Heute war zumindest am Morgen bis einschließlich Mittag richtig Action angesagt, denn ich machte mich auf den Weg zu diversen Arbeitgebern, um dort persönlich vorzusprechen und nach einem Job - egal, ob haupt- oder nebenberuflich - zu fragen und dann noch zur Filiale der Bundesbank auf der Moltkestraße in Huttrop, um dort mein ganzes Münzkleingeld in Scheine umzutauschen. Auf die Idee hatte mich Renate gestern Abend dankenswerterweise bei unserem Telefonat gebracht.
Ich will von diesem blöden Jobcenter weg - es ist frustrierend genug, wenn frau quasi in den Startlöchern steht und nur darauf wartet, wieder arbeiten und von meinen Qualitäten überzeugen zu dürfen (was ich ja ohnehin auch durch meine E-Books und Online-Artikel), aber die finanzielle Situation macht das Ganze natürlich noch blöder :o(. Deshalb ärgere ich mich im Nachhinein, dass ich damals, als ich den Finanzierungsvertrag für Clio abgeschlossen habe, nicht auf einer Restschuldversicherung bestanden habe, die bei längerer Krankheit, Tod und Arbeitslosigkeit greift, aber nein...angeblich bräuchte ich die ja nicht (Zitat meines Autohauses). Die ca. 10 EUR, die zur üblichen Monatsrate dazu gekommen wären, hätte ich von meinem damaligen Gehalt auch noch locker bestreiten können, die hätten den Kohl nicht mehr fett gemacht, denn dann hätte ich jetzt, da der Super-Gau eingetreten ist, ein Problem weniger. Das ist auch ein Grund, warum ich bei künftigen Fahrzeugen - wobei ich denke/hoffe, dass Clio und ich noch lange Zeit miteinander verbringen werden - zu einem anderen Autohaus gehen werde und dann auch entsprechend auf einer Restschuldversicherung bestehen werde. Gute Beratung ist eigentlich alles, aber die hat ja in dem Fall leider nicht stattgefunden.
Heute Morgen war ich zunächst bei einem anderen Renault-Autohaus in Frohnhausen, um dort nach einem Job zu fragen. Die Leute dort waren auch sehr nett, können aber in Büro und Verkauf leider niemanden brauchen, zumal die Niederlassung ohnehin sehr klein ist im Gegensatz zu anderen Autohäusern - momentan sucht man nur jemanden für die Werkstatt. Sorry, ich kann ja vieles, aber die Aufgaben einer Kfz-Mechatronikerin gehören definitiv nicht dazu :o). Trotzdem war das Gespräch angenehm und produktiv - was ja heute leider vielfach auch nicht immer selbstverständlich ist, denn in manchen Läden, egal welcher Branche, könnte man eher den Eindruck bekommen, die brauchen keine Kunden mehr bzw. empfinden selbige als lästiges Übel, zu denen man nicht freundlich sein muss. Das ist ja auch wirklich eine Unverschämtheit von Kunden, einfach in einem Büro oder Geschäft aufzutauchen und die dort tätigen Mitarbeiter/-innen in ihrer Totenruhe, beim Kaffeeklatsch oder beim Privatgespräch über den letzten Disco-Besuch oder den nörgelnden Ehemann zuhause zu stören *ironieoff*.
Bei einem Nachhilfeinstitut im Essener Westen/Südwesten soll ich am Montag nochmal Kontakt aufnehmen, denn die zuständige Ansprechpartnerin für die Essener Niederlassungen war heute leider nicht im Haus, wie mir eine sehr nette Dame aus Duisburg sagte. Okay, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Anschließend war ich dann in Huttrop auf der Filiale der Bundesbank und habe immerhin 10,50 EUR ausgezahlt bekommen - Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist, auch wenn manche Bessermenschen, die vor lauter Geld kaum noch laufen können, darüber sicherlich die Nase rümpfen. Viele Banken und Sparkassen machen das ja heute nicht mehr, dass sie Münzgeld in Papierrollen in Scheine umtauschen - und wenn, dann nur gegen Zahlung einer Provision, die je nach Geldinstitut sehr unterschiedlich ausfallen kann. Da könnte man glatt den Eindruck bekommen, dass Privatkunden aller Art - egal, ob Arbeitnehmer, Selbstständiger, Arbeitloser oder Rentner - für viele Banken nur noch Störfaktoren sind und deshalb gerne der Spruch "Kleinvieh macht auch Mist" vergessen wird.
