Freitag, 20. Februar 2015

An manchen Sprüchen ist was Wahres dran :o)

Meine frühere Schulkameradin Romina, mit der ich in der neunten Klasse im Englisch-Aufbau-Kurs (Differenzieungsunterricht) war, hatte mir mal einen schönen Satz unter Lieblingssprüche in meinem Freunde-Buch hinterlassen, der da lautete:

Wer überall seinen Senf dazu gibt, gerät leicht in den Verdacht, ein Würstchen zu sein! 

In dem Satz steckt viel Wahrheit, wenn man sich manche Menschen anguckt, die in ihrem Übereifer alles kommentieren müssen, auch wenn alles schon gesagt wurde, nur noch nicht von ihnen, oder die sich durch etwaige Kommentare in Dinge einmischen, die sie eigentlich nix angehen. Renate regte sich beispielsweise tierisch über den Getränkeauslieferungsfahrer ihrer Mutter (87) auf, der ihre Mama eigentlich seit Jahr und Tag kennt, aber der gestern auch einen wenig geistreichen Spruch los ließ, als Renates Mama einen Kasten Bier haben wollte. Er sagte: "Zehn Flaschen reichen bei Ihnen jawohl auch!" *AUA*

  1. Wenn Renates Mama einen Kasten Bier haben möchte, spricht nichts dagegen, ihr den auch zu geben - und wenn er nicht mehr genug Bier hat, weil dieses Getränk gerade während der Karnevalstage wie verrückt gekauft wurde, kann er ja auch nett darauf hinweisen, dass er ihr zwar keinen vollen Kasten mehr anbieten kann, ihr aber zumindest zehn Flaschen geben könnte.
  2. Auch wenn Renates Mama nicht mehr die Jüngste ist, hat sie genauso ein Anrecht auf Bier wie jüngere Menschen auch - auch wenn mal Besuch zu ihr kommt, freut der sich vielleicht auch über ein Fläschchen Bier. Dass Alkohol nicht mehr an Minderjährige verkauft werden darf, ist mir bekannt, aber dass es jetzt schon eine Altersobergrenze für den Bierkauf gibt, war mir neu :o).
  3. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus - gutes Benehmen jedenfalls auch.
Der Herr zählt offenbar auch zur Kategorie der Würstchen, der seinen Senf überall dazu geben muss, denn im Grunde genommen geht es ihn doch nix an, welche Getränke seine Kunden in welcher Menge kaufen, denn von dem Verkauf verschiedenster Getränke lebt er ja auch - Limo ist da nicht besser als Bier. Oder führen Verkäufer jetzt penibel Buch darüber, wer was kauft und lassen das dann moralisch bewerten? Wundern würde es mich in dem Staat jedenfalls nicht...

Einige Gutmenschen kommen jetzt bestimmt wieder mit dem "guten" Argument um die Ecke, dass Renates Mama ja vielleicht ein Alkoholproblem haben könnte :o). Dem ist nicht so - und selbst wenn dem so wäre, steht es weder dem Getränkelieferanten noch anderen Menschen zu, die sie gar nicht persönlich  kennen, sich ein Urteil zu erlauben und sich als moralische Instanz aufzuspielen. Viele der übereifrigen Gutmenschen schauen nämlich weg, wenn sie es mit einem echten Suchtkranken zu tun haben und tuscheln nur hinterrücks, wenn derjenige mal wieder eine Fahne hat - stattdessen kochen sie sich ihre komischen Phantasien lieber bei ganz normalen Menschen zusammen, die lediglich etwas tun, was nicht ins eigene beschränkte Weltbild passt. 

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