...ist zum Glück nicht alles vorbei :o)! Vor gut zwei Stunden war ich auf dem Jobcenter an der Ruhrallee, um mit meinem für mich zuständigen Arbeitsvermittler das Erstgespräch zu führen, denn solange das mit der Existenzgründung noch nicht spruchreif ist - leider habe ich meine Existenzgründungsberaterin immer noch nicht erreicht, aber ich versuche es tapfer weiter - lassen wir die Bewerbungen und die Existenzgründung parallel laufen. Das ist auch eigentlich der übliche Weg - erst, wenn die Existenzgründung sozusagen bewilligt wurde (z. B. durch Tragfähigkeitsprüfung bei der IHK), würde ich komplett in die Betreuung der Existenzgründungsberatung übergehen.
Zwei Angebote habe ich auch direkt bekommen, wobei ich beide Unternehmen bzw. Institutionen schon kenne. Ansonsten gibt es ja bei mir keine Vermittlungshemmnisse in irgendeiner Hinsicht, was ja sowohl Arbeitsagentur als auch Weststadt-Akademie schon festgestellt hatten. Den Markt kenne ich natürlich auch recht gut - wobei es natürlich auf einem ganz anderen Blatt steht, wie wir es finden, dass teilweise komisch mit Bewerbern umgegangen wird, indem Bewerbungen nicht oder erst nach Monaten bzw. Jahren beantwortet werden. Es wird da ohnehin mit zweierlei Maß gemessen - wenn sich ein Arbeitsloser nicht auf eins oder mehrere Stellenangebote bewirbt, drohen recht schnell Sanktionen in Form von Leistungskürzungen, aber Arbeitgeber dürfen sich offenbar alles herausnehmen (keine Antworten auf Bewerbungen, Rücksendung der Unterlagen erst auf mehrmaliges Nachfragen, dann vielfach noch die Rücksendung der Unterlagen eines anderen Bewerbers, Dumping-Löhne...). Da treten die offiziellen Stellen dann aber nicht so schnell ran wie an ALG I- oder ALG II-Bezieher.
In der Beziehung ist Deutschland echt ein Fall für den Psychoanalytiker, wie Die Welt neulich so schön titelte - einerseits wird in den Medien laufend das Gutmenschentum propagiert in Bezug auf Ernährung, Kleidung, Weltsicht, Gesundheit etc., aber andererseits sind viele Menschen offenbar nicht mehr in der Lage, sich an die einfachsten Regeln menschlichen Zusammenlebens zu halten. Da wird dann ganz schnell resigniert mit Sprüchen wie "Das ist halt so." oder "Daran muss man sich gewöhnen." etc. Resignation und das Ignorieren von irgendwelchen Umständen haben noch nie geholfen, aber egal. Manche beherrschen wie gesagt noch nicht einmal die einfachsten Regeln menschlichen Zusammenlebens, stehen aber umgekehrt darauf, anderen ihre beschränkte Weltsicht aufdrängen zu wollen (Raubtiere sind keine Veganer und deshalb auch nicht schön, nur als ein Beispiel für den traurigen Umstand, dass die Psychiatrie da offenbar wieder Internet-Zugang hatte) und andere Menschen, die eine andere Meinung vertreten oder mal auf einen Denkfehler hinweisen, direkt als Hartz IV-Empfänger, Sonderschüler oder sonstwas beschimpfen.
Mich nervte ja schon das Gutmenschentum der Medien in Bezug auf Karnevalsfeiern und Rosenmontagsumzüge, denn: man könnte sich ja mit Krankheiten anstecken und deshalb sollte man nicht zuviel bützen, haha. Sorry, ich kann mich auch bei anderen Menschen mit einer Krankheit anstecken, wenn ich mit ihnen zusammenarbeite oder mich mit ihnen in einem Raum - egal, ob Wohnung, Arbeitsplatz, Bus oder Straßenbahn - aufhalte. Offenbar hat es sich gerade der WDR zur Aufgabe gemacht, als Spaßbremse und moralischer Zeigefinger der Nation zu fungieren. Spaß muss halt sein, aber wer kann schon Spaß vertragen? :o) Der WDR offenbar vielfach nicht...
