Nachdem Renate und ich gestern erst lecker in den Rheinterrassen schnabuliert hatten, dabei noch den Charmin Bear inklusive Mandanten gesehen haben (hihi), wenig später Kaffee auf einem Schiff am Ufer tranken und anschließend zurück zu ihr nach Hause in Mörsenbroich fahren wollten, hat Renate mir auf dem Weg zur Straßenbahn noch ein wahres Kleinod Düsseldorfs gezeigt - wohl, weil sie wusste, dass es mich ansprechen würde: Der Golzheimer Friedhof :o).
Der Friedhof ist ja schon seit 1897 nicht mehr aktiv bzw. seit 1982 steht er sogar unter Denkmalschutz. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Golzheimer Friedhof ja praktisch durch den wesentlich größeren Nordfriedhof an der B8 ersetzt. Von meinem ehemaligen Arbeitsplatz aus (Januar 2001 - August 2006) hatten wir häufiger einen schönen Blick auf Beerdigungsgesellschaften auf dem Nordfriedhof, hihi.
Der Golzheimer Friedhof steht zwar, wie gesagt, unter Denkmalschutz, aber die Sturmschäden vom Orkan Ela am Pfingstmontag sind leider immer noch nicht alle beseitigt. Immerhin ist der Friedhof aber wieder für Spaziergänger freigegeben. Die alten Grabmale dort würden jedenfalls ein passendes Ambiente für einen Horror-Film bieten - viel mehr als die heutigen Friedhöfe. Renate meinte schon kichernd, dass der Golzheimer Friedhof gerade bei Nebel besonders gruselig wäre, hihi.
Alte Grabsteine auf dem nördlichen Teil des Golzheimer Friedhofs - (c) Alexandra Döll, Essen
Natürlich nagen der Zahn der Zeit und leider vielfach auch Vandalismus und Unachtsamkeit von Spaziergängern an den alten Grabmalen, wie man auch gerade an dem Grabmal ganz links auf dem Foto sehen kann. Auf jeden Fall hat mich der Friedhof sehr angesprochen und auch direkt zu einer gruseligen Geschichte inspiriert, aber die gibt es dann morgen - gerade musste ich mich mal freundlich um Bewerbungen kümmern.
1805 wurde der Golzheimer Friedhof in Betrieb genommen, bis 1884 fanden dort regelmäßig Neubelegungen statt, aber zwischen 1884 und 1897 wurden nur noch Tote in bereits bestehenden Familiengräbern bestattet.
Ich wusste, dass es den Golzheimer Friedhof gibt, denn immer, bevor die U78/U79 hinter dem Kennedydamm in den Tunnel verschwand, konnte man noch einen entsprechenden Wegweiser am Rande der Fischerstraße sehen. Gestern war es allerdings das erste Mal, dass ich den Friedhof persönlich in Augenschein nehmen konnte. Etwas Vergleichbares gibt es m. W. in Essen jedenfalls nicht - die Düsseldorfer waren ja auch so schlau und haben einen Teil ihrer alten Gaslaternen erhalten, so z. B. in Derendorf rund um die Nordstraße, während in Essen die alten Gaslaternen leider allesamt durch Kofferleuchten ersetzt wurden :o(.
Auf dem südlichen Teil des Golzheimer Friedhofs waren wir gestern nicht, denn der erstreckt sich von der Klever Straße runter bis zum Gebäude der Ergo-Versicherungsgruppe mit dem runden Glasturm. Auch vom nördlichen Teil des Friedhofs haben wir gestern am Spätnachmittag nur einen kleinen Teil gesehen.
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