Ein fast überraschendes Unwetter

Der WDR hatte in der Aktuellen Stunde am Samstagabend verkündet, dass sich die Gewitter am Sonntag nur auf die Region Sieger- und Sauerland bzw. die Eifel beschränken würden, wobei in der Lokalzeit Ruhr, die sich ja auf das Ruhrgebiet bezieht, schon die Möglichkeit von Gewittern im Pott in Betracht gezogen wurde. Den ganzen Tag über tat sich gewittertechnisch nix im Ruhrgebiet, die UWZ warnte aber schon ab den Mittagsstunden vor möglichen Gewittern im Ruhrgebiet. Beim WDR wird ja ohnehin meist eher vor möglichen Unwettern im Raum Köln, Aachen und Düsseldorf gewarnt, der Rest des Bundeslandes scheint dort manchmal nicht existent zu sein, wie auch schon andere Zuschauer moniert hatten, teilweise auch in anderen Zusammenhängen. Aus dem Grund verlasse ich mich ohnehin eher auf die Wetterberichte unter UWZ.de oder wetter-online.de, denn wenn wir Ruhries uns auf den Bericht des WDR verlassen würden, wären wir verlassen, haha. Das konnte man auch so schön bei dem Pfingstunwetter sehen: Vom WDR kam keine bzw. eine viel zu späte Warnung, während sowohl auf der Homepage der UWZ als auch wetter-online.de schon eine Stunde vor Eintreffen des Unwetters vor einem massiven Gewittercluster gewarnt wurde, der Richtung Rheinland und Ruhrgebiet zog.

Gestern Abend zog sich gegen 20.50 Uhr der Himmel aus westlicher Richtung zu, d. h. die dunklen Wolken zogen von Oberhausen herüber in den angrenzenden Essener Nordwesten. Auch südlich von Gerschede, also über Essen-Bedingrade, stand eine bleigraue Front. Die Front aus Westen nahm gegen 21 Uhr sogar einen kräftigen Violettstich an, dann kam ein schwacher Wolkenblitz. Um 21.45 Uhr kübelte es wie aus Eimern, wobei die Gewitteraktivität direkt über Gerschede zunächst nur mäßig war. Auch der Wind spielte keine größere Rolle. Als ich zur Sicherheit unser Fenster im Hausflur geschlossen habe, veranstalteten grelle Blitze aus Richtung Oberhausen ein Fotoshooting mit mir :o). Kurz nach 22 Uhr gab es irgendwo am Reuenberg einen Naheinschlag, denn dem Blitz folgte sofort ein kurzer, peitschenartiger Knall. Das Donnergrollen ging ansonsten zunächst fast im Starkregen unter. Nach 22.30 Uhr ließ der Regen nach und das Gewitter zog langsam weiter Richtung Essener Norden, wobei grelle Flächenblitze die ganze Front von Nordost nach Südost erhellten. Die Donner waren entsprechend kräftig.

Auch die Cranger Kirmes in Herne-Wanne wurde lt. der Meldung eines UWZ-Nutzers von dem Unwetter heimgesucht. Sein Sohn, der sich zu dem Zeitpunkt dort befand, hatte ihn angerufen und ihm gesagt, dass über der Kirmes sogar Hagel runter kam. Bei uns im Essener Nordwesten hatte sich ein wenig kleinkörniger Hagel unter den Regen gemischt, aber Menge und auch die Größe der Hagelkörner waren nicht nennenswert. Den letzten Blitz mit darauffolgendem Donner habe ich um kurz nach 23 Uhr wahrgenommen.

Auch jetzt besteht schon wieder für ganz NRW und die angrenzenden Bundesländer eine Unwettervorwarnung, wobei im Osten der Republik wohl schon einige kräftige Gewitter unterwegs waren. Da bleibt abzuwarten, was heute hier passiert. Derzeit scheint die Sonne noch, aber so richtig freundlich ist der Himmel schon seit Stunden nicht. Schwülwarm ist es auch wieder.

Aufziehendes Gewitter gestern Abend - (c) Alexandra Döll, Essen

Clio hat seine Ankündigung wahr gemacht und passend zum Gewitter Extrem-Headbanging gemacht bzw. dazu "Damage Inc." aufgelegt. Ich glaube, darüber hat sich das Gewitter sehr gefreut :o). Sammy hingegen war gestern Abend natürlich nöhlig, denn zum Einen hatte sie Rückenschmerzen, weil sie mich am Samstag zum Kiosk begleitet hat und die Steigung sie so angestrengt hat und zum Anderen, weil sie Angst vor Gewitter hat. Ich hatte mal wieder ein Geschwür mit Haarschleife am Bein, hihi.