Mittwoch, 26. November 2014

Rodeln nach Sonnenuntergang unter der Mondsichel :o)

An einem kalten, verschneiten Abend mit klarem Himmel machen sich die Männergärtnerinnen mit ihren Schützlingen zzgl. einiger Schlitten auf dem Weg zum nicht allzu weit entfernten Westerberg, um dort eine Rodelpartie zu veranstalten - unter der Mondsichel und dem Sternenzelt macht das sicherlich doppelt soviel Spaß. Netterweise verkaufen einige Schülerinnen des MGB an der Fürstäbtissinstraße an einem Stand Heißgetränke für einen guten Zweck.

Obwohl die Sonne bereits untergegangen ist, ist noch einiges am Rodelhang oberhalb des ehemaligen Zirkusplatzes an der ehemaligen Jugendverkehrsschule Borbeck los, denn neben den Männergärtnerinnen und ihren großen männlichen Kindern sind auch noch jede Menge Eltern mit ihren Sprößlingen am Rodelhang anzutreffen.


Mondsichel gestern Abend nach Sonnenuntergang über Bedingrade - (c) Alexandra Döll, Essen

Der eigentliche Rodelhang liegt oberhalb eines Weges an einem kleinen Waldstück in unmittelbarer Nähe der Skater-Anlage am Abzweig Aktienstraße, aber es gibt noch den steilen, stets vereisten Todesberg, der Richtung Schlosspark liegt und den kleinen Anfängerhügel, der auf dem ehemaligen Zirkusplatz an der Frintroper Straße ausläuft. Alex und ihre beiden Mitstreiterinnen untersagen ihren Schützlingen streng, den vereisten Todesberg zu nutzen, denn bei den übermütigen Herren weiß frau ja nie :o).

Der Charmin Bear hat eigentlich gar keine Lust zum Rodeln - ihm hat es schon gereicht, dass er den Schlitten fast die ganze Fürstenbergstraße hinauf ziehen musste, dann noch 30 m weiter bis zum ehemaligen Zirkusplatz und auch noch den Anfängerhügel hinauf bis zu einer kleinen Baumgruppe in der Mitte des Hügels, sodass er lieber beginnt, einen Schneemann zu bauen - sehr interessiert beobachtet von zwei kleinen Mädchen, die viel lieber mit dem großen Mann mit der bärenhaften Figur und dem gutmütigen Gesicht rodeln möchten. Als das ältere der beiden Mädchen ihn bittet, doch mal mit ihr und ihrer kleinen Schwester den Anfängerhang hinunter zu rodeln, antwortet er: "Neeee, möcht' ich nich...ich kann nicht!" Das stört die beiden Mädchen aber gar nicht, dass der Charmin Bear weder möchte noch kann, sie bearbeiten ihn einfach weiter, bis der Charmin Bear seufzend nachgibt und sich mit den beiden Kindern auf den Schlitten setzt, um den Anfängerhang hinunter zu rodeln - der eigentliche Rodelhang wäre ihm zu wild und der Todesberg, den er ja ohnehin nicht benutzen soll, sowieso. Das ist das Ergebnis, dass der Charmin Bear wenig später an seine Versicherung melden muss:

Ich rodelte mit zwei kleinen Mädchen, die mich einfach angesprochen haben, den nicht sehr steilen Anfängerhang herunter. Unten auf dem ehemaligen Zirkusplatz angekommen, kippten wir zunächst vom Schlitten, der dann den dort abgestellten Porsche von Herrn Weidenfeller touchierte und schließlich einfach ohne uns weiterfuhr.

Steffi, die eigentlich nicht besonders grobmotorisch veranlagt ist, bekommt allerdings wenig später auch Probleme, die sich für ihre Versicherung folgendermaßen lesen:

Als ich den Hang am Westerberg in Essen-Borbeck hinunter rodelte, tauchte ein unsichtbarer zweiter Schlitten aus dem Nichts auf, stieß mit meinem zusammen und verschwand dann spurlos.

Jedenfalls hat Steffi sich bei diesem unfreiwilligen Zusammenstoß mit dem anderen, offenbar herrenlosen Schlitten den Fuß verstaucht :o(.

Der Stationsarzt nutzt zwar den normalen Rodelhang, genau wie Steffi, aber besonders geschickt ist er dabei nicht - jedenfalls nicht beim Bremsen, denn er saust einfach über den Weg hinweg in das kleine Waldstück hinein :o). Seiner Versicherung meldet er Folgendes:

Ich rodelte den Hang am Westerberg hinunter, konnte mich aber einfach nicht mehr erinnern, wie man bremst. Ich sauste über den Weg am Fuße des Hanges hinweg in das kleine Waldstück, fand dort ein großes Schlagloch und blieb in demselben. Später entdeckten mich so ein paar Eulen in meinem Loch. 

