Freitag, 23. August 2013

Beklopptes auf Schalke

Ich hab das Spiel am Mittwoch zwar nicht gesehen, aber die Aktion der Polizei wegen einer Flagge, die die Schalker Ultras in einem Fanblock gezeigt hatten und die sich die griechischen Fans wohl provoziert fühlten, war vollkommen überzogen. Die meisten wussten gar nicht, was die Flagge überhaupt bedeutet und dann wurden in dem Block, in dem die Flagge hochgehalten wurde, auch noch in der Mehrheit Unbeteiligte mit Pfefferspray und Schlagstöcken von der Polizei attackiert - weil die griechischen Fans offenbar gedroht hatten, das Spielfeld zu stürmen, weil sie sich ja von der Flagge (altes Symbol für Mazedonien) provoziert fühlten *kopfschüttel*.

Das Thema wird auch in diversen Internet-Foren diskutiert. Ein Leser merkte ironisch an, dass er als Düsseldorfer mit einem Auto, das natürlich auch ein Düsseldorfer Nummernschild hat, besser nicht nach Köln fahren sollte, weil sich die Kölner ja durch das Erscheinen eines Düsseldorfer Fahrzeugs provoziert fühlen könnten. Da gebe ich dem Kommentator durchaus Recht :o)).

Sorry, wo leben wir hier eigentlich?! Sobald sich hier irgendwer durch irgendwas provoziert fühlt, springt der deutsche Staat sofort darauf an - und niedergeknüppelt werden dann auch noch vielfach Unbeteiligte. Die griechischen Fans waren hier im Revier Gäste, die eigentlich das Spiel sehen wollten - wollten aber von ihrem Hausrecht, das sie in dem Fall gar nicht hatten, Gebrauch machen, falls die Flagge weiterhin von den Schalker Ultras hoch gehalten wird. Komisch, in Deutschland wird auf jede Minderheit Rücksicht genommen, die sich ansonsten diskriminiert, provoziert und ausgegrenzt fühlen könnte - ich glaube aber kaum, dass umgekehrt irgendwer deutsche Touristen oder Besucher eines Fußballspiels im Ausland ernst nehmen würde, wenn die Deutschen sich plötzlich durch irgendwas provoziert fühlen würden, nur die deutsche Politik und der Staat kuschen schön.

Ich find's z. B. vollkommen okay, wenn hier eine gewisse Anzahl von Moscheen gebaut wird, da hier in Deutschland neben sehr vielen Christen (und Atheisten) auch viele Muslime leben, aber