Sonntag, 28. September 2014

Immer dieser Lärm - und ein guter Beitrag dazu

Heute Morgen postete mein Google +-Follower Sven Krämer einen sehr guten Beitrag mit dem Titel "Stoppt doch endlich mal diese unerträgliche Bahn", der sich darauf bezieht, dass die Deutschen vielfach gegen fast alles sind (Ausbau von Eisenbahnstrecken, Fluglärm), aber das Auto hofieren, weil das natürlich keinen Lärm macht (komisch, selbst leise Autos machen Lärm bis zu 90 dB lt. Fahrzeugpapieren). Der Beitrag hat mir jedenfalls gefallen, denn mir geht dieses ewige Gemecker und diese Sprüche im Stile von "Bitte baut den ÖPNV aus, aber nicht vor meiner Haustür!" auch mächtig auf den Keks.

Ich bin zwar selbst in der Hauptsache Autofahrer, was aber nicht heißt, dass ich prinzipiell gegen den Ausbau von Bahnstrecken und dem ÖPNV bin, denn da besteht hier in Essen leider echter Nachholbedarf. Es hat nicht jeder das Geld, sich ein Auto zu leisten oder darf vielleicht aus etwaigen Gründen kein Auto mehr fahren, also müssen auch diese Menschen von A nach B kommen und das geht vielfach am besten über Bus und Bahn, denn nicht jeder kann und möchte Radfahren.

Es macht auch viel Sinn, sich über Fluglärm zu beschweren, aber gleichzeitig in eine Gegend zu ziehen, von der ich weiß, dass sich dort die Einflugschneise für einen Regionalflughafen oder sogar einen internationalen Airport wie Düsseldorf oder Frankfurt befindet. Das wäre genauso, als wenn ich nach Altenessen an die Gladbecker Straße ziehen würde und dann rumheule, weil dort gerade zur Rush Hour viele Fahrzeuge unterwegs sind, die Abgase produzieren und auch noch Lärm machen. Vor dem Hintergrund fand ich die Beschwerden einiger Anwohner des Essener Südens ziemlich lächerlich, dass am 17. August am Flughafen Essen/Mülheim die Möglichkeit für Besucher bestand, verbilligte Helikopter-Flüge anzutesten, denn dieses ewige Hubschraubergeräusch hat die Menschen angeblich in ihrer Totenruhe gestört. Hallo??? Ist Geld jetzt gleichzusetzen mit Verblödung? Wenn ich nach Haarzopf, Bredeney oder Kettwig ziehe, sollte mir bewusst sein, dass sich dort jede Menge Flugzeuge im Landeanflug auf Düsseldorf befinden und dann ja noch der Lärm kleinerer Maschinen und Helikopter dazu kommt, die am Flughafen Essen/Mülheim landen. Da geht's einigen Neureichen wohl ein bisschen zu gut in ihrer kleinen beschränkten Welt.

Komisch, angeblich machen sich alle soviele Sorgen um ihre Kinder, die sich durch Zug- oder Fluglärm gestört fühlen könnten, aber diese Gutmenschen sind vielfach relativ unsensibel gegenüber anderen, wenn ihre eigenen Kinder durch unangemessenes Gekreische und Rumprollen mehr Lärm machen als ein Düsenflugzeug beim Start. Ach nee, das sind ja noch Kinder und die dürfen auch zu jeder Tages- und Nachtzeit rumlärmen...*ironieoff*. Damit wollen solche Gutmenschen wohl eher kaschieren, dass sie keinen Bock haben, ihre Sprösslinge zu erziehen und suchen den Schuldigen deshalb lieber bei Flugzeugen, Autos oder Schienenfahrzeugen. Gleichzeitig wird dann aber rumgeheult, wenn eine Straßenbahn beispielsweise nur noch im 20-Minuten-Takt fährt oder eine S-Bahn nur einmal pro Stunde fährt, wie z. B. die S2 bei uns in Dellwig. Da möchte ich mal die ganzen Familien sehen, wenn der Ferienflieger nach Malle nicht mehr öfter am Tag abhebt, sondern nur noch einmal am Tag, damit es weniger Fluglärm gibt - dann würde nämlich wieder rumgeheult, dass man ja so schlecht von Düsseldorf nach Malle kommt, haha.

Gegen Kinderlärm habe ich prinzipiell nichts, damit wir uns richtig verstehen, aber ich mag keine ständig hysterisch kreischenden Blagen, die ohne jeden Grund dauernd rumtrampeln und rumschreien, weil ihre Eltern weder fähig noch willens sind, ihnen mal ein halbwegs angemessenes Benehmen beizubringen. Tja, aber wie sollen die Kinder denn erzogen sein, wenn es noch nicht mal deren Eltern sind? Deshalb habe ich auch eine ziemlich große Abneigung gegen diese ganzen hysterischen Super-Muttis, die rumheulen, weil 30 m von ihrem Haus entfernt eine Straßenbahn Lärm macht, dafür aber ihren verwöhnten, verzogenen Nachwuchs mit einem überdimensionierten SUV zur 100 m entfernten Grundschule fahren und dort mehr Chaos als alles andere veranstalten, vom Umweltaspekt ganz zu schweigen. Man muss ja zeigen, was man hat - und sei es nur, dass man kein Hirn hat :o).

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