Heute Morgen bin ich mit meiner Mama in die Essener City gefahren, weil ihre Haare nach Chemo und Bestrahlung mittlerweile so licht geworden sind, sodass eine von der Ärztin verordnete Perücke leider notwendig wurde. Da ich mich doch etwas besser in der Essener Innenstadt auskenne und ja auch im Bedarfsfall hätte fahren müssen, falls es meiner Mama nicht so gut gegangen wäre, bin ich mitgefahren.
Die B231 heißt hinter der Stadtgrenze zu Oberhausen zunächst Frintroper Straße, ab Fliegenbusch bis zu ihrem Ende am Berliner/Limbecker Platz dann Altendorfer Straße. Auffällig an der Altendorfer Straße ist natürlich, dass dort ständig mehr oder weniger große Maulwurfsarenen vorhanden sind, an denen aber leider nur seltenst gearbeitet wird bzw. heute wohl gar nicht. Wir kamen aber trotzdem gut durch und bogen am Ende der Altendorfer Straße nach links auf die Friedrich-Ebert-Straße und wenig später nach rechts auf die Turmstraße ab, wo wir dann auch geparkt haben, hihi - genau vor einem Sex-Kino, hahaha!! Keine Sorge, nur unsere Chili-Schote stand vor dem Sex-Kino, wir selbst sind durch den Regen zur Rottstraße ins Haarstudio Hermann Klasen gelaufen, wo meine Mama auch praktisch sofort eine passende Perücke gefunden hat.
Die Atmosphäre bei Klasen und die Beratung dort sind jedenfalls sehr positiv, freundlich und zuvorkommend. Die restlichen Haare hat der Friseur noch mit der Haarschneidemaschine entfernt, dann wurde die Perücke, die sich meine Mama ausgesucht hatte, entsprechend ihrer Kopfform und -größe angepasst. Tipps und Anleitungen zur Pflege gab es auch direkt dazu, genau wie ein Set für die Pflege von Kunsthaarperücken.
Zurück sind wir nicht über die Altendorfer Straße gefahren, sondern über die Frohnhauser Straße und diverse Nebenstraßen zurück nach Bedingrade.
Altendorf wird ja wohl immer ganz gerne Klein-Istanbul genannt - natürlich gibt's dort viele ausländische Lebensmittelgeschäfte und Imbissbetriebe, aber so schlimm, wie es in den Medien immer gemacht wird, ist es rund um die Altendorfer Straße nun auch wieder nicht. Dunkle Ecken, in denen gedealt wird, gibt's leider nicht nur in Altendorf, sondern auch in anderen Teilen Essens - und wenn manche denken, auf der Altendorfer Straße würde man ja ständig angepöbelt, dem kann ich nur sagen, dass da in manch anderer Straße Essens die Gefahr größer ist, angepöbelt zu werden - da stehen die Chancen in der Innenstadt sogar besser :o). Ein früherer Nachhilfeschüler von mir wohnte in Altendorf in der Grieperstraße, etwa 400 Meter Fußweg von der Altendorfer entfernt, und ich hatte nie ein komisches Gefühl, wenn ich mich von der Haltestelle Röntgenstraße aus per pedes auf den Weg in die nette, ruhige Seitenstraße gemacht habe. Unweit der Grieperstraße gab's auf der Altendorfer Straße (oder gibt's immer noch) ein sehr nettes, kleines Eiscafé - und auch da musste man nie das Gefühl haben, im Hinterzimmer spielen sich krumme Geschäfte ab.
Mein früherer Kollege Tim wohnte in einer kleinen Seitenstraße unweit des Knotenpunkts Haus-Berge-Straße/Helenenstraße, wobei dieser Teil Altendorfs schon eher an Bergeborbeck angrenzt - die Straßen selbst waren friedlich und die Häuser gepflegt, aber seine Stieftochter konnte er nicht mehr auf den Spielplatz lassen, weil dort wirklich in aller Öffentlichkeit gedealt wurde und auch schon mal gebrauchte Spritzen im Sandkasten rumlagen, aber das ist ja nur ein Teil von Altendorf - von der Altendorfer Straße liegt gerade der Teil mindestens einen Kilometer entfernt. Dass sich das Publikum nicht immer zum Guten verändert, kann man auch nicht nur in Altendorf teilweise beobachten, sondern auch in anderen Stadtteilen Essens - Dellwig, Borbeck, Frohnhausen...überall gibt's solche und solche.
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