So, zwischen Dienstag und heute Vormittag war ich ja in der Weststadt-Akademie zum Assessment Center Existenzgründung. Nach einigen Tagen voller Tests (Rechnen, kaufmännisches Wissen, Deutsch) habe ich heute um 9.30 Uhr - ursprünglich 9.15 Uhr, aber mein Termin hatte sich wohl wegen meines Vorgängers ein wenig nach hinten verschoben - meine Abschlusspräsentation gehalten vor meiner Dozentin und vor einer Dame vorm Jobcenter. Die Präsentation selbst ist mir gut gelungen, aber ich war ein wenig zu nervös, wie ich finde - die Nervosität war auch den beiden Damen aufgefallen, aber ich konnte es wohl noch ganz gut abfedern :o). Mit anderen Worten: Ich habe mein Assessment Center bestanden! Juhu!! :o)))
Auch wenn ich jetzt natürlich die Selbstständigkeit ins Auge gefasst habe und dafür noch einige Vorbereitungen treffen muss (z. B. Business Plan, Gespräch mit meiner Existenzgründungsberaterin auf dem Jobcenter, bei der ich mich ja ohnehin in der kommenden Woche melde), habe ich nächste Woche noch zwei Vorstellungsgespräche - eins in Essen, eins in Bochum. Das weiß meine Existenzgründungsberaterin auch und ich soll mich bei ihr melden, sobald ich nähere Informationen habe, denn ob das was wird, weiß frau ja nie - der Arbeitgeber und ich müssen ja auch zusammenpassen und uns vorstellen können, dauerhaft zusammenzuarbeiten und nicht nur für ein paar Wochen oder Monate.
Mein Gespräch gestern Abend für den 450 EUR-Job in dem Hotel in Rüttenscheid ist gut gelaufen, wobei ich selbst für diesen Nebenjob als Bloggerin natürlich nicht die einzige Bewerberin war - in den folgenden Tagen kommen wohl noch einige Kandidatinnen und Kandidaten, was mich aber angesichts der tollen Stellenausschreibung auch nicht wundert, denn sonst hätte ich mich ja auch nicht dort beworben :o). Er wollte sich in der Woche um Karneval melden, also so um den 20. Februar rum. Eine weitere Rückmeldung von einem Vorstellungsgespräch steht auch noch aus.
Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie blauägig manche an ihre Existenzgründung rangehen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und ich kann sicherlich gut nachvollziehen, wenn jemand nicht der allergrößte Zahlenfreak ist, aber für Buchführung, Steuern, betriebswirtschaftliche Auswertungen, Kalkulationen usw. müssen die auch sein, auch wenn man sich hauptberuflich mit etwas ganz anderem beschäftigt. Manche gingen bei uns im Kurs echt in die totale Verweigerungshaltung - sorry, das ist eine ganz schlechte Voraussetzung für die eigene Existenz, wenn man sich Zahlen und Mathematik verschließt - wobei es sich dabei ja noch nicht mal um höhere Mathematik (z. B. Integralrechnung, Algebra, Kurvendiskussionen u. ä.) handelt, sondern um ganz normales Errechnen eines Mehrwertsteuersbetrages, die Addition von verschiedenen Beträgen etc., aber manche nölten stundenlang rum, dass sie das Kaufmännische total bescheuert fänden und weigerten sich ausdauernd, in dem Bereich etwas dazu zu lernen. Ich bin auch eher ein Mensch des geschriebenen und gesprochenen Wortes und nicht gerade ein Zahlenfreak, aber das kaufmännische Rechnen beherrsche ich, wie auch der mathematische Test gezeigt hat - alles andere wäre nach 14 Jahren Sekretariat, wo einem auch schon mal Rechnungen, Kennzahlen usw. über den Weg laufen, auch eher schlecht gewesen :o).
Ich kann mich z. B. auch nicht mit einem Autohandel selbstständig machen wollen, habe aber noch gar keine Gewerbefläche, wo ich die zu verkaufenden Fahrzeuge präsentieren kann - da kommen dann natürlich auch viele Kunden, wenn die Fahrzeuge auf einem Hinterhof bei Verwandten oder irgendwo unmotiviert am Straßenrand stehen *ironieoff*. Da sollte ich doch in den sauren Apfel beißen und Kapital für eine Fläche investieren, wo ich alle Fahrzeuge an einem Standort potentiellen Käufern präsentieren kann. Gleichzeitig sollte ich auch geklärt haben, wie die Neufahrzeuge, die ich zum Verkauf anbieten möchte, erstmal finanziere, denn wenn ich BMW, Mercedes, Audi oder was auch immer anbieten möchte, muss ich ja erstmal, um die verkaufen zu können, in Vorkasse gehen und dort Fahrzeuge einkaufen, die ich anschließend weiterverkaufe. Ich glaube kaum, dass BMW, Renault oder Peugeot sich darauf einlassen würden, einem Autohändler ohne entsprechende Bezahlung Autos zum Verkauf zur Verfügung zu stellen - dann könnten nämlich alle Autohersteller bald Konkurs anmelden, wenn sie ihren Händlern die Fahrzeuge zwecks Weiterverkauf schenken.
Ich muss wohl noch ein bisschen an meinem Durchsetzungsvermögen arbeiten - ich kann mich zwar durchsetzen, vor allem, wenn mir jemand richtig übel an die Karre pinkeln will, aber ich denke, manchmal warte ich zu lange, bis ich mit der Faust auf den Tisch haue. Jeder Mensch hat immer noch Schwachstellen, an denen er arbeiten muss, und am wichtigsten ist natürlich in Bezug auf meine Geschäftstätigkeit, die ich ja bis dato eher nebenberuflich betrieben habe (Autorinnentätigkeit, sowohl für Belletristik als auch für Sachthemen, Hilfestellung für Menschen, die aus etwaigen Gründen nicht so gut im Schriftdeutschen sind (z. B. Migranten, Legastheniker) bei der Formulierung von Geschäftskorrespondenz) sind ja auch Tugenden wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Beharrlichkeit, hohe Kundenorientierung etc. Allerdings muss man sich natürlich auch gerade bei Kunden durchsetzen, die grundsätzlich mit gar nix zufrieden sind - einer meiner Mitstreiter möchte sich im Medienbereich mit dem Schwerpunkt Musik selbstständig machen und hat, da er bereits in dem Bereich tätig gewesen ist, auch schon festgestellt, dass es manche Kunden gibt, die immer was zu nasen haben; egal, wie gut und sorgfältig man nach Kundenvorgabe gearbeitet hat. Solche Menschen gibt es natürlich leider auch - und in manchen Fällen ist es sogar besser, wenn sich schon im Vorfeld rauskristallisiert, dass jemand dauerunzufrieden ist und aus dem Grunde etwaige Zahlungen immer weiter verzögert, Aufträge auch mal abzulehnen. Den Fall hatte ich auch schon mal vor über vier Jahren - und den Auftrag habe ich dann auch nicht angenommen; Geld hin oder her. Solche Kunden führen nämlich oft nicht nur zu zwischenmenschlichen, sondern oftmals leider auch zu finanziellen Problemen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen