Samstag, 23. August 2014

Eine Dokumentation über Stephen King im Fernsehen

Ich hatte es ja gestern schon erwähnt: Während endlich Ulis Fotos vom diesjährigen Besuch der Cranger Kirmes bei mir auf dem Smartphone eingingen, lief auf VOX eine Dokumentation über den bekannten amerikanischen Horror-Autor Stephen King und seine Bücher bzw. die dazugehörigen Verfilmungen.

Mein erster Kontakt zu den Büchern von Stephen King war jedenfalls "Friedhof der Kuscheltiere" - als ich im Herbst 1987 mit meinem Vater durch Karstadt in Borbeck bummelte (dort, wo heute Kaufland steht), fiel mein Blick auf das Buch und da ich den Namen Stephen King bereits durch einige Schulkameradinnen kannte, habe ich meinen Papa gebeten, mir das Buch zu schenken. Das hat er auch tatsächlich getan :o). Seitdem habe ich noch eine Vielzahl seiner Bücher erworben bzw. mir schenken lassen - Cujo, Sie (Misery), Es, Im Kabinett des Todes, Das Mädchen, Christine, Carrie, Der Buick, Shining...ich mag seinen Stil zu schreiben und auch, wie er in einen ganz normalen Alltag seiner Protagonisten allmählich das Grauen einziehen lässt.

"Friedhof der Kuscheltiere" (im Original: Pet Sematary) ist zwar mit nicht ganz 600 Seiten ein recht dickes Buch, aber ich habe es damals in zwei Nachmittagen durchgelesen, weil ich die Story sehr spannend und dementsprechend fesselnd fand. Auch in dem Buch hielt das Grauen langsam Einzug in das Leben der Familie Creed. Jahre später kam ja die Verfilmung in die Kinos - nämlich 1989. Ich war damals noch keine 18, und ab dem Alter war er erst freigegeben, aber damals war das Jugendschutzgesetz noch nicht so streng, sodass ich mich sogar ins Kino geschlichen hätte, um den Film zu sehen - ich sah mit meinen damals 15 Jahren doch schon aus wie 18, 19 und die Ausweise wurden vielfach an der Kinokasse nicht kontrolliert, sodass es für mich sicherlich kein Problem gewesen wäre, ins Kino zu kommen. "Road House" mit Patrick Swayze war auch erst ab 18 freigegeben und trotzdem bin ich damals ohne Ausweiskontrolle mit meinen Freundinnen Sonny (damals fast 17) und Danni (15) problemlos ins Atrium gekommen, wo der Film gezeigt wurde. Bei "Friedhof der Kuscheltiere" habe ich leider niemanden gefunden, der mich ins Kino begleitet - einige meiner Schulkameradinnen, zu denen ich aber nicht so einen Draht hatte, haben sich den Film wohl in einem Bochumer Kino angetan und haben mir danach abgeraten, weil ziemlich grausam und gruselig. Ich habe "Friedhof der Kuscheltiere" zum ersten Mal mit 18 Jahren im Fernsehen gesehen. Der Film ist zwar ähnlich gut wie das Buch, aber an das Buch kam er nicht ran, obwohl er gruselig war.



Buchcover der Version, die ich habe - Quelle: amazon.de

Ohnehin mag ich die meisten Bücher von Stephen King lieber als die dazugehörigen Verfilmungen - die einzige Ausnahme bildet da "Misery", der im Anschluss an die Dokumentation auf VOX gezeigt wurde.

