Sonntag, 31. August 2014

Mist im Fernsehen

Leider gibt es ja zunehmend sehr viel Mist im Fernsehen - angefangen bei Skripted Reality Soaps wie "Berlin Tag und Nacht" über manipulierte Sensationsberichte und Casting-Shows bis hin zu Promi-Magazinen aller Art mit Inhalten, die noch nicht mal nen Toten interessieren, aber manche Menschen scheinen ja auf so einen Blödsinn zu stehen, weil der eigene Verstand nicht mehr her gibt.

Neben dem ganzen Schrott gibt es aber natürlich auch noch Sendungen, die ich mir gerne anschaue, so z. B. "Switch Reloaded" (derzeit Wiederholungen auf Sat1), "Stratmanns" (WDR), den Tatort aus Münster und die Sendung "Walulis sieht fern", die Samstagabend regelmäßig auf Eins Festival gezeigt wird. Alle Folgen sind zwar auch nicht immer gut, aber die gestern war extrem gut :o). Herr Walulis nimmt gerne die gestörten Moderatoren auf Astro TV auf die Schüppe (kein Wunder...) oder auch die ganzen überflüssigen Schlager- und Volksmusiksendungen, ebenso oftmals manipulierte Ranking-Shows mit ziemlich gehirnamputierten Titeln und Umfragen, an denen sich viele Zuschauer wohl auch gar nicht beteiligen, sodass daraus dann auch die Manipulation der Platzierungen durch den jeweiligen Fernsehsender resultiert. Sorry, ich kann Sendungen nix abgewinnen, die Titel tragen wie "Die 15 beliebtesten Talsperren in NRW" oder "Die beliebtesten Tänze der Nordrhein-Westfalen". So kann man auch billiges Fernsehen machen, das die Öffentlich-Rechtlichen dann mit den ganzen GEZ-Gebühren finanzieren, und nebenbei kann man noch die zahlenden Zuschauer verarschen - das gilt aber auch für viele Formate auf den Privatsendern.

Ich weiß nicht, ob es normal ist, dass man ziemlich gestört sein muss, um bei Astro TV zu arbeiten, aber bei den letzten Beiträgen, die bei "Walulis sieht fern" thematisiert wurden, bin ich wirklich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich nicht weiß, wer da jetzt bekloppter ist - die Zuschauer bzw. Anrufer beim Sender oder die Menschen, die sich dort als Hellseher ausgeben und dann noch versuchen, wertlose Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Es ist ja schon traurig, wenn einer der Moderatoren mit seiner stylish gegelten Frisur der Marke "Gegelte Beutelratte" den Leuten einen schwarzen Heilkristall für knapp 100 EUR verkaufen will, von dem man schon gut erkennen kann, dass dieser Heilstein vermutlich synthetisch hergestellt wurde. Angeblich soll dieser Stein für positives Karma sorgen und gute Energien ausstrahlen - das hat Herr Walulis aber in der vorletzten Sendung schon erfolgreich widerlegt, denn das britische Gesichtsmodel, dessen Foto dort für den Vorher-Nachher-Vergleich rangezogen wurde, wusste gar nix von ihrem "Glück", dass ihr Gesicht für solch einen Schwachsinn missbraucht wird.

Gestern wollte genau der gleiche Moderator einer Zuschauerin die Sexualität aus ihrem Körper wringen - ohne Worte! :o) Also, wer dort anruft und sich die Scheiße auch noch als Gold verkaufen lässt, der kann wirklich nicht ganz dicht sein. Selbst denken macht schlau, mehr fällt mir dazu nicht ein. Der geneigte Verkaufsprofi, der sich dort als Wunderheiler darstellen will, freut sich natürlich über die Naivität vieler Zuschauer, denn mit Dummheit lässt sich ja offenbar richtig gutes Geld verdienen.