Interessanterweise waren außer mir noch einige andere Menschen da, die sich ihr Kleinmünzgeld in Scheine bzw. größeres Münzgeld umtauschen ließen - offenbar scheint ja da Bedarf zu bestehen. Deshalb verstehe ich auch das Geheule in der Studie des DPWV nicht, dass es in Deutschland immer mehr Armut gibt, denn das Phänomen gibt es leider nicht erst seit vorgestern - ist ja auch kein Wunder bei Dumping-Löhnen, prekären Arbeitsverhältnissen und der Unart der Politik, manche Leistungen (Renten, Krankengeld, Arbeitslosengeld etc.) immer mehr zu kürzen. Die Großkopferten tangiert es nur nicht, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht - die schauen ja noch, wo sie ein paar Extra-Tausender herbekommen können, die ihnen dann vielfach auch noch nachgeschmissen werden.
Aus dem Grunde verstehe ich auch die Arroganz mancher Menschen nicht, nur weil sie Arbeit und ein Auto haben - es kann heute jeden treffen, aber manche denken ja in solchen Fällen "Das passiert immer nur anderen, aber mir nicht!". Da ist die Denkweise ähnlich wie bei schweren Krankheiten. Allerdings denke ich ohnehin, dass Arroganz vielfach nur ein probates Mittel ist, um die eigene Dummheit und Gedankenlosigkeit zu kaschieren. Aus dem Grunde gibt es auch immer mehr Millionäre, die ihren Reichtum durch protzige Autos und Villen, einen elektrisch gesteuerten Arschabwischer und sonstigen überteuerten Killefit zeigen müssen, wie er ja auch so gerne in Promi-Sendungen thematisiert wird - manche Menschen, die wohlhabend sind und dazu auch noch über Grütze unter der Mütze verfügen, protzen gar nicht öffentlichkeitswirksam mit ihrem Reichtum. Ich kenne einige Fälle, in denen jemand stinkreich ist, aber äußerlich würde man es demjenigen nicht ansehen - derjenige trägt ganz normale Klamotten der mittleren Preiskategorie und noch nicht mal besonders modisch und fährt zudem ein 20 Jahre altes Auto. Offenbar hat derjenige es aber aufgrund seiner Intelligenz auch nicht nötig, seinen unterbelichteten Verstand und sein überdimensioniertes Portemonnaie öffentlichkeitswirksam zur Schau stellen zu müssen.
Angenommen, ich würde morgen aus etwaigen Gründen Millionärin - sei es, dass ich überraschend den Lotto-Jackpot knacke oder sich meine Bücher millionenfach auf der Welt verkaufen: Auch ich würde so bleiben, wie ich bin - ich würde meinen Clio weiterfahren und ihn nicht gegen eine Protzkarre der Marke BMW, Porsche, Ferrari etc. eintauschen und auch nicht anfangen, mir überteuerte Designer-Klamotten zu kaufen. Ich würde mein Geld sicherlich genießen und wäre beruhigt, wenn ich wüsste, dass ich bei notwendigen Anschaffungen oder Reparaturen nicht vor finanziellen Problemen stünde und sicherlich auch einen Teil des Geldes Menschen zukommen lassen, die unverschuldet in Not geraten sind, aber ich würde bestimmt nicht anfangen, wie ein dummer Proll, der sonst nix hat, über das er sich definieren kann, mit meinem Reichtum in der Gegend rumzuprahlen. Sowas ruft nämlich auch ganz schnell viele falsche Freunde auf den Plan - und bei meinen Freunden weiß ich, dass die mich mögen und zu mir stehen, egal, ob ich arm oder reich, in Arbeit oder arbeitslos, gesund oder krank bin.
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