Die heutigen, modernen Horrorfilme schaue ich mir meist gar nicht mehr an, denn Splatter in jedweder Form kann ich so gar nichts abgewinnen, wie z. B. in Wrong Turn. Die älteren Stücke des Genres, die zwischen Mitte der 1960er und Ende der 1980er verfilmt wurden, zielen eher auf psychologischen Grusel ab und spielen mit den Urängsten der Menschen, z. B. vor Seelen, die nach ihrem Tod nicht zur Ruhe kommen und für allerlei Chaos und Angst unter den Lebenden sorgen (z. B. Poltergeist, Nebel des Grauens), vor ursprünglich friedlichen Haustieren, die unversehends zur Bestie bzw. zum Zombie mutieren (Cujo, Friedhof der Kuscheltiere) und ähnlichen Dingen. Heute wird der subtile Nervenkitzel eher durch Schreierei, Hysterie und jede Menge Filmblut ersetzt - und das ist auch der Grund, warum ich die neueren Horrorfilme nur seltenst mag.
Ein Horrorfilm aus dem Jahr 1976 hat mich tatsächlich zu meiner zweiten Geschichte "Beerdigungsmusik" in dem Buch "Düstere Schauergeschichten" inspiriert - in dem Fall war es der Film "Das Landhaus der toten Seelen" aus dem Jahr 1976 (im Original: Burnt Offerings) mit Karen Black und Oliver Reed in den Hauptrollen. In der o. g. Geschichte spielt insbesondere jener diabolisch grinsende Leichenwagenfahrer, der in "Burnt Offerings" ja auch kein Wort sagt, sondern nur breit, wissend und hinterlistig grinst, eine tragende Rolle. Auf der Seite retro-film.info wird der Film "Das Landhaus der toten Seelen" kurz rezensiert von einem Zuschauer und das, was er dort über den Leichenwagenfahrer - im Film dargestellt von Anthony James - schreibt, ist doch sehr zutreffend. Er sagt kein Wort in dem Film, aber sein Grinsen sagt alles. Besonders gruselig wirkt das Ganze noch dadurch, dass er seine Augen stets hinter einer Pilotensonnenbrille versteckt.
Anthony James als diabolisch grinsender Leichenwagenfahrer in "Burnt Offerings" - Quelle: retro-film.info
Dieser Leichenwagenfahrer ist wirklich dazu geeignet, einem Schauer über den Rücken zu jagen, ohne ein Wort zu sagen und ohne irgendwelche gruseligen Dinge zu tun, wie z. B. das Schwingen eines Schlachtermessers. Ich habe Uli schon in weiser Voraussicht davon abgeraten, sich den Film anzugucken, denn dieser Leichenwagenfahrer würde bei ihr bestimmt einen ähnlichen Grusel auslösen wie der Clown Pennywise :o). In meiner Geschichte "Beerdigungsmusik" tut er das selbstverständlich auch, ohne ein Wort zu sprechen.
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