehörige, dass das Festival trotz des aufziehenden Unwetters viel zu spät abgebrochen wurde. Eine Freundin meiner Nachbarin musste sich schließlich per pedes von Werden im Süden der Stadt auf den Weg nach Altenessen im Norden machen - sie war erst gegen 3.30 Uhr zuhause im Essener Norden, denn es fuhr ja nix mehr, da bereits Oberleitungen beschädigt waren.
 
Einige wenige Festival-Besucher kamen wohl in einer Turnhalle unter und fanden das alles ganz toll - wie viele aber in Panik geraten sind, zumal auch kein ÖPNV mehr fuhr, und sich zwischen dauernden Blitzen, Regen und Orkan zu Fuß den Werdener Berg hoch bis nach Bredeney gekämpft haben, davon ist in den Massenmedien kaum die Rede. Lediglich eine Reihe von Leserbriefen in der WAZ zeugt von den bisweilen chaotischen Zuständen im Löwental, wobei jedoch insbesondere Privatpersonen, die Werdener Krankenhäuser, eine Pommesbude und ein Eiscafé gelobt wurden, weil die sich vorbildlich um gestrandete Festival-Besucher gekümmert und sie während des Unwetters bei sich aufgenommen haben. Lediglich ein Café in Werden hat ein Mädchen und zwei Jungs nach 15 min. wieder raus in den Gewittersturm gejagt, weil die Jugendlichen verständlicherweise komplett durchnässt waren. Da stellt sich die Frage: Was erwartet der Besitzer des Cafés bei Starkregen, Gewitter und Orkanböen? Dass die Kids da nicht mehr knochentrocken und geschniegelt aussehen, dürfte einleuchten - er oder sie musste ja auch nicht daraus ins Chaos und sich in Lebensgefahr begeben. Zum Glück hat sich eine fremde Familie der drei Teenager über Nacht angenommen. 

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