Der Donnerberg, der von Bedingrade über Gerschede weiter nach Dellwig verläuft, wo er kurz vor dem Dellwiger Bahnhof in die Donnerstraße einmündet, ist gerade zwischen Schnitterweg und der Einmündung Emscherblick sehr steil, sodass man ihn natürlich gut zum Rodeln nutzen kann, denn Autofahren könnte bei entsprechenden Schneemassen doch ein wenig schwierig werden, zumal die Stadt Essen ja vielfach nur bei den Reichen, Schönen und Bekloppten streut - angeblich soll das ja in diesem Jahr anders sein, weil mehr Streusalz eingekauft wurde. Wir dürfen gespannt sein :o).
Marina baut auf der Ecke Donnerberg/Schnitterweg abermals ihren mobilen Suppen- und Getränkestand auf, wobei sie tatkräftige Hilfe von meinen Plüschtieren Sammy und Ecki erhält. Der Sensemann und der Zwerghamster des Todes scharren schon im Schnee auf dem Feld mit den Pfötchen bzw. den Füßen, weil sie auf Todesopfer hoffen. Marina findet die beiden Gestalten ziemlich dusselig und kommt auf deren Anwesenheit nicht klar. Ecki geht zu den beiden hin und pullert, sodass sowohl der Sensemann als auch der Zwerghamster des Todes endlich das Weite suchen - Gorillapisse, nein danke!!
Uli als sympathisches Schütze-Mädchen mit fehlendem Problembewusstsein segelt als Erste den steilen Hang runter. Sie genießt noch einmal den Blick über den Essener Norden und das nördliche Ruhrgebiet, bevor sie mit Lenken und Bremsen beschäftigt ist bzw. auch damit, dumpf unkende Frösche mit Schalke 04-Schals um den Hals, die einfach mal zugestiegen sind, von ihrem Schlitten zu vertreiben. Deshalb bekommt sie auch nicht mit, dass sie am Fuße des Berges richtig kräftig bremsen müsste. Die Frösche retten sich auf der Donnerstraße mit einem beherzten Sprung in eine Schneewehe am Fahrbahnrand, während Uli gegen einen 7er BMW prallt - zum Glück, ohne sich dabei zu verletzen. Der Fahrer kommt bestürzt aus seinem Haus gerannt und hält Uli nen Vortrag über seinen 7er bzw. dessen Wert. Der 7er selbst tut so, als wenn ihn die ganze Geschichte nix anginge und Uli blickt den BMW-Besitzer mit großen Augen an. "Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt!"
Timo muss, bevor er ins Tal hinunter rauscht, erst Omma Plömmelköttel durchlassen, die den Donnerberg mit ihren Einkaufstaschen hinauf schnauft. Die arme Dame wird kurz vor ihrem Zuhause an der Schlossstraße von einem Waran überfallen, der ihr unbedingt an die Eier will. Sie überlässt dem Waran widerwillig ihre Eier aus Bodenhaltung. Einige Artgenossen des Warans haben die Netto-Filiale auf der Ecke Frintroper Straße/Schlossstraße überfallen, sodass es dort auch keine Eier mehr gibt, weil die Riesen-Echsen alle mitgenommen haben. Omma Plömmelköttel braucht erst mal nen Schnaps und grübelt darüber nach, wo sie neue Eier her bekommt...
Timo ist gut mit Kölsch getränkt den Hang runter gesegelt und hickst dauernd, was ein ausgebüchstes Krokodil auf den Plan ruft - hurra, Menschenfleisch mit Alkohol gefüllt! Das bekommt es auch nicht alle Tage. Leider stellt das Kroko sich nicht besonders intelligent an, sodass es sich total unauffällig mitten auf der Fahrbahn auf die Lauer legt, bevor Timo überhaupt mit seinem Schlitten an ihm vorbei gefahren ist. "Mach Platz, du Otto!" ruft Timo genervt und hickst noch einmal. Zu spät - er nimmt das Kroko auf die Hörner, sodass er nun auch unfreiwillig einen Fahrgast hat, der jedoch sichtlich Spaß an der Schlittenfahrt hat und erst mal nicht mehr ans Fressen denkt. Unten angekommen, bremst der angetrunkene Timo jedoch etwas zu heftig, sodass der Schlitten aus der Spur gerät und schleudert. Das Kroko fliegt in hohem Bogen in einen bis dato zugefrorenen Gartenteich und blickt verwirrt um sich, als es sich mit mehreren Goldfischen im eiskalten Wasser wiederfindet. Timo bleibt in Höhe des Emscherblicks verwirrt hicksend im Schnee liegen, während sein Schlitten unkontrolliert den 7er auf der Donnerstraße antippt. Der Besitzer ist der Verzweiflung nahe, zumal er noch nicht mal nen Verantwortlichen sehen kann. Wie soll er das seiner Versicherung erklären, wenn er den Schaden beheben lässt? - "Ein herrenloser Schlitten touchierte mein Auto..."??? Timo wird von zwei hilfsbereiten Erotik-Darstellerinnen, die das Ganze beobachtet haben, mit nach Hause genommen, damit sie ihn dort aufwärmen können :o).
