Gerade junge Künstler - egal, ob Musiker, Autoren, Bildhauer, Maler etc. - fragen sich oft, wie sie ihr eigenes Schaffen bekannt machen sollen, zumal sie ohnehin lieber im Atelier, im Probenraum oder auch am Schreibtisch sitzen anstatt sich und ihr Werk zu promoten, aber ganz ohne Marketing und Werbung geht es nicht. Bei Musikern ist das ja vielleicht noch recht einfach, da sie ihre Musik über Bühnenauftritte am besten vermarkten können, aber auch die brauchen natürlich die Chance durch Institutionen, die ihnen erstmal die Möglichkeit geben, auftreten zu dürfen. Das Problem kennen natürlich auch Künstler aus anderen Bereichen - eine Lesung ist schön und gut, aber nicht alle Institutionen oder Buchläden sind bereit, unbekannte Autoren bei sich eine solche veranstalten zu lassen, denn unter großen Namen wie Stephen King braucht man bei manchen Läden gar nicht erst anzufragen :o). Was davon zu halten ist, steht auf einem anderen Blatt - dass ich von Arroganz und Ignoranz nicht viel halte, weiß jeder, der meinen Blog regelmäßig liest und/oder der mich kennt.
Auf den ersten Blick klingt das natürlich nicht sehr ermutigend, wenn gar keine Antworten kommen (solche Institutionen würde ich aber auch bei meiner zukünftigen Planung von Veranstaltungen gar nicht mehr berücksichtigen, denn niemand wird gerne häufiger abgelehnt als unbedingt nötig) oder nur Absagen, weil man ja noch nicht bekannt genug ist, aber auch hier gilt: Am Ball bleiben! Es findet sich in aller Regel und mit der entsprechenden Hartnäckigkeit immer eine Institution, die auch unbekannten Künstlern in irgendeiner Form weiterhilft.
Natürlich ist es ebenso wichtig, Marketing und Werbung auf unterschiedlichsten Wegen zu betreiben - durch eine eigene Homepage, einen eigenen Blog, Social Media, You Tube-Videos etc. Heutzutage sind zwar viele Menschen online und können auch mehr oder weniger gut mit den neuen Medien umgehen, aber man sollte nie den "analogen" Kundenkreis vernachlässigen, also die Menschen, die nicht über das Internet auf neue Bücher, Musiker oder andere Künstler aufmerksam werden. Für den analogen Kundenkreis bieten sich dann die klassischen, bei manchen auch als old school angesehenen Werbeformen wie Flyer, Zeitungsanzeigen, Eintrag in den Gelben Seiten etc. an.
Bei Flyern kommt es natürlich auf die Präsentation des jeweiligen Kunstgegenstandes an, d. h. der Flyer sollte schon einen ziemlich professionellen Eindruck machen und nicht mit tausend Fehlern gespickt und/oder auf Billigpapier gedruckt sein. Oft helfen dort schon Druckereien für kleines Geld weiter, wenn man selbst nicht so fit im Umgang mit PowerPoint oder anderen, zur Präsentationserstellung geeigneten Programmen ist. Ich selbst werbe zwar viel im Internet für meine Bücher bzw. meine Sachartikel sind ja bisher fast ausschließlich im Netz erschienen, wobei einige jedoch schon den Eingang in Druckwerke gefunden haben, aber trotzdem verteile ich immer noch regelmäßig Flyer für den Leserkreis, der sich nicht so gerne im Internet über Neuigkeiten informiert. Bei meinem Buch "Mein Leben mit Sammy" hat das auf jeden Fall etwas gebracht.
(c) Ralph Ruthe
Natürlich kommt es auch darauf an, wo man die Flyer verteilt. Es bringt nichts, einzig und allein einen Stadtteil mit zig Flyern zuzupflastern, man sollte die Dinger schon zielgerichtet verteilen an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten - Bäckereien, Supermärkte, Arztpraxen, Friseursalons etc. Sonst kann man Flyer auch an Laternenpfähle oder Baumstämme in Fußgängerzonen oder an anderen stark frequentierten Orten kleben.
Manche lassen auch zu schnell den Kopf hängen, vor allem, wenn sie lesen, dass Konkurrent A soundsoviel Exemplare verkauft hat. Das heißt aber zunächst noch gar nix, vielleicht ist derjenige zudem sehr fit in Selbstmarketing. Man sollte erfolgreiche Konkurrenz nicht nur ausschließlich als solche betrachten, sondern auch als Ansporn, die eigenen Verkaufszahlen zumindest denen des Konkurrenten anzunähern. Allerdings sollte man auch große Zahlen nie als erste Prämisse für den eigenen Erfolg nehmen, zumindest nicht am Anfang, denn das ist die beste Methode, nie mit einem Vorhaben zu beginnen, wenn man sich ständig immer nur sagt, dass andere ohnehin besser und erfolgreicher sind als man selbst. Selbstkritik ist bis zu einem gewissen Grad sicher gut, ist aber nicht zu verwechseln mit mangelndem Selbstvertrauen, d. h. indem man anfängt, selbst kleine Anfangserfolge schlecht zu reden, denn das bremst die Motivation schon im Keim aus. Und bei den ewig miesepetrigen Zeitgenossen, die an allem was zu nasen haben ("Das ist aber noch nicht viel..."), stellt man die Ohren am besten auf Durchzug - das sind nämlich meist die chronisch unzufriedenen Herrschaften, die auch bei anderen Menschen alles schlecht zu reden versuchen, weil sie selbst durch diese Form des Genöles ihre eigene Bequemlichkeit (oder auch Unfähigkeit) rechtfertigen wollen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen