Gestern Abend ging es wieder fröhlich weiter mit dem lustigen Horrorfilm-Angebot auf Tele5. Ich zappte erst in den Film "Species" rein, in dem eine Kreatur mit Reißzähnen, die aussah wie ne Mischung aus Mensch, Gorilla und Bigfoot, einer Forschergruppe im Regenwald nach dem Leben trachtete, d. h. die Forschergruppe - insbesondere die dazugehörigen Studierenden - wurde immer weiter von dem Monster dezimiert.
Und diese sozialpädagogisch angehauchten Dialoge im Konjunktiv waren auch zum Schreien komisch: - "Wir sollten nicht in Panik verfallen!", "Dr. Thomas, das hier sollten Sie mal lesen...!" Ja, hm, ich weiß nicht, aber man könnte sich ja von dem Monster zerfleischen lassen, man könnte aber auch flüchten, man hätte auch besser aufeinander aufpassen können...wer bezahlt eigentlich diese Dialog-Regisseure? :o)Gut, es kann auch wieder an der deutschen Synchronisation liegen, aber die ist ja dann bescheuert genug - offenbar leben manche Übersetzer auch ein Leben im Konjunktiv, höhö. Ich hab mir den Blödsinn jedenfalls nicht zuende angeschaut, die 30 Minuten, die ich gesehen habe, reichten schon.
Um 22 Uhr kam auf Tele5 der nächste Horror-Streifen mit dem Titel "Loch Ness", sodass sich jeder schon denken konnte, dass es nur um ein Seeungeheuer gehen kann. Hm, Loch Ness liegt eigentlich im schönen Schottland - also auf den britischen Inseln - aber in diesem Film ist Nessie mir nichts, dir nichts mal eben nach Kanada umgezogen, um dort Leute zu meucheln und sich zu ernähren. Eigentlich kursiert ja schon seit Jahren die Vermutung, dass es sich bei der echten "Nessie" um einen Fuchshai - also eine Haiart, die sowohl im Süß- als auch im Salzwasser leben kann und bei der obere Lappen der Schwanzflosse gegenüber dem unteren besonders stark ausgeprägt ist - handeln könnte. Alle Vermutungen, die die echte Nessie betreffen, wurden aber bislang noch nicht bestätigt.
Die Nessie im kanadischen Horror-Film sah jedenfalls so aus, wie sie sich gemeinhin in Legenden und Lagerfeuer-Geschichten vorgestellt wird: Ein riesiges Ungetüm, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Drachen oder einem Dinosaurier aufweist, mit langem Hals und fürchterlichen Reißzähnen.
Wie ist Nessie denn von Schottland nach Kanada gekommen? Ist es dem Ungeheuer im Loch Ness zu langweilig geworden, sodass es sein Wanderrucksäckchen geschnürt hat und über den Atlantik bis nach Kanada in einen Binnensee geschwommen ist? Hat Nessie in Schottland Eier gelegt und eins ihrer Jungtiere ist, als es groß und stark genug war, mal eben nach Kanada ausgewandert, um seinem Muttertier keine Konkurrenz zu machen? Das ist wohl das Geheimnis des Drehbuchautors :o/.
Wenn einige Szenen etwas umgestaltet worden wären, hätte man daraus sogar ne richtig gute Horror-Komödie machen können, beispielsweise in der Szene, als eine Frau mit Einkäufen aus ihrem Auto steigt und sich zunächst über ihren kläffenden Hund im Haus echauffiert. Sie steht unter dem sternenklaren Himmel, als sich plötzlich wie von Geisterhand die Tannenwipfel bewegen bzw. sie sehen eher aus, als wenn sie winken. Plötzlich, wie aus dem Nichts, geifert Nessie da rum - lustig wäre es gewesen, wenn Nessie rumkrakeelt hätte: "Gib mir deine Einkäufe! Wenn ich nichts von deinen Einkäufen kriege, dann GNADE DIR GOTT!" Das wäre ja wenigstens mal witzig gewesen.
Die Frau flüchtete in ihr Auto, hatte aber vorher ihre Papiertüte mit den Einkäufen auf die Wiese plumpsen lassen. Für Nessie ist es aufgrund ihrer Größe natürlich kein Problem, die Seitenscheiben des Autos zu zerdeppern und sich dann menschliche Nahrung aus dem Fahrzeuginneren zu ziehen. Später, als der Bruder der Toten das blutbesudelte Fahrzeug seiner Schwester entdeckt, findet der weibliche Sheriff des Ortes nichts mehr - außer Blut und dem Portemonnaie, also hat Nessie wohl auch die Handtasche verschlungen, haha!! Gut, als Monster braucht man natürlich kein Bargeld, um shoppen zu gehen, hihi.
Wenig später sitzt ein albern kicherndes, pubertierendes Mädchen auf einem Baumstamm am See und wartet auf ihren tumben Freund, der noch vor dem Schäferstündchen schnell ein Sixpack Bier organisiert hat. Tja, zum Biertrinken und Fummeln am See kommt es nicht mehr, denn erst sabbert Nessie auf die Jeans des Mädchens (die Sau!), dann beißt das Ungeheuer ihr bei einer grottenschlechten Computer-Animation den Kopf ab, sodass ein wenig Blut spritzt - hm, danach war die junge Dame genauso kopflos wie alle an dieser Filmproduktion beteiligten Personen :o).
Trotz dieser Grotesken in den beiden genannten Horror-Streifen finde ich, dass sie bei weitem nicht an den Film von letzter Woche (Frogs) rankommen, denn der war noch lustiger. Meine Stofftiere haben sich auch bekugelt. Zeigt doch mal bitte wieder Horror-Filme, die diese Bezeichnung auch verdienen und nicht diesen hanebüchenen Schwachsinn, der eher zum Lachen als zum Gruseln animiert.
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