Renate segelt gerade los, als eine finster drein blickende Mördermuschel auf ihren Schlitten springt. "Wenn du bekloppt fährst oder ich in den Schnee falle, DANN GNADE DIR GOTT!!!" Die Rüstige lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken, zumal sie das alles schon von ihrer Arbeitsstelle kennt, packt die Muschel beherzt und wirft sie möglichst weit weg. Die Mördermuschel bleibt prustend im Schnee liegen und zetert, während Renate sich schließlich unfreiwillig in einem Vorgarten am Fuße des Donnerbergs wiederfindet, denn ihr Gefährt ist ins Schleudern geraten, da zwei lebensmüde Fußgängerinnen, die sich langsamer bewegten als mancher Tote, einfach auf die Fahrbahn getreten sind, wobei die eine noch rumheulte, dass ihr ein Fingernagel abgebrochen ist und der Saum ihrer Jeans nicht richtig sitzt. Renate flucht und entschuldigt sich schließlich bei einem kleinen Busch, den sie unfreiwillig geplättet hat. Die Seele des Busches - ein translucides Abbild des Busches mit Engelsflügelchen - schwebt hinauf zum Himmel, wo er mitleidig von Gott und Petrus empfangen wird.
Thomas und Alex versuchen gemeinsam, unfallfrei den Donnerberg runter zu kommen - Alex sitzt vorne, Thomas mit seinem neckischen Stirnband hinten. Petrus im Himmel kann schon nicht mehr hinsehen, als die beiden sich kräftig mit den Füßen abstoßen und schnell an Fahrt gewinnen. Am Fahrbahnrand liegen gereizt zischelnde Schlangen aller Art, die von dem Treiben auf dem Donnerberg genervt sind - noch nicht mal im Tiefschnee hat man Ruhe vor den ganzen Menschen. Thomas jammert los, während Alex den Schlangen drohend die Teufelsforke zeigt, sodass die es bei einem gereizten Zischeln belassen anstatt einen Angriff zu starten - auf Flüche mit nicht absehebaren Konsequenzen haben sie jetzt keine Lust.
Thomas gelingt es irgendwie nicht, den Schlitten ruhig zu halten, sodass sie noch vor dem Erreichen der ersten Häuser in Höhe des Emscherblicks mit ihrem Gefährt umkippen und im Schnee landen. Ein Eichhörnchen und einige dumpf unkende Frösche schauen ihnen neugierig zu, als sie erst mit großen Augen im Schnee liegen bleiben und sich dann langsam gegenseitig aufhelfen. Thomas überlegt, was schlimmer ist - Zackenbarsche im Bodensee, die einem in die Weichteile beißen können oder diese ganzen merkwürdigen Viecher hier, denn die Frösche scheinen schadenfroh zu grinsen, zumal er sich auch noch nen blauen Fleck nebst einem Riss in der Hose geholt hat. Alex schüttelt grinsend den Kopf über ihr Groupie (und Berufskollegen) und nimmt Thomas mit zu sich nach Hause, das zum Glück nur zehn Gehminuten entfernt ist, damit er sich erst mal stärken kann. Sie hat sich zum Glück nix getan und muss sogar über diese skurrile Erlebnis kichern, während Thomas immer noch jammert und sich zunächst nicht aufheitern lässt, doch auch dafür kennt Alex Mittel und Wege...
Thorsten, der Lenken und Bremsen immer noch total überbewertet findet, saust todesmutig den Donnerberg hinunter, sodass er fast Erpel Dieter über den Haufen fährt, der dort mit ner Fluppe im Schnabel über die Straße trappst, aber schleunigst aufflattert, als er Thorsten heranrauschen sieht. '"Du bist bestusst!" grummelt Erpel Dieter, als Thorsten an ihm vorbei gefahren ist. Da er natürlich wieder zu spät lenkt und bremst, wird der 7er auf der Donnerstraße zum dritten Mal an diesem Tag von einem Schlitten touchiert, sodass dessen Fahrer bewusstlos zusammen bricht - drei Schlitten an einem Tag in seinem Auto, das geht nun wirklich nicht! Der 7er schnaubt verächtlich bis genervt. Thorsten fühlt sich unfreiwillig zum Fräulein befördert, was anlässlich seines Vornamens zu peinlichen Vermutungen Anlass geben könnte, dann muss er mal wieder wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden und zeigt den Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstiftes mal wieder alles, was sie sehen wollen...:o).
Happy End!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen