Die Arbeitsagentur hat offenbar einen Clown gefrühstückt, denn gestern flatterte mir erneut ein und dasselbe Stellenangebot ins Haus, auf das ich mich schon Ende Februar beworben hatte - leider ohne jedwede Resonanz des Arbeitgebers. Ich habe die Bewerbung gerade noch mal verschickt mit einem dezenten Hinweis darauf, dass ihnen meine Unterlagen eigentlich schon vorliegen müssten aufgrund meiner Bewerbung vom 23. Februar, ich aber leider nie eine Antwort erhalten habe (ist ja auch bei manchen sog. sozialen Unternehmen total überbewertet...). Ansonsten folgte der normale, auf's Unternehmen zugeschnittene Bewerbungstext.
Vor dem Hintergrund dieser Schmierenkomödie habe ich heute früh gekichert, als ich auf Google + die Reaktion einer Bewerberin auf eine Absage bei einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz las. Sinngemäß stand darin zu lesen, dass die Empfängerin der Absage schon soviele erhalten habe, dass sie eine weitere nicht akzeptieren könne und deshalb auch ungefragt ihre Ausbildung zur Kauffrau am 1. August in dem Unternehmen antritt, hihi. Sie wünschte der Dame beim Versand von vorgeschriebenen Absagen an anderer Stelle mehr Erfolg - eine schöne Abwandlung des Phrasen-Klassikers "Wir wünschen Ihnen mehr Erfolg an anderer Stelle...", den viele Arbeitgeber gerne bei Absagen verwenden.
Genauso "liebe" ich immer Absagen, in denen drin steht, dass man ganz begeistert sei von den Kompetenzen des Bewerbers/der Bewerberin, aber dass man den- oder diejenige trotzdem nicht in die engere Wahl nehmen könnte. Nee, ist klar - Du bist gut, aber zu gut und auch zu teuer für uns, denn Dich könnten wir nicht mit nem Dumping-Lohn von 8,50 EUR/Std. abspeisen. Manche wenig einfallsreiche Phrasen sind sowas von durchschaubar, dass einem als Bewerber/in nur schlecht werden kann. Ich hab solche Absagen auch schon mal des Öfteren bekommen, aber meine früheren Kunden natürlich auch. Die Einzigen, die sich dann für nett und gut halten, sind die Damen, die irgendwie in die Personalabteilungen geraten sind und sich dann so richtig daran erfreuen, wenn sie Absagen verschicken können - weil das eigene Leben und der eigene Verstand sonst nicht mehr her geben.
Jetzt sagen die Gutmenschen bestimmt wieder "Ja, aber irgendwas müssen die doch in die Absage schreiben..." - klar, irgendwas trifft es schon ganz gut.
Manche Bewerber "freuen" sich ja schon, wenn sie überhaupt noch etwas von den Unternehmen hören, die sie angeschrieben hatten - und sei es lediglich eine Absage, denn manche antworten ja gar nicht mehr, so nach dem Motto "Keine Antwort ist auch eine Antwort.". Das passiert aber nicht nur im kaufmännischen Bereich, da sind auch die sog. sozialen Unternehmen ganz groß drin, weil die eher sozial zu sich selbst als zu anderen sind. Das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber auf einen Teil leider schon.
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