Freitag, 7. Oktober 2011

Die schlechtesten Autofahrer von ganz NRW und bekloppte Aufkleber

Donnerstag ist ja grundsätzlich Blödel-Tag, d. h. manche Autofahrer haben plötzlich Probleme, eine Spur zu halten und möchten andere gerne wegrammen, blinken ist an dem Tag ganz, ganz schwierig für manche und einige verfahren nach dem Motto "Erst Vollbremsung - dann blinken" - auch wenn ich meinem Nebenmann schon in die Tür gerauscht bin, denn dann macht das Blinken ja richtig Sinn :o).

Fürs gehirnlose Parken galt wohl gestern auch das Blödel-Tag-Motto - die Dame mit ihrem Qashquai ist schon berühmt-berüchtigt bei mir und anderen Menschen, die ihre Autos auf der Kaiserswerther Straße abstellen - das Kennzeichen SG (steht für Solingen) bürgt schon für nicht vorhandene Qualität. Sie ist mir gestern so dicht auf die Stoßstange gefahren, dass ich von Glück sagen konnte, dass der Mercedes hinter mir mir auch genug Platz zum Rangieren gelassen hatte bzw. dass mein Clio ne kurze Motorhaube hat, denn sonst wäre es mit dem Ausparken unmöglich geworden. Die Dame, die wohl nach dem Motto lebt "Ich kann nix, denken schon mal gar nicht, aber Hauptsache, ich hab Aufkleber mit den Namen von meinen Blagen auf der Heckscheibe", hatte letztes Jahr einen BMW so dermaßen eingeparkt, sodass der Fahrer trotz entsprechender Fahrkünste und Hilfe von Passanten nicht weg kam - dem wenig intelligenten Parken der Dame sei Dank. Hat sie vielleicht die Befürchtung, dass sie mal einen Meter zu weit laufen muss, wenn sie den Leuten Platz lässt? Es sieht fast so aus. Eigentlich gilt auch beim Parken, dass man sich so stellen sollte, dass sowohl Vorder- als auch Hintermann problemlos rauskommen, da sonst auch schon mal der Abschleppdienst drohen kann, aber als Solinger muss man ja seinem Ruf als einer der schlechtesten Autofahrer von NRW wenigstens gerecht werden.

Wie eine Statistik ergab, haben die Städte bzw. Kreise Remscheid (RS) und Solingen (SG) die höchste Unfallrate in ganz NRW und sind auch bei Fahrern aus anderen Städten nicht gerade beliebt, weil sie sich entweder ohne jedweden Grund als stehende Verkehrshindernisse entpuppen und so andere in Gefahr bringen, indem sie z. B. andere Fahrer durch eine unangemessen langsame Fahrweise zu riskanten Überholmanövern verleiten, an Zebrastreifen dafür aber gerne fast Fußgänger auf die Hörner nehmen (der Zebrastreifen ist ohnehin ein Stiefkind im deutschen Straßenverkehr - dazu hatte ich ja auch mal nen als Tipp der Redaktion ausgezeichneten Artikel bei Suite101.de geschrieben) und die wohl bei den Theorie-Stunden in der Fahrschule gefehlt haben, in denen die Vorfahrtsregeln besprochen wurden, aber das ist auch vielfach ein Problem von Fahrern aus anderen Städten. RS steht jedenfalls offiziell für Remscheid, inoffiziell aber für Rollender Sarg :o).

Auf jeden Fall ging mir die Dame mit ihrem Qashqai ziemlich auf den Keks - beim nächsten Mal kann ich ja mal den Abschleppdienst rufen, wenn sie mich noch mal so zuparkt. Dann kann sie sich ihr Auto mit den blöden Aufklebern der Namen ihrer Blagen ja sonstwo abholen; ich weiß nicht, wohin abgeschleppte Autos in D'dorf gebracht werden. Ich parkte auch ursprünglich zwischen einem fröhlichen Passat Kombi aus D'dorf und einem Golf aus Viersen, wobei ich beiden auch soviel Platz gelassen hatte, dass sie problemlos wegkonnten, selbst wenn jemand sie von hinten bzw. vorne zugeparkt hatte. Leider sind die beiden Menschlein, die immer vernünftig parken, eher weggefahren als ich, sodass Madame Hirnlos die Gelegenheit nutzte, mich zuzuparken.

Heute kann mich eigentlich keiner zuparken - die Betonung liegt auf eigentlich - denn ich stehe einen Meter vor einer Sperrfläche an einer Bushaltestelle, sodass sich normalerweise niemand vor mich stellen dürfte, aber man weiß ja nie bei manchen Menschen, die ihr Auto am liebsten noch mit ins Bett nehmen würden und für die es schon zu anstrengend ist, sich mal 200 Meter zu Fuß zum nächsten Briefkasten zu begeben. Selbst Menschen, die gehbehindert sind, machen vielfach nicht so ein bescheuertes Heckmeck, wenn sie sich mal mehr als drei Meter bewegen müssen.