Gefreut habe ich mich gestern über die Schlusssequenz bei "Walulis sieht fern", denn da wurden die ganzen Volksmusiksendungen auf die Schüppe genommen - die gestrige spielte in Schliersee am Chiemsee *gacker*. Sorry, die Gemeinde Schliersee liegt m. W. aber eher am Tegernsee, aber da ja bei der vorgenannten Sendung die Originale auf die Schüppe genommen werden, wird wohl eher davon ausgegangen, dass der geneigte Volksmusikzuschauer auch noch jeden Scheiß glaubt - da kann man ja dann mal getrost eine Gemeinde in eine andere Region verlegen, haha. Besonders gekichert habe ich über folgende Textzeile der Volksmusik-Kombo:

"Ich möcht' mit dir Canaster spielen und dich dabei unsittlich berühren!" *gacker*

Hm...für unsittliche Berührungen brauche ich eigentlich kein Canaster, das kann man auch in anderen Situationen mit dem jeweiligen Herrn (in meinem Fall) bzw. der jeweiligen Dame seines Herzens tun :o). Mir fiel in dem Zusammenhang auch direkt die Textzeile des Liedes "Geschwisterliebe" von den Ärzten ein: "Noch sitzen wir hier und spielen Schach - aber gleich leg' ich dich flach!" :o) Aus Karten- oder Brettspielen werden dann eben ganz schnell Doktorspiele, hihi.

Bei "Switch Reloaded" werden ja auch gerne Volksmusiksendungen auf die Schüppe genommen, meist die mit Florian Silbereisen, gespielt von Michael Kessler :o). Da kommen dann ganz gerne so lustige Bandnamen raus wie die Fichtelberger Kanakenschubser (wohl als Anspielung darauf, dass Volksmusik-Fans ganz gerne in die Nähe rechter Tendenzen gerückt werden) oder die Kastelruther Ziegenschnaxler :o)). Das ist zwar richtig schön böse, aber auch irgendwie treffend.

Fürs Ruhrgebiet sind mir natürlich auch einige schöne Bandnamen eingefallen, die dieses ganze Volksmusik-Gedudel parodieren, so z. B.

- Die geilen Gerscheder
- Die deftigen Dellwiger (egal, ob jetzt aus Essen oder Dortmund, denn beide Städte haben ja einen Stadtteil mit diesem Namen)
- Die Vogelheimer Heimvögler
- Brommselnde Böcke aus Bottrop-Boy
- Karnaper Kohlenschmeißer (früher gab's im nördlichsten Stadtteil Essens ja die Zeche Matthias Stinnes 1/2/5)
- Die Rüttenscheider Rüpel
- Die Kirchheller Kichererbsen
- Krasse Kläuschen aus Katernberg (Katernberg in Essen, nicht in Wuppertal)

Romantische Kulissen für abgefahrene Volksmusiktitel aus dem Pott gibt es ja auch mehr als genug - die geilen Gerscheder nehmen am besten das Hochhaus am Reuenberg im Hintergrund, während ein Bus der Linie 185 Richtung Borbeck ihnen fast über den Fuß fährt. Für die Karnaper Kohlenschmeißer gibt es den Emscherdeich unterhalb der Zweigertbrücke, die Altenessen-Nord und Karnap miteinander verbindet, für die Brommselnden Böcke aus Bottrop-Boy natürlich den passenden Emscherzufluss, also die Boye. Die Rüttenscheider Rüpel stellen wir an den Rüttenscheider Stern, wobei natürlich bei dem Singsang mal eben eine Straßenbahn der Linie 106 vor Entsetzen entgleist. Die krassen Kläuschen aus Katernberg dürfen gerne den Förderturm des Weltkulturerbes Zollverein als Kulisse nutzen. In Vogelheim gibt's den Stadthafen, in Bottrop-Kirchhellen stehen neben dem Movie Park Germany noch der Förderturm der Zeche Prosper-Haniel, das Freizeitzentrum Grafenwald oder der Heidesee bzw. Heidhofsee zur Verfügung. Im Heidesee rülpst dann Klaus der kapitale Karpfen frustriert in die Volksmusik hinein :o).


U17 in Essen-Karnap - (c) Jochen Schönfisch

1 Kommentar:

kayla hat gesagt…

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