Samstag, 26. April 2014

Ungebetener Besuch heute Vormittag

Na, da kam ja heute Vormittag richtig Freude bei mir auf - ich war nur wenige Minuten zuvor aus der Wanne gekrabbelt, hatte mir die Haare gewaschen und war gerade dabei, mir eine Zigarette auf dem Balkon zu rauchen, als es bei mir klingelte. Leider habe ich im Gegensatz zu meiner früheren Wohnung in Frohnhausen keine Gegensprechanlage mehr - dafür habe ich jetzt einen Türspion in meiner Wohnungstür, den ich in Frohnhausen wiederum nicht hatte - sodass ich erst mal freundlich geöffnet habe. Klar, ich hätte eigentlich wissen müssen, dass Besuche am Samstagvormittag, sofern nicht vorher angekündigt, nix Gutes bedeuten können, denn wenig später erschien mir eine Dame, die mit mir über die Bibel sprechen wollte *stöhn*. Sie hat sich zwar nicht als Mitglied der Zeugen Jehovas zu erkennen gegeben, aber ich hab sie nach ihrem Sprüchlein mit der Bibel direkt mit den Worten abgebügelt, dass ich kein Interesse an den Zeugen Jehovas hätte, zumal ich katholisch bin und sich daran in diesem Leben auch nix mehr ändern wird. Offenbar hat es sich tatsächlich um die Zeugen Jehovas gehandelt, denn sie versuchte nicht, mir zu erklären, dass sie von einer anderen "Glaubensgemeinschaft" ist - und selbst wenn, ich stehe nicht auf biblische, missionarische Besuche von religiösen Gruppen an meiner Wohnungstür. Mein höfliches, energisches Auftreten zeigte allerdings Wirkung, denn nach einem kleinlauten "Wir sind ja ausschließlich rein informativ unterwegs.", zogen sie und ihre Begleiterin, die schon zur Sicherheit auf dem Zwischenpodest zwischen EG und 1. Etage stehen geblieben war, wieder ab. Ich glaube, es hackt...

Die Zeugen Jehovas haben mich schon mal vor drei Jahren an einem Samstagnachmittag "beehrt", als ich gerade frisch nach Gerschede gezogen war, aber jetzt wohne ich mittlerweile fast drei Jahre dort, sodass es überhaupt keinen Grund gibt, unter Neuzugezogenen neue Mitglieder rekrutieren zu wollen. Wer weiß, vielleicht haben die mich in der Zeitung gesehen, denn der Artikel über Sammy und mich ist ja nicht nur im Borbeck Kurier erschienen, sondern auch in den übrigen Essener Stadtanzeigern, und haben gedacht, dass Damen, die über das Leben eines Stofftiers im Ruhrgebiet schreiben, für etwaigen religiösen Schwachsinn anfällig sind. Nee, sorry, da muss ich solche "Seelenfänger" leider enttäuschen, denn Phantasie in Verbindung mit Kreativität und Manipulierbarkeit sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe - auch wenn gewisse Seelenfänger da auf etwas anderes hoffen mögen.

Im Borbeck Kurier ist zwar meine Adresse in keinster Weise angegeben worden, aber die kann man/frau sich ja notfalls über dubiose Adresshändler beschaffen, denn ich bestelle zwar nicht oft bei Versandhäusern, aber gelegentlich kommt das doch schon mal vor. Die Damen haben nämlich nur bei mir geklingelt und nicht etwa auch bei anderen Hausbewohnern. Wie gesagt: Missionarische Besuche von religiösen Gruppen und andere Seelenfänger, die an Haustüren auftauchen und Geschäfte machen wollen, sind mir in keinster Weise willkommen.

An meinem Briefkasten prangt ja schon ein Aufkleber mit der Aufschrift "Bitte keine Werbung!". Vielleicht sollte ich daneben noch einen Aufkleber pappen mit der Aufschrift "Bitte keine Besuche von religiösen Gruppen und Vertretern.", hihi.

 
Da kommt Gewitterstimmung auf - (c) Alexandra Döll, Essen

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