Lt. einer Studie des Statistischen Landesamtes gibt jeder Haushalt im Schnitt 2.503 EUR für Konsum aus - Steuern, Versicherungen usw. nicht eingerechnet. Der "Dackelsender" WDR, wie +Sven Krämer gestern so schön in einem anderen Zusammenhang schrieb :o), postete das natürlich in vollkommener Realitätsferne direkt. Da möchte ich echt wissen, wie diese Zahl zustande gekommen ist - ich kenne zwar viele Menschen, die ca. 2.500 EUR brutto verdienen, aber netto ist in vielen Fällen doch eher selten. Brutto habe ich die auch schon mehrfach verdient, aber netto noch nie, haha - und so wird es auch vielen anderen gehen. Leider ist der Dackelsender bis jetzt allen Kommentatoren die Antwort schuldig geblieben, wer da befragt wurde und wie das Statistische Landesamt auf die Zahl gekommen sind. Viele können angesichts von steigender Arbeitslosigkeit, steigender Altersarmut und Dumping-Löhnen von 2.503 EUR Netto-Haushaltseinkommen nur träumen. Da kann man sich echt nur fragen, welche Bonzen da befragt wurden.
881 EUR für Miete - für eine Familie mit einer 3- oder 4-Zimmer-Wohnung mag das noch ganz gut hinkommen, aber die ganzen Hartz IV-Empfänger, die nicht gerade in einem Vier-Personen-Haushalt leben, haben wesentlich preisgünstigeren Wohnraum. Meine 1,5-Raum-Wohnung im Essener Nordwesten kostet inklusive Nebenkosten 352,60 EUR, meine 2,5-Raum-Wohnung mit 51 m² Wohnfläche in Frohnhausen, in der ich zwischen Januar 2006 und Mai 2011 gewohnt habe, hat inklusive Nebenkosten 357 EUR gekostet - und wohlgemerkt: die beiden Wohnungen lagen/liegen nicht in der Pampa mit hoher Kriminalitätsrate, sondern in ganz ruhigen Straßen mit angenehmem Publikum und guter Verkehrsanbindung.
Den Begriff "Dackelsender" finde ich einen schönen Ausdruck :o)), aber Dackel sind doch eher für Eigensinnigkeit bekannt, was man vom WDR leider nicht mehr sagen kann. Da werden lieber unreflektiert Studienergebnisse in die Gegend reingepustet, aber man muss ja mal was gepostet haben *grmph*.
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