Donnerstag, 13. November 2014

Eine Sendung über Wetterphänomene

Gestern Abend lief am späteren Abend auf n-tv eine Dokumentation über bestimmte Wetterphänomene, z. B. das Elmsfeuer (hierüber hatte ich mal im Frühling 2011 einen Artikel unter Suite101.de veröffentlicht und auch in der Geschichte "Sommernacht auf dem Kanal" aus meinem 2011 erschienenen Werk "Hart wie Krupp-Stahl" spielen die "blauen Blitze" eine Rolle), große Hagelkörner und Firenados, also Tornados, die einen bereits bestehenden Waldbrand noch weiter anfachen und somit einen Feuertornado erzeugen. Diese Doku war jedenfalls um einiges interessanter als der Schwachsinn, mit dem das Fernsehen seine Zuschauer sonst zu verarschen versucht.

Wetterextreme und Unwetter habe ich auch schon einige mitgemacht, aber Elmsfeuer und Firenados zählten bis dato nicht dazu. Das Beeindruckendste was ich bis dato gesehen habe, war die Super-Zelle, die am Pfingstmontag 2014 aus südlicher Richtung über Gerschede aufzog und ja auch Gewittersturm Ela im Gepäck hatte.


Super-Zelle am 9. Juni 2014 über Gerschede - (c) Alexandra Döll, Essen

Ich habe zwar schon mal häufiger dunkle Wolken gesehen, wenn ein Gewitter aufzog, aber das hier hat bis jetzt alles übertroffen, was mir an Gewitterwolken untergekommen ist.

Großkörnigen Hagel gab es im Mai 2003 über dem Essener Nordwesten, denn die Hagelkörner hatten mindestens die Größe von Tischtennisbällen, vereinzelt jedoch von Tennisbällen. Es hatte am frühen Abend ein Gewitter gegeben, das aus Westen über Essen-Schönebeck, wo ich damals gewohnt habe, herangezogen kam - und die vielen naturgemäß immer ein bisschen heftiger aus. Gegen 19 Uhr hatte der Himmel aber schon wieder aufgeklart, wobei er aber nicht so richtig klar war, denn die Farbe war eher schwefelgelb. Die Sonne zeigte sich als milchiger Schein. Gegen 19.30 Uhr, als ich mit meinen Eltern zu Abend aß, machte es plötzlich laut PLONG!, dann noch einmal und dann prasselte der großkörnige Hagel über die Herbrüggenstraße nieder. In der Motorhaube meines schwarzen Twingo, den ich damals noch hatte, zeigte sich eine Reihe von Einschlägen - auf der Motorhaube des Toyota Carina, den meine Eltern damals fuhren, hat der Mechnaniker, der die Einschläge wieder ausgebeult hat, 59 Einschläge gezählt.

So schnell, wie der großkörnige Hagel aufgezogen war, so schnell zog er auch weiter. In Schönebeck und Borbeck waren jedenfalls eine Reihe von Fahrzeugen betroffen, in Gerschede, Bedingrade, Frintrop und Dellwig wiederum, die ja auch zum Großraum Borbeck gehören, war nicht ein einziges Fahrzeug betroffen, d. h. der Hagelschlag hat nur eine schmale Schneise der Verwüstung gezogen.

Obwohl sowohl das Gewitter als auch der Hagelschlag schon längst Richtung Norden abgezogen war, konnte ich bis 20.30 Uhr immer noch einzelne Wolkenblitze über dem Birkenhain an der Schlacke sehen. Ein weiteres Gewitter folgte an dem Abend jedoch nicht.

Im Sommer 1999, der sehr heiß und sonnig war, war ich oft mit meinem damaligen Freund im Freibad Dellwig, auch als Hesse bekannt, schwimmen - so auch an einem Sonntagnachmittag im Juli. Das Wetter war zwar nicht so echt, denn in westlicher Richtung zeigte der Himmel bereits eine schwefelgelbe Farbe, aber wir sind extra mit dem Auto nach Hesse gefahren, um schnell wegzukommen, falls ein Gewitter aufziehen sollte.

Erst war alles okay - die Sonne brutzelte vom Himmel, mein Freund aalte sich wahlweise auf der Decke oder hüpfte mal in den Schwimmer, während ich versucht habe, einem dreijährigen Mädchen im seichten Teil des Nichtschwimmerbeckens das Schwimmen beizubringen :o). Gegen halb vier grummelte es einmal hörbar von Altenessen her, aber der damalige Chef-Bademeister gab durch, dass wir erst mal abwarten sollten, denn oft genug sind die Gewitter an Hesse vorbei gezogen, ohne Badegäste und Personal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Plötzlich hallte jedoch ein lauter Donner den angrenzenden Rhein-Herne-Kanal entlang, sodass entsetztes Kreischen ausbrach und die Menschen im Schwimmerbecken synchron aus dem Wasser hechteten - nur mein damaliger Freund hatte auf einmal das Gemüt eines Nilpferds und paddelte weiter im Schwimmer rum, so als wenn ihn der laute Donnerschlag nix anginge :o). Ein Bademeister hat ihn schließlich auch gebeten, das Wasser zu verlassen, während ich das kleine Mädchen bei seiner Mutter an der Decke abgeliefert habe. Von Altenessen her zog eine bleigraue Wolkenfront den Kanal entlang, der nächste laute Donner folgte. Mein Freund und ich haben uns schnell angezogen und sind dann zu seinem Auto geflitzt, das in etwa 150 m Entfernung auf dem Klaumerbruch abgestellt war. Kaum, dass wir drin saßen, donnerte es noch einmal laut und dann prasselte der Regen los.

Eine halbe Stunde später, als wir bereits zuhause waren, regnete es zwar immer noch, aber das Gewitter war weitergezogen. Als die Sonne trotz des starken Regens raus kam, konnten wir vom Fenster seiner Dachgeschosswohnung aus einen wunderschönen Regenbogen über dem Rot-Weiß-Stadion sehen.

Keine Kommentare: