Heute ist das Wetter ja mal wieder sehr bescheiden - also trüb und nieselig. Dafür ist aber jetzt wenigstens alles frost- und schneefrei. Bei den Vögeln im Garten ist der Frühling offenbar schon ausgebrochen, denn die singen und tirillieren seit dem frühen Morgen :o).
Mein Coaching-Termin in der Weststadt-Akademie, der ursprünglich am 26. Februar stattfinden sollte, ist in Absprache mit mir auf morgen früh, 8.30 Uhr vorgezogen worden, da mein Coach morgen noch einen Termin hatte, weil ein anderer ausgefallen ist. Das ist ja auch besser so, denn dann ist die Zeit zwischen beiden Terminen nicht so lang. Wenn es beim 26. geblieben wäre, hätte ja ein guter Monat zwischen dem ersten und dem zweiten Coaching-Termin gelegen.
Ansonsten nervte mich gestern Abend der ehemalige amerikanische Botschafter, Herr Kornblum, bei Günter Jauch. In der gestrigen Sendung ging es um den Ukraine-Konflikt - und dankenswerterweise ist auch mal Gabriele Krone-Schmalz als ehemalige langjährige Russland-Korrespondentin eingeladen worden. Die USA scheinen es offenbar wieder auf einen Krieg anzulegen (sonst keine Hobbys?) und Herr Kornblum verhielt sich dort einfach nur arrogant, z. B. indem er Europa bzw. der EU die Fähigkeit absprach, alleine den Konflikt mit Russland und der Ukraine lösen zu können, dazu bräuchten wir schon die USA (wirklich?). Arroganter ging's kaum, aber leider verhält sich unsere deutsche Regierung ja auch sehr USA-hörig und übernimmt blindlings alles aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Gut gefallen hat mir auf jeden Fall die differenzierte Darstellung von Gabriele Krone-Schmalz zu Russland bzw. Wladimir Putin, ohne dass sie ihn in den Himmel gehoben hat, und auch, dass sie sich von dem arroganten Gelaber von Herrn Kornblum in keinster Weise beeindrucken ließ.
Zur USA-Hörigkeit unserer deutschen Politiker: Es ist schade, dass die Medien, wenn es um das Thema TTIP geht, lediglich immer das leidige Thema "Chlorhühnchen" anspricht - andere Dinge wie z. B. die nicht gerade demokratischen Schiedsgerichte, genmanipuliertes Essen (Monsanto lässt grüßen) u. ä. wird doch kaum mal angesprochen. Chlorhühnchen mögen ja auch ein leidiges Thema sein, aber die Deutschen sollen bitte nicht pauschal so tun, als wenn amerikanisches Essen grundsätzlich scheiße ist und deutsches ausnahmslos gut - bei uns gibt's zwar (noch?) keine Chlorhühnchen, dafür werden Schweine, Geflügel und Rinder vielfach mit Antibiotika vollgestopft, dann kommen ja noch die ganzen anderen künstlichen Nahrungszusätze hinzu (Geschmacksverstärker, künstliche Farbstoffe, Transfette etc.), aber das ist natürlich was ganz anderes als Chlorhühnchen, haha. Demnach dürften wir in Deutschland nämlich fast gar nix mehr essen - in vielen Produkten ist sehr viel Zucker in jedweder Form enthalten, die Böden, auf denen unser Gemüse gedeiht, sind häufig überdüngt, vom Pestizid-Einsatz mal ganz zu schweigen, manche Nahrungsmittel sind nicht mehr natürlich, sondern bestehen nur noch aus künstlichen Farb- und Aromastoffen, gerade bei Billigfleisch i. V. m. Massentierhaltung bekommen die Tiere Antibiotika...deshalb soll sich auch in Deutschland keiner aufs hohe Pferd setzen und meinen, deutsches Essen ist grundsätzlich besser als amerikanisches. Die Chlorhühnchen sind für mich ohnehin nur ein Nebenkriegsschauplatz, denn von TTIP hätten wieder nur Lobby und Wirtschaft etwas, das gemeine Volk aber wohl nicht.
