Dienstag, 8. April 2014

Selektive Wahrnehmung und Bewerbungen

Manche meiner Leser auf experto.de sind ziemlich frustriert, was den eigenen Bewerbungsprozess angeht, wobei die Gründe unterschiedlich sind, aber immer auf die Quintessenz gebracht werden können "Als Bewerber/in kann man/frau es nur verkehrt machen." Ich frage mich das auch so langsam. Bisher habe ich in jedem Vorstellungsgespräch erklären müssen, warum meine letzten zwei Zeitarbeitsverhältnisse so kurz waren - dass ich aber bei einem Unternehmen fünf Jahre, bei einem anderen drei Jahre und bei einem weiteren über ein Jahr war und auch aus einem Zeitarbeitsverhältnis heraus übernommen wurde, wird dann aber geflissentlich überlesen, damit man es sich als Personaler einfach machen und mich als Jobhopper abstempeln kann - der ich nicht bin, zumal die Gründe für die kurzen Arbeitsverhältnisse mir auch nicht anzulasten sind. Ich wäre ganz froh, wenn ich mehrere Jahre mal an ein und demselben Ort bleiben könnte - für den besch...Arbeitsmarkt und seine hanebüchenen Gesetze (danke noch mal, liebe SPD!) inklusive Hofierung der Leiharbeit kann kein Arbeitnehmer der Welt was.

Natürlich hätte ich es mir letztes Jahr im April einfach machen können und nicht zur Zeitarbeit gehen können, aber ich habe diesen Weg als Alternative zur Arbeitslosigkeit gewählt - dass mir Arbeitswille und Flexibilität jetzt aber als Unstetigkeit ausgelegt werden sollen und meine längeren Arbeitsverhältnisse komplett ausgeblendet werden, kotzt mich gelinde gesagt an. Ich hatte ohnehin nicht mehr vor, zurück zur Zeitarbeit zu gehen, auch wenn die Bezahlung bei den letzten beiden Personaldienstleistern okay war.

Lustigerweise haben es aber auch die Leute schwer, die fünf, zehn oder noch mehr Jahre bei ein und demselben Unternehmen angestellt waren, denn solchen Bewerbern wird dann gerne unterstellt, dass sie geistig unflexibel sind und sich auf nix Neues mehr einstellen können. Da fragt man sich, ob manche Arbeitgeber überhaupt selbst wissen, was sie wollen...

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