So lautete ja eine Textzeile aus dem Klassiker "Hier kommt Alex" der Toten Hosen :o) - der Song, der 1988 erschienen ist, wurde übrigens öfter mir zu Ehren gespielt, wenn ich als Teenager eine Fete betreten habe, hihi. Da passte der Songtitel doch ganz gut :o).
Ich mag Horror-Filme gerne, aber eigentlich eher die älteren aus den 70ern und 80ern, wie z. B. "Poltergeist", "The Fog - Nebel des Grauens" (das Original aus dem Jahr 1980 und nicht das müde Remake aus dem Jahr 2003!), "Friedhof der Kuscheltiere" (wobei das Buch sogar besser ist als der Film, aber das gilt eigentlich für alle Filme, die auf Romanen von Stephen King basieren - "Misery" einmal ausgenommen), "Shining", "Der Exorzist" etc. Den Film "Das Landhaus der toten Seelen" aus dem Jahr 1976 (im Original: Burnt Offerings) fand ich gar nicht so toll, aber Anthony James als grinsender, nicht sprechender Leichenwagenfahrer machte ihn doch ziemlich sehenswert.
Anthony James als grinsender Chauffeur in "Burnt Offerings" - Quelle: movie-pilot.de
Den heutigen Horrorfilmen kann ich nicht mehr soviel abgewinnen, weil entweder überkonstruiert und damit abstrus (wie z. B. die Final Destination-Reihe) oder einfach nur Splatter mit jeder Menge Kunstblut und Gedärmen. Der Film "Drag me to hell" wurde zwar von der Journaille hochgelobt (typisch!), aber ich habe nach nicht mal 45 Minuten umgeschaltet, denn dort ging es ja nur um hysterisches Gekreische und Gesabber, von Vorurteilen gegen Sinti und Roma ganz zu schweigen. Da wurde wirklich jedes Klischee ausgeschlachtet, das über diese ethnischen Gruppen existiert - sie können andere verfluchen und haben natürlich allesamt kein Benehmen. Anders kann es ja nicht zu erklären sein, dass eine Zigeunerin, die in der Bank um einen Kredit bat, mitten in der Filiale ihr Gebiss aus dem Mund nahm, um selbiges auf dem Tisch zu reinigen *kopfschüttel*. Warum dieser hanebüchene Schwachsinn von Der Zeit als "leiser kleiner Film" bezeichnet wurde, wusste wohl nur der zuständige Redakteur selbst, denn in dem Film war es bestimmt nicht leise - dauernd kreischte und/oder sabberte da jemand hysterisch.
Na ja, wenn statt einer Sinti oder Roma eine Deutsche die Protagonistin verflucht hätte, hätten wir, um im schlechten Klischee zu bleiben, der Dame ein Dirndl anziehen müssen und dann hätte sie natürlich noch mitten in der Bank eine Maß Starkbier geleert (Prost!). Ach ja, für den Fluch hätte sie dann bestimmt eine Rune gebraucht, höhö.
Neben den wirklich gruseligen Geschichten und Filmen gibt es aber natürlich auch noch Horror aus dem ganz alltäglichen Leben - dazu zählen schlecht erzogene Anzugträger, die sich nur über ihr Outfit und bestenfalls noch über ihren fahrbaren Untersatz definieren können (gerne Porsche, BMW oder Audi) ebenso wie birnige Tussis, deren Kommunikationsfähigkeit lediglich aus "Hihi", "Hä?" oder "Ich kann/weiß das aber doch nicht!" besteht.
Ebenso gruselig finde ich auch politisch korrekte Herrschaften, die am liebsten noch einen schriftlichen Herkunftsnachweis für das Stück Fleisch oder das Gemüse, das sie auf dem Teller haben, fordern würden - ach nee, viele politisch korrekte Menschen essen ja kein Fleisch mehr und fangen deshalb an, Fleischfresser blöd anzumachen. Ich bin zwar gegen Massentierhaltung, bei der die Tiere vor der Schlachtung grausam gequält werden, aber wer garantiert denn den reinen Vegetariern oder Veganern, dass ihr Grünzeug ökologisch und politisch korrekt angebaut wurde? Teilweise werden auch beim Anbau von Obst und Gemüse Pestizide und andere Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt und ob es noch politisch korrekt ist, Obst und Gemüse, das in Deutschland gerade saisonal nicht verfügbar ist, vom anderen Ende der Welt importieren zu lassen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Und dann wundern sich manche, wenn plötzlich zwischen den Bananen im Supermarkt giftige Spinnen rumkrabbeln, die aus dem Herkunftsland versehentlich mit importiert wurden :o).
