Sonntag, 11. Oktober 2015

Ein neuer Artikel

Soeben habe ich meinen ersten Artikel für den Monat Oktober unter experto.de online gestellt. Diesmal ging es um das Thema, ob es sinnvoll ist, seine eigene Homepage bzw. seinen Blog in den Bewerbungsunterlagen anzugeben, denn gerade an dem Thema scheiden sich bei sog. Personalberatern die Geister, genau wie bei der Angabe von Hobbys und Interessen im Lebenslauf.

Ich habe die Angabe einer eigenen Homepage bzw. eines eigenen Blogs in meinem Artikel befürwortet - natürlich mit der Einschränkung, dass rechts- oder linksradikale Inhalte genauso ein schlechtes Licht auf den Bewerber werfen wie Seiten mit pornographischem Inhalt oder auch Seiten, in denen der Verfasser sich alle möglichen Texte und Fotos aus dem Internet zusammenklaut, ohne jedoch den Urheber anzugeben. Dies spricht nicht gerade für Seriosität und kann u. U. auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn man fremde Texte oder Bilder als seine eigenen ausgibt.

Ebenso sollte man Abstand nehmen von trivialen Sätzen wie "In München scheint die Sonne." oder "Gerade eben habe ich mir pinken Lipgloss in der Essener Rathausgalerie bei dm für 1,99 EUR gekauft.". Angeblich sollen ja einige Youtube-Kanäle Kultstatus genießen, in denen junge Mädchen zeigen, was sie gerade in der Drogerie gekauft haben, aber andere Jugendliche werden solche Videos sicherlich anders und in der Regel positiver bewerten als ein Personaler.

Hinzu kommt noch, dass es das Adjektiv "pinken" gar nicht gibt - es ist einfach falsch, auch wenn viele Hirnblondinen immer noch meinen, es sei richtig zu schreiben, dass sie sich einen pinken Pulli oder einen pinken Lippenstift (AUA!) gekauft haben. Korrekt müsste es eigentlich heißen "Ich habe mir soeben einen pinkfarbenen Pulli gekauft." Natürlich ist es korrekt zu sagen "Ich habe mir einen blauen/braunen/grünen/gelben/schwarzen Pulli gekauft.", aber pinker Pulli oder beiger Pulli gibt es einfach nicht bzw. ist falsch.

Manche Personalberater machen sich ja Sorgen, dass Bewerber aussortiert werden, weil sie auf ihren Blog bzw. ihre Homepage verwiesen haben und der Personaler vielleicht die eine oder andere Meinung des Personalverantwortlichen nicht teilen. Solange jemand seinen Blog nicht gerade mit tausenden Fehlern spickt, sodass eher grottiges Deutsch erkennbar wird, oder ganz radikale Parolen ohne jedwede Argumentation vertritt, sollte ein Personaler jedoch mit Meinungsfreiheit/-vielfalt angemessen umgehen können. Das nur als Hinweis an alle verunsicherten Bewerber und sog. Personalberater, die ihren Kunden eintrichtern wollen, bitte stets um ängstliche Unauffälligkeit bemüht zu sein. Solche sog. Beratern möchte ich eher raten, erstmal mit ihren eigenen Ängsten klar zu kommen anstatt ihren Kunden solche eintrichtern zu wollen.

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