Ansonsten nerven mich immer die ganzen rechtsgerichteten Organisationen auf Google +, deren Beiträge, gerne auch aus der BILD aufgeschnappt, auch noch zu den angesagten zählen *reiher*. Sorry, wer die BILD liest bzw. alles glaubt, was drin steht, um es für eigene Zwecke zu nutzen, der kann nicht ganz dicht sein - die neueste Panikschlagzeile in diesem Billig-Propaganda-Blättchen ist ja, dass angeblich demnächst monatlich 20.000 - 30.000 Kosovo-Albaner in die BRD einfallen, um hier Sozialleistungen abgreifen zu können. Erstens frage ich mich, wo die BILD diese Zahlen her hat (ich glaube kaum, durch saubere Recherche, denn die meidet die BILD-Zeitung wie der Teufel das Weihwasser) und zweitens wundere ich mich immer wieder, dass genügend Leute dann Zeter und Mordio schreien, von Sozialschmarotzern aus anderen Ländern faseln usw. Diese Schmarotzer wird es sicherlich auch geben, keine Frage, nur einige Herrschaften vergessen ganz, dass viele Flüchtlinge sicherlich gerne arbeiten würden anstatt nur Sozialleistungen zu kassieren, aber unser bestehendes Asylrecht macht das unmöglich - ohne Aufenthaltserlaubnis keine Arbeitsgenehmigung, haha. Mich nerven diese rechten Labertaschen mit der pauschalen Verunglimpfung aller Zuwanderer, dass die eh nur nach Deutschland kommen, um hier Kindergeld und Sozialleistungen abzugreifen. Das trifft sicherlich auf einen kleinen Prozentsatz zu, aber bei weitem nicht auf alle. Übrigens: Schmarotzer, die gar nicht arbeiten wollen, sondern sich ihr Leben lieber behaglich mit der Stütze einrichten und die immer noch einen Weg finden, die Behörden vorzuführen, gibt es nicht nur bei Zuwanderern, sondern auch bei den Deutschen - wie z. B. unser Vorzeige-Hartz IV-Empfänger Arno Dübel, dem ja vor einigen Jahren mit seinem kackendreisten Stuss sogar noch ein Forum in einer Fernsehsendung geboten wurde. Es soll bitte kein Deutscher so tun, als wenn die Deutschen ausschließlich "gut" sind und Ausländer alle pauschal "böse". Für viele Deutsche gibt es aber leider offenbar nur Schwarz-Weiß-Denken - und das nutzen unsere Politiker weidlich aus. Solange sich manche stundenlang über eine vermeintliche Islamisierung, Überfremdung, Sozialschmarotzerei durch Zuwanderer etc. echauffieren, sind die, die für diese schwachsinnige Politik hier verantwortlich sind, ja auch fein aus der Schusslinie. Über so ein dummes, unkritisches Volk, das jeder billigen Propaganda aufsitzt und sich mit Dingen wie Dschungel-Camp oder Promi-Magazinen ruhig stellen lässt, freut sich jeder Spitzenpolitiker hierzulande.
Ich kann allerdings den Unmut vieler Deutscher verstehen, dass die Politik offenbar gar nicht mehr ans eigene Volk denkt, denn die Sozialleistungen werden bzw. wurden immer mehr gekürzt - egal, ob Arbeitslosengeld, Renten usw. Früher betrug der Satz für jemanden, der Arbeitslosengeld bezieht (heute ALG I), 80 % des letzten Nettogehalts, heute sind es nur noch 60 (ohne Kinder) bzw. 67 % (mit mindestens einem steuerlich zu berücksichtigenden Kind) - 67 % entspricht dem ehemaligen Arbeitslosenhilfe-Satz. Diese unsoziale Politik kann man allerdings nicht den Flüchtlingen zuschreiben, sondern den Politikern mit ihrer Selbstbedienungsmentalität und ihrer daraus resultierenden Haltung, den Lobbyisten und Wirtschaftsbonzen zu Kreuze zu kriechen. Offenbar stehen aber noch genug Deutsche darauf, sich weiterhin von der Politik verschaukeln zu lassen, denn anders können lt. Umfragen 41 % für die CDU und über 20 % für die SPD nicht zu erklären sein. Zur Erinnerung: Die Hartz IV-Gesetze wurden nicht von Zuwanderern auf den Weg gebracht, sondern von der SPD unter Show-Kanzler Gerhard Schröder. Die CDU wohnt, wie Claus von Wagner mal so schön in der heute-Show sagte, im A... der Konzerne, also ist es grundfalsch, die Schuld für die soziale Schieflage in diesem Land bei Flüchtlingen zu suchen. Da müssten sich die ganzen Herrschaften mit ihren mehr oder weniger rechten Tendenzen mal an unsere Regierung in Berlin wenden, aber es ist ja auch einfacher, den Sündenbock für Fehlentwicklungen in diesem Lande bei Minderheiten zu suchen anstatt bei denen, die für die Misere verantwortlich sind.
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