Politisch korrekte Menschen zeigen auch gerne Raucher wegen Körperverletzung an oder geifern zumindest in intoleranter Weise herum, gucken aber dezent weg, wenn im Busch nebenan ein junges Mädchen von zwei Betrunkenen vergewaltigt wird, denn was interessieren mich als politisch korrekte Dame (oder politisch korrekter Herr) denn die Hilfe- und Schmerzensschreie des Mädchens? Ähnliches gilt auch, wenn eine alte Dame von zwei Rüpeln ausgeraubt wird und womöglich nachher noch zusammengetreten wird, weil sie nur 20 EUR Bargeld in der Handtasche hatte und das für die Täter natürlich viel zu wenig ist. Nein, im Vergleich zum blauen Dunst sind Vergewaltigung und schwerer Raub doch wirklich Kavaliersdelikte, genau wie unterlassene Hilfeleistung *zynischgrins*. Für solche Zeitgenossen, die im entscheidenden Moment weggucken, sich aber lieber über den blauen Dunst, Lärmbelästigung durch Züge, Straßenbahnen oder Flugzeuge u. ä. echauffieren, ist es schon zuviel verlangt, mal die Polizei anzurufen, wenn sie Zeugen einer schwerwiegenden Straftat werden - das tun sie dann lieber bei wirklichen Bagatellen oder wenn sie ins Fernsehen kommen und dort rumheulen können, weil ihr kleiner Sonnenschein in einen vollen Schulbus steigen muss oder das Jobcenter ihnen einfach keinen neuen Porsche bezahlen will :o). Mit so einem Scheiß bringen solche Zeitgenossen jedenfalls die in Verruf, die wirklich auf staatliche Hilfen angewiesen sind oder die echte Probleme haben.
Als politisch korrekter Mensch kann man einen Text auch künstlich aufblähen, indem man Anreden und Erwähnungen auf beide Geschlechter münzt. Dann kommen je nach Zielgruppe solche lustigen Dinge raus wie "Liebe Kinderinnen und Kinder" (Uli Stein lässt grüßen), "Liebe Frachterinnen und Frachter", "Liebe Studentinnen und Studenten"...das erinnert mich so an einen früheren Kollegen, der mir einst ein 30 Minuten-Band zum Schreiben gab :o). Der Inhalt selbst hätte eigentlich auf gut 15 Minuten beschränkt werden können, aber da er jedes Mal statt "USA" völlig politisch korrekt "Die Vereinigten Staaten von Amerika" sagte, war es auch kein Wunder, dass das Bändchen schließlich pickepackevoll war *kicher*. Ich habe im Text trotzdem jedesmal USA geschrieben und das ist auch ohne Beanstandungen durchgegangen, denn sonst wäre aus einem dreiseitigen Schreiben sicherlich ein fünfseitiges geworden, wenn ich jedesmal "Die Vereinigten Staaten von Amerika" geschrieben hätte :o). Ja, ich weiß, die Tussis würden jetzt wieder sagen "Aber wenn er doch "Vereinigte Staaten von Amerika" diktiert hat, hätte man das auch so schreiben müssen, denn ich kann ja nicht alleine denken und tue alles, was man mir sagt...", aber das ist egal. Ab und zu mal den gesunden Menschenverstand benutzen, tut in aller Regel ganz gut. Gut, manchen müsste man jetzt vielleicht noch im Extremfall erklären, wie man "USA" buchstabiert :oD.
Ganz gruselig finde ich auch immer die Damen, die die boshaftesten Dinge mit dem freundlichsten Säuselton und/oder Lächeln vorbringen. "Ja, hihi, Ihre Bewerbungsunterlagen haben wir vernichtet, denn mir hat keiner gesagt, dass wir Bewerbungsmappen zurückschicken sollen und was Besseres ist mir jetzt auch nicht eingefallen, hihi. Mein Schreibtisch würde ja sonst irgendwann überquellen. Das tut mir jetzt zwar leid für Sie, aber ist nicht mein Problem...!"
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