Normalerweise grusele ich mich ja nicht besonders schnell - da ich selbst gerne Gruselgeschichten schreibe, wäre das wohl auch unvorteilhaft, wenn ich mich bei Verfassen meiner eigenen Geschichten gruseln würde :o) - aber einmal habe ich im Sommer 1997 "Friedhof der Kuscheltiere" zum wiederholten Male im Fernsehen gesehen, aber da es auch draußen ziemlich gruselig zuging, habe ich den Fernseher nachher ausgemacht. Mein Papa hatte Nachtschicht und ich saß alleine im Wohnzimmer, da meine Mom schon schlafen gegangen war. Es war ein heißer Sommerabend und deshalb war das Fenster noch weit geöffnet, die lange Bodengardine allerdings vorgezogen, damit keine Mücken oder Motten ins Zimmer kommen konnten. Der Vollmond wurde nachher von Wolken verdeckt und über Mülheim an der Ruhr setzte in Höhe des Rhein-Ruhr-Zentrums ein ziemlich irres Wetterleuchten ein, untermalt von unablässigem Donnergrollen. Der böig auffrischende Wind bauschte die Gardine ins Zimmer. Das alles war selbst mir damals zu gruselig. Man/Frau ist ja auch nicht jeden Tag gleich.

In der letzten Geschichte meines Debüts "Mitten aus'm Pott" mit dem Titel "Das alte Haus an der Beckstraße" nehme ich sogar Bezug auf das Buch bzw. den Film "Friedhof der Kuscheltiere". Ein Immobilienmakler aus Rheinland-Pfalz, der zusammen mit seiner etwas tumben Gattin und seinem ängstlichen Bruder ins Ruhrgebiet gereist ist, um dort das Wasserschloss Wittringen inklusive Gastronomie zu erwerben, gerät in einen Schneesturm auf der B224, sodass es keinen Sinn macht, noch auf die Autobahn Richtung Süden aufzufahren. Die Drei suchen sich schließlich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der B224 und landen dabei in Bottrop-Batenbrock in der Beckstraße - in einem alten Haus gegenüber der Halde, auf der das Tetraeder steht. Neben Chucky der Mörderpuppe kommt in der Geschichte auch ein Friedhof der Kuschelfische vor :o).

Die Verfilmung von "Carrie" kenne ich nur aus der ersten Version mit Sissy Spacek in der Titelrolle. Der Film war zwar gut gemacht, reichte aber auch nicht ganz ans Buch heran. Mittlerweile gibt es wohl zwei neuere Verfilmungen von Stephen Kings Debüt, aber die habe ich beide noch nicht gesehen. Auch von "Shining" gibt es schon neuere Verfilmungen, aber an die erste Fassung mit Jack Nicholson in der Rolle des Familienvaters Jack Torrance, bei der Stanley Kubrick Regie geführt hatte, reichte auch das Remake nicht ran. Was Stephen King wohl an der Version mit Jack Nicholson gestört hat, war die Tatsache, dass Jack Nicholson von Anfang an einen ziemlich wahnsinnigen, alkoholgefährdeten Typen spielte - im Buch ist Jack Torrance zwar auch trockener Alkoholiker, der nachher im Overlook-Hotel rückfällig wird, aber ursprünglich sind Jack und Wendy Torrance ein ganz normales amerikanisches Ehepaar, das sich wirklich liebt. Das fiel in der Verfilmung leider ein bisschen hinten über. Allerdings muss ich sagen, dass Jack Nicholson nachher, als Jack Torrance mehr und mehr dem Wahnsinn verfällt, zu Höchtsform aufläuft. Legendär ist sein Gesichtsausdruck, als er die von innen verriegelte Badezimmertür mit einer Axt einschlägt, um seine Frau Wendy (gespielt von Shelly Duval) und seinen Sohn Danny zu töten.

Wie gut, dass Uli die Dokumentation nicht gesehen hat, denn das Buch "Es" durfte natürlich auch nicht fehlen, genauso wenig wie der Clown Pennywise, im Film dargestellt von Tim Curry. Wenn Uli den Clown gesehen hätte, hätte sie sich sicherlich wieder die halbe Nacht gegruselt :o). Sie sagt ja selbst, dass sie keine Clowns mehr mag, seit sie den Film gesehen hat.

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