ES rodelt zu seiner eigenen Sicherheit begleitet von Renate den Hang hinunter, aber auch hierbei kommt es zu Missgeschicken - zumindest als Renate mal alleine rodelt und ES einfach nicht die Bahn frei gibt, obwohl Renate vorher laut und deutlich "Vorsicht, Brennholz!" gerufen hat. ES hat sie nur großäugig angestarrt und dann passierte das, was Renate ihrer Versicherung melden musste:

Da Monsieur T. [ES] sich einfach nicht entscheiden konnte, den Hang frei zu machen bzw. in die eine oder andere Richtung zu laufen, fuhr ich einfach über seinen Fuß - mein Schlitten benahm sich dabei wie ein Katapult. Ich sah Monsieur T.s trauriges Gesicht langsam vorüber schweben, dann schlug er hinter meinem Schlitten im Schnee auf. 

Alex bekommt Probleme mit Thomas, der einfach unentschlossen unten am Fuße des Hangs stehen bleibt und sich offensichtlich auch nicht entscheiden kann, was er tun soll - Alex' Warnung "Vorsicht, Brennholz!" hat da leider auch nix genützt. Also meldet sie ihrer Versicherung:

Schon bevor ich Herrn M. [Thomas] anfuhr, wusste ich, dass er den Rodelhang niemals unversehrt verlassen würde. 

Thomas hat sich bei dem Intermezzo leider den Fuß verstaucht, genau wie Steffi. Das liegt aber auch daran, dass Thomas sich einfach nicht entscheiden konnte, mal zur Seite zu gehen - stattdessen hat er lieber unentschlossene Pirouetten unten auf dem Weg gedreht und gestammelt: "Ja, hmm....ich weiß nicht...was meinst du denn?!" :o)

Eigentlich sollten die großen männlichen Kinder NICHT den Todesberg nutzen, aber Thorsten und Stinki sind mal wieder eigensinnig und rodeln trotzdem den vereisten Hang hinunter, was zu einigen Katastrophen und Blessuren führt, vom Anschiss durch die Männergärtnerinnen ganz zu schweigen :o).

Thorsten meldet seiner Versicherung Folgendes:

Ich rodelte den sog. Todesberg am Schlosspark Borbeck hinunter, gefolgt von Herrn U. [Stinki]. Da ich Lenken und Bremsen leider immer noch überbewertet finde, schlingerte mein Schlitten Richtung Teich am Fuße des steilen Berges und machte ein Hopserchen über die Mauer in den Teich, wo ich nach einem kurzen Flug mit dem Schlitten umkippte und dann ins Eis einbrach. Danach verlor ich die Herrschaft über meinen Schlitten. Bei der Gelegenheit habe ich leider auch noch ein Blesshuhn überfahren. Es gab seine Schuld zu, da ihm dies schon einmal passiert war.

Anschließend bekamen die Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstifts in Essen-Borbeck alles von mir gezeigt, was sie sehen wollten.  

Stinkis Erlebnisbericht an seine Versicherung nach der mörderischen Rodelpartie vom Todesberg durch den Schlosspark bis hinunter zum Teich ist allerdings auch nicht besser:

Ich folgte Herrn G. [Thorsten] mit meinem Schlitten und sang dabei übermütig Holadihiahoppsassa. Da wir heute den ganzen Tag aufgrund des bevorstehenden Weihnachtsfestes mit Tannenzweigen in unserem Männergarten an der Fürstenbergstraße hantiert hatten, wuchs mir plötzlich und unerwartet eine Tanne ins Gesichtsfeld, sodass ich nichts mehr sehen konnte. Ich landete schließlich aufgrund meiner tannenbedingten Sehbehinderung neben Herrn G. im Teich und wurde von einem Erpel mit Fluppe im Schnabel mit den Worten "Du bist bestusst!" bedacht. Später hörte ich von abendlichen Spaziergängern im Schlosspark, dass der Erpel schwachsinnig sei. Ich habe den Erpel auch gefragt, wat denn mit ihm eigentlich los ist.

Anschließend musste ich, genau wie Herr G und unsere Schlitten., wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden. Die Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstiftes bekamen alles zu sehen, was sie sehen wollten. 

Diese Dinge im Schlosspark Borbeck bzw. am Westerberg haben jedenfalls dafür gesorgt, dass der Mann in der Mondsichel erst mal ein Universums-Schnäpschen brauchte :o).   


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