Freitag, 3. Juli 2015

Ein vollmondiges Gewitter

Seit Tagen hieß es ja im Wetterbericht, dass im Westens Deutschland am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag örtlich erste Hitzegewitter auftreten können, wobei aber zunächst eher von den Regionen entlang des Rheins die Rede war.

Gestern Abend sah es um kurz nach halb sechs über Oberhausen/Duisburg im Tal, also westlich von Essen-Gerschede, wohl ein bisschen merkwürdig aus, denn der Himmel hatte eine schwefelgelbe Farbe angenommen. Ab 19 Uhr verschwand die Sonne häufiger hinter groben, großen Schäfchenwolken die aus südlicher bzw. südwestlicher Richtung heranzogen, aber es tat sich nichts - kein Gewitter, kein Regen, keine Abkühlung.

Gegen 23 Uhr hatte der Himmel im Süden und Südosten wieder aufgeklart, sodass ich neben dem Vollmond, der zwischen den Bäumen in der Plantage am Steilhang aufgegangen war, auch Sterne sehen konnte. Lediglich im Norden über den Halden von Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen und Altenessen war eine graue Wolkenbank zu erahnen, an den Abenden davor glühte selbst der nördliche Horizont nach Sonnenuntergang so intensiv wie der westliche.

Der Vollmond sah, obwohl schon einige Zeit aufgegangen, ungewöhnlich orangefarben bis fiebrig aus - ein mögliches Zeichen für ein in Kürze folgendes Gewitter. Als ich gegen 23.20 Uhr ins Bett ging, leuchtete der Mond aber immer noch in dieser orangegelben Farbe und das dickbeinige BMW-Bison veranstaltete über mir schon mal sein eigenes Gewitter, denn sein Radio plärrte lautstark, weil er in seinem asozialen Hirn offenbar der Meinung ist, dass andere auch nicht schlafen müssen, wenn er nicht schlafen kann...:o/. Ich bin aber trotz seines plärrenden Radios eingeschlafen, hehe.

Kurz nach halb eins in der Nacht wurde ich wieder wach, aber nicht, weil das Radio vom dickbeinigen BMW-Bison mit dem nicht vorhandenen Sozialverhalten immer noch plärrte (das tat es nämlich tatsächlich, das Jüngelchen gibt's nun einmal nicht in der leisen Version), sondern weil ein Blitz mit nachfolgendem Donner mich aus dem Schlaf riss. Sammy hatte das alles natürlich schon viel eher mitbekommen als ich und heulte, wobei ich versucht habe, sie zu beruhigen. Ich wollte erstmal abwarten, ob es schlimmer wird.

Den Blitzen nach zu urteilen waren wir in Gerschede von vier Gewitterzellen umgeben - die grellsten Blitze mit den lautesten Donnern kamen aus östlicher und südöstlicher Richtung, ein weiteres Gewitter spielte sich offenbar im Norden, also etwas weiter weg ab, und gelegentlich drang mal der schwache Schein von Blitzen im Westen über das Dach hinweg zu uns rüber. Als es jedoch gegen 0.45 Uhr mehrfach recht laut gedonnert hatte und zudem Regen mit kleinkörnigem Hagel einsetzte, habe ich dann zur Sicherheit doch mal die Fenster geschlossen. Die arme Sammy klebte an mir wie eine Klette und jammerte, als ein greller Blitz über Gerschede niederging in dem Moment, als ich gerade die Balkontür fest verschloss.

Gegen 1.30 Uhr hatten sich alle Gewitter offenbar weitestgehend ausgetobt über dem Essener Nordwesten, sodass ich auch wieder eingeschlafen bin.

Heute Morgen lugte die Sonne zunächst zwischen den Wolken hervor und sah dabei wie ein Feuerball aus. Mittlerweile haben sich die Wolken aber wieder verzogen, die Temperaturen liegen derzeit bei 32°C in Essen. Morgen sollen wir hier 38, 39°C kriegen und dann soll es ab Samstagabend richtig kräftig knallen bzw. auch am Sonntag. Wir dürfen gespannt sein - solange es nicht so schlimm wird wie bei Ela letztes Jahr...

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