Ich hasse diese Aufkleber von irgendwelchen Glucken-Muttis (O-Ton mein Gatte) sowieso, die dann auf der Heckscheibe jedem Hintermann mitteilen müssen, dass sie Kinder haben und wie die Blagen heißen - Heinrich-Dustin, Fynn-Wilhelm, Finja-Luise, Claude-Kevin, Lara-Berta, Chantalle-Brigitte, Karl-Heinz-Pascal...deshalb gefiel mir mal der Aufkleber auf der Heckscheibe eines roten Suzuki Swift so gut, der in Essen auf der Aktienstraße vor mir herfuhr. Er hatte im Gegensatz zu manchen Über-Muttis (oder denen, die sich dafür halten...) folgenden Aufkleber auf seiner Heckscheibe: "Keine Blagen mit Scheiß-Namen an Bord". Darüber habe ich ziemlich gegrinst, denn irgendwie hatte der junge Mann, der den kleinen Suzuki steuerte, damit Recht. Ich kenne viele Menschen, die Eltern sind - und gute Eltern, die ihre Kinder weder total vernachlässigen noch übermäßig verhätscheln - die aber trotzdem nicht die Namen ihrer Sprößlinge auf der Heckscheibe kleben haben. Thorsten beispielsweise ist auch Vater einer Tochter - als wir uns damals kennen lernten, war die Kurze fünf und somit noch im Kindergarten - hat aber auch nicht auf der Heckscheibe seines Autos ihren Namen kleben. Meine liebe Steffiiiiii, die in diesen Tagen Mama wird (der Geburtstermin war für gestern errechnet, aber der kleine Aaron lässt sich wohl noch Zeit, was mich angesichts der politischen und intellektuellen Lage in diesem Land nicht weiter wundert...*grins*), wird sich bestimmt nicht nen Aufkleber auf die Heckscheibe ihres Autos pappen mit den Worten "Aaron on Tour".

Zu dieser bescheuerten Mode, den Blagen blöde Namen zu geben, damit man vermeintlich hip ist, hat Cartoonist Ralph Ruthe mal nen sehr schönen Comic gemalt, der in dem Buch "Fiese Bilder. Meisterwerke des schwarzen Humors", das Uli mir nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus geschenkt hatte, verewigt ist. Ein kleiner, frustrierter Junge ersticht seinen Teddy mit ner Schere, sodass die Füllung des Stofftiers rausquillt. Die Mutter kommt ins Zimmer und spricht: "Heiko-Morgenthau-Fridolin! Woher kommt bloß diese Aggression?" Tja, bei dem Namen kein Wunder - ich glaube, ich hätte auch die Krise bekommen, wenn meine Eltern früher gerufen hätten: "Alexandra-Morgensonne-Wilhelmine!" :oD Zum Glück habe ich aber nur einen Vornamen, Rufname Alex, hehe.

Ganz lustig wird es, wenn manche Eltern ihren Kindern so exklusive,super-moderne Namen verpassen und diese dann auch noch falsch aussprechen - aus Celine wird dann schon mal Zeline, aus Chantalle Schantalle, aus Yves Üves...da hatte Uli mir mal so ne fröhliche Präsentation gemailt mit Aussprüchen wie diesen: "Schantalle, mach die Mäh ma Ei!" (in einem Streichelzoo passiert) der "Zeline, hör auf mit die Scheiße, sonst tritt isch disch!" (endgeiles Ghetto-Deutsch im Supermarkt) :o). Ich glaub, die Franzosen würden dabei die Krise kriegen, wenn sie teilweise wüssten, wie die Vornamen, die aus ihrem Land stammen, in deutschen Asi-Kreisen ausgesprochen werden. 

Leider ziehen jedoch auch viele Pädagogen bei manchen Vornamen negative Assoziationen - obwohl die Kinder ja gar nix dafür können, wenn ihre Eltern ihnen so bescheuerte Namen geben und/oder auch noch zu blöd sind, diese richtig auszusprechen bzw. ihre Blagen richtig zu erziehen. Auch darüber hatte ich mal einen als Tipp der Redaktion ausgezeichneten Artikel bei Suite101.de geschrieben - Jungs, die Kevin heißen, genießen, egal ob berechtigt oder nicht, grundsätzlich einen ganz schlechten Ruf, ähnlich wie Mädchen, die Chantal(le) heißen, während bei alten deutschen Vornamen wie etwa Alexander, Karl-Wilhelm, Agnes etc. grundsätzlich positive Assoziationen bestehen. Ich weiß schon, warum ich manchmal nix von Leuten halte, die den Lehrberuf ergreifen - während meines Studiums hatte ich leider genug mit angehenden Lehrern zu tun und gerade bei den Primarstufen-Pädagogen hab ich gedacht, dass die manchmal ganz schön einen an der Waffel haben. Deshalb kümmern sie sich wohl auch lieber um jüngere Kinder (auch wenn sie eigentlich gar keine Kinder mögen!), denn einige Jugendliche in der Sekundarstufe I oder II würden sicherlich mal mehr oder weniger höflich nachfragen, ob der Lehrer total verstrahlt ist. Klar gibt's auch viele Leute, die aus Überzeugung und Freude an der Arbeit mit Kindern bzw. Jugendlichen Lehrer werden, aber es ist leider nicht immer die Regel.

Es gibt aber auch andere Aufkleber auf Autos, die zur Vorsicht mahnen, denn auch da sind die Fahrer häufiger mal entsprechend unterwegs. Ganz schlimm sind immer die Fahrer mit dem Aufkleber "Unterwegs im Namen des Herrn" auf dem Heck ihres fahrbaren Untersatzes - hm, das nehmen manche Fahrer, die sowas mit sich auf dem Heck spazieren führen, wohl auch wörtlich, denn sie tun so ziemlich alles, um andere Verkehrsteilnehmer ins Jenseits zu befördern :o/.

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