Ähnlich bewemmst sind ja auch einige Werbespots im Fernsehen, die auf eine solche Infektions- und Krankheitshysterie abzielen. Als Paradebeispiel fällt mir da die Werbung für Aronia Plus zur Stärkung des Immunsystems ein. Madämchen steht mit angeekelt-trauriger Bratze vor einer angeblich keimversifften WC-Tür und kann sich nicht entschließen, die Klinke runter zu drücken und ihrem menschlichen Bedürfnis auf dem stillen Örtchen nachzukommen. Okay, die Türklinke sieht versifft aus, wobei aber nicht ganz klar zu erkennen ist, ob das tatsächlich ein Film voller Bakterien und Keime ist, die da auf der Klinke siedeln oder ob die Klinke einfach nur schon abgenutzt ist...Dummilein geht erst ins WC, als eine andere, dümmlich grinsende Frau, die vorher Aronia Plus geschluckt hat, die Klinke betätigt. Solchen Gesundheitshysterikern empfehle ich das Tragen eines Mundschutzes, damit man sich auch mit gar nix mehr anstecken kann - und wenn solche Hysteriker dann mal den Mundschutz abnehmen, wundern sie sich, dass ihr Immunsystem noch mehr geschwächt ist, weil sie nie mit Keimen oder Viren in Berührung gekommen sind, sodass sie dann doch krank werden, weil das Immunsystem nie einen entsprechenden Schutz durch den Kontakt mit möglicchen Krankheitserregern aufbauen konnte.
Genauso bewemmst wie diese Aronia-Plus-Werbung war die Whiskas-Werbung vor einigen Jahren. Öko-Tussi sitzt mit pseudobetroffenem Gesicht auf ihrer Couch und weist jeden darauf hin, dass sie ja Vegetarierin ist und sie ihrer Katze deshalb fast die Freundschaft gekündigt hätte, weil Katzen nun einmal Fleischfresser sind. Die Freundschaft zwischen Mensch und Tier konnte nur gerettet werden, weil Whiskas jetzt auch Futter mit Gemüse anbietet...Da konnte man als Zuschauer nur laut AUA! schreien, denn wenn ich Vegetarierin bin und es nicht akzeptieren kann, dass manche Tiere Fleisch fressen, sollte ich mir vielleicht keinen Stubentiger oder Hund anschaffen, deren Ernährung in der Hauptsache aus Fleisch besteht, haha. Bezeichnenderweise lief der Werbespot auch nicht allzu lange - wahrscheinlich haben sich noch mehr Zuschauer gefragt, ob es den Werbefritzen gut geht bzw. den Herstellern von Katzenfutter.
Zum Thema "Veganer" hatte sich ja neulich in einer Büttenrede eine Dame sehr treffend geäußert. Demnach kommt "Veganer" aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt "zu blöd zum jagen" - das trifft es doch recht gut :o)). Ich habe keine Probleme mit Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ich habe nur Probleme mit Gutmenschen, die anderen ihre Lebens- und Ernährungsweise in militanter Weise aufdrücken wollen.
Solche militanten Gut-Vegetarier und -Veganer dürften sich aber auch keinen Hamster halten, denn auch die kleinen Nager sind zumindest Gelegenheitsfleischfresser und ernähren sich im Gegensatz zu Meerschweinchen und Kaninchen nicht ausschließlich von Körnern, Sämereien, Heu und Gräsern, sondern in freier Wildbahn auch von Insekten oder kleineren, meist verletzten Tieren, d. h. ein Goldhamster würde durchaus in freier Wildbahn eine verletzte Maus anfallen. Auch für meine Zwerghamster und meinen Goldhamster hatte ich immer ein wenig Fleisch im Haus - sei es, in Form von Hundefutter oder indem ich ihnen einmal pro Woche ein Stückchen Eiweiß von einem hartgekochten Hühnerei gegeben habe. Bei all meinen Hamstern konnte ich gerade im Sommer mehr als einmal beobachten, dass sie mit wahrer Begeisterung Insekten gejagt und erlegt haben, die sich in ihren Käfig verirrt hatten.
Mein Goldhamster Fred im Dezember 2006 - (c) Alexandra Döll, Essen
Der Zwerghamster-Traum von Bunny, den insbesondere meine beiden letzten Zwerghamster Slayer (lebte von Juni 2009 bis Januar 2011 bei mir) und Metallica (lebte von August 2012 bis Dezember 2013) bei mir, enthielt übrigens neben Sämereien und getrocknetem Gemüse auch immer tierisches Eiweiß in Form von getrockneten Mehlwürmern, die auch beide immer sehr gerne verspeist haben. Abgesehen davon, dass ich ohnehin keine Vegetarierin bin, was meine leider vorhandene Blutgerinnungsstörung ohnehin noch mehr verkomplizieren würde, wäre dies aber auch kein Grund für mich gewesen, meine Hamster abzugeben oder ihnen die Freundschaft zu kündigen. Fred erjagte mit Begeisterung Wespen, denen er den Kopf abgebissen hat (wie einst Ozzy Osbourne unter Drogeneinfluss einer Fledermaus während der Show den Kopf abgebissen hat), bevor er sie fachgerecht tranchiert hat, die anderen Zwerghamster futterten lieber Mücken, Slayer mochte sogar als einziger Zwerghamster Motten - meine anderen Zwerghamster fanden Motten offenbar etwas zu trocken :o).
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