November bzw. St. Martin haben wir zwar noch nicht, aber gestern Abend lief auf n-tv eine interessante Dokumentation über Sonnen- und Mondfinsternisse. Hier im Ruhrgebiet ist eine Sonnenfinsternis ja nur ganz selten zu bewundern - die erste und einzige konnte man im Pott im August 1999 sehen - während eine totale Mondfinsternis doch schon mal häufiger vorkommt. Zu sehen ist die Mondfinsternis aber leider nur, wenn das Wetter mitspielt - von der Mondfinsternis am 14. Juni 2011 hatte leider niemand in Gerschede/Dellwig etwas, weil sich dicke Wolken vor den roten Mond geschoben hatten und es noch nicht mal kurzzeitig aufklarte, um einen Blick auf die Mondfinsternis erhaschen zu können. Insbesondere Sammy, die ja der absolute Mond-Fan ist, war an jenem Abend sehr enttäuscht, genau wie am 11. Dezember 2011, als die nächste Mondfinsternis anstand, denn auch da spielte das Wetter leider nicht mit.
Die Mondfinsternis im März 2007 konnten mein Zwerghamster James und ich leider nur zeitweise verfolgen, weil es auch an dem Abend ziemlich wolkig war. Solange der rote Mond zu sehen war, lag James wie eine Sphinx auf dem Brett in der oberen Etage seines Käfigs und himmelte den Mond an, aber wehe, es kamen Wolken...dann schaute er mich empört an, was mir wohl sagen sollte, ich hätte jetzt mal die Wolken wegzuschieben :o). Das kann bzw. konnte ich zwar nicht, aber immer, wenn die Mondfinsternis wieder zu sehen war, weil die Wolken Platz gemacht hatten, hatte ich wieder den zufriedensten Zwerghamster der Welt :o)).
Auf diese Mondfinsternis im März 2007 bezieht sich auch die Geschichte "Der Mond und seine ko(s)mischen Auswirkungen auf den Gemütszustand mancher Leute" aus meinem Buch "Wenn es Nacht wird im Pott", erschienen im Dezember 2007. Meine beiden Hamster spielen in der Geschichte ebenfalls mit, wobei sich mein Goldhamster Fred im Gegensatz zu James ohnehin nicht für den Mond interessierte. Sein Käfig stand damals im Wohnzimmer, sodass er die Mondfinsternis ohnehin nicht hätte sehen können, während James' Käfig in der Küche stand - und vom Fenster aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die Mondfinsternis, sofern nicht von Wolken verdeckt. James mochte den Mond ohnehin in allen Variationen.
Im August 2008 gab es die nächste, allerdings partielle Mondfinsternis überm Ruhrgebiet - und das sogar mitten am Tag! Darauf bezieht sich die Geschichte "Beerdigungsmusik" aus meinem Werk "Düstere Schauergeschichten", erschienen im April 2010. Auch da gibt's ja eine Mondfinsternis mitten am Tag - und das auch noch während einer Beerdigung.
Als am 11. August 1999 die Sonnenfinsternis stattfand, die man auch über dem Ruhrgebiet sehen konnte, habe ich noch studiert und war an jenem Tag mit einem meiner Klienten unterwegs, der kurz vor der Haftentlassung stand. Wir waren auf Wohnungssuche und später hat er noch seinen todkranken Vater in Steele-Hörsterfeld besucht, während ich im Dienstwagen, einem dunkelblauen Opel Corsa, für meine bevorstehenden Diplom-Prüfungen gelernt habe. Als ich im Auto auf meinen Klienten wartete, war das Schauspiel schon fast wieder vorbei, aber als wir uns zusammen eine Wohnung in Essen-Frohnhausen angeschaut hatten und zu dem Zweck am Bahnhof Essen-West geparkt hatten, war die Welt in ein eigenartiges, dämmeriges Licht getaucht.
Nun zu den Sternschnuppen, die ja immer vollmundig für den August angekündigt werden, wie auch in diesem Jahr. Sorry, im August habe ich bei uns im Essener Nordwesten noch nie eine Sternschnuppe gesehen, sondern immer später, also im Herbst und teilweise sogar im Winter. Offenbar sind die Sternschnuppen im Essener Nordwesten sehr freiheitsliebend und freigeistig, denn anders kann es nicht zu erklären sein, dass sie nicht dann erscheinen, wenn sie von den Medien angekündigt werden, sondern dann, wenn es ihnen beliebt :o). Im Oktober 2011 habe ich in einer Woche fünf Sternschnuppen über der Plantage etwas weiter südlich gesehen, weitere einzelne im Herbst 2012 und 2013. Die letzte Sternschnuppe, die ich gesehen habe, sauste im Januar 2014 über den klaren Nachthimmel, diesmal allerdings weiter nördlich.
Auch im August 2004 war für eine Augustnacht ein wahrer Sternschnuppenregen angekündigt worden. Damals lag ich auf der Rheumatologie in Essen-Werden und habe mir mein Zimmer mit Christin (damals 22) und Silke (damals 33) geteilt. Christin litt wie ich an einem Antiphospholipid-Syndrom, was damals bei ihr diagnostiziert worden war, aber im Gegensatz zu mir hatten bei ihr noch keine thromboembolischen Komplikationen stattgefunden. Silke war nur zehn Wochen zuvor dem Tod von der Schüppe gesprungen, da sich ihr Systemischer Lupus Erythematodes nach 20 Jahren Ruhe eindrucksvoll und ohne Vorwarnung zurückgemeldet hatte, sodass es fast zu einem tödlichen Nierenversagen gekommen wäre. Nachdem sie diese Attacke ihrer Krankheit knapp überlebt hatte, war sie erst mal in der Reha an der Nordsee und dann noch mal wenige Tage in Werden, wo noch eine Chemotherapie folgte, denn manche Rheumaformen werden ähnlich wie Krebs behandelt.
Silke blieb im Bett, weil sie noch nicht wieder so gut laufen konnte und beobachtete den Nachthimmel über der Werdener Basilika, während Christin und ich nach draußen auf die Feuerleiter gegangen sind, um etwaige Sternschnuppen über dem Viehauser Berg sehen zu können, der ohnehin im Dunkeln liegt, im Gegensatz zum Werdener Ortskern. Fakt ist jedoch: Keine von uns hat in der Nacht eine einzige Sternschnuppe gesehen :o). Auch in diesem Jahr gehe ich davon aus, dass ich wieder im Herbst welche sehen werde.
Mondfinsternis über Lünen - (c) Tobias Althoff, ruhrnachrichten.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen