Gestern hakte zunächst das Internet *nerv* und als ich dann endlich wieder reinkam, habe ich erstmal noch eine Bewerbung fertig gemacht, denn über kurz oder lang möchte ich meine Beschäftigungslosigkeit gerne beenden - das versuche ich zwar schon seit über einem Jahr, aber für arrogante Arbeitgeber, die keine engagierten Mitarbeiter, sondern Befehlsempfänger wollen oder die vorsichtshalber gar nicht mehr auf Bewerbungen antworten, kann kein Bewerber der Welt etwas, und ich somit auch nicht.
Mein Vorstellungsgespräch gestern in Burgaltendorf war ja ganz nett, aber mir schmeckte die Tatsache nicht, dass es zunächst ein unbezahltes Praktikum sein sollte :o/. Das hätten m. E. viele Firmen gerne - gute, engagierte Arbeitskräfte für lau. Es erwartet niemand, dass ein Praktikum so gut entlohnt wird wie eine Festanstellung, aber ein paar hundert Euro sollten schon drin sein, zumal das dann auch den ALG II-Bezug deutlich reduzieren würde. Von unbezahlten Praktika hat aber niemand etwas - weder die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter noch der Arbeitsuchende selbst. Lediglich der Unternehmer hat dann eine gute kostenlose Kraft, die er, wenn er sie für lau verschlissen hat, die nächste gute kostenlose Kraft verschleißen kann. Das Argument, dass man ja Geld vom Staat bekommt, zählt nicht - jeder, der arbeitet, hat Anspruch auf einen angemessenen Lohn, und selbst ein Praktikum ist dafür da, den Bezug von ALG I oder Hartz IV zumindest zu reduzieren.
Eidiwei, das Jobcenter Essen blödelt auch wieder rum, sodass ich gerade noch eine Beschwerde ans Kundenreaktionsmanagement in der Ruhrallee geschickt habe. Dem Jobcenter liegen alle Unterlagen vor, aber warum dann angeblich immer noch Unterlagen fehlen, ist wohl der Mürbemachtaktik einiger Herrschaften dort geschuldet. Dass jetzt angeblich immer noch Unterlagen fehlen, habe ich auch nur erfahren, weil ich heute Vormittag mit der ach so gut erreichbaren (hahaha - ich habe acht Versuche gebraucht, um jemanden zu erreichen, sonst kamen immer nur dämliche Bandansagen, dass derzeit angeblich alle Mitarbeiter im Gespräch seien!) Service-Hotline des Jobcenters Essen telefoniert habe. Das Schreiben, von dem in dem Telefonat die Rede war, ist jedoch bis heute nicht bei mir eingegangen, obwohl angeblich vor einer Woche verschickt. Hm, so kann man die Hilfeempfänger auch ne Weile beschäftigen und mürbe zu machen versuchen, zumal meine Unterlagen, die ich bereits am 29. April in Borbeck abgegeben hatte, angeblich vollständig waren *grummel*. Ich dachte eigentlich, dass meine Beschwerde nach meinem Erstantrag, der ja schon von Seiten des Jobcenters unter Pleiten, Pech und Pannen lief, ausgereicht hätte, aber heute musste ich im Zuge meines Weiterbewilligungsantrages noch eine schreiben, denn sonst stehe ich ab Ende des Monats ohne Geld da, und das ist nicht in meinem Sinne, zumal ich bisher in geschäftlichen Dingen und Zahlungsmoral einen einwandfreien Leumund genieße - und den lasse ich mir auch nicht vom Jobcenter Essen kaputt machen.
Auch in der Woche habe ich schon wieder einige Bewerbungen auf den Weg gebracht - eine habe ich heute Mittag persönlich beim DRK in der Hachestraße in Essen abgegeben. Was aus dieser und weiteren Bewerbungen wird, bleibt wie immer abzuwarten, denn auf das Geschäftsgebaren mancher Arbeitgeber habe ich nun einmal keinen Einfluss. Ein solches Verhalten gegenüber Bewerbern macht es aber gerade Arbeitslosen nicht leichter, ihren Leistungsbezug schnellstmöglich zu beenden und wieder unabhängig vom Staat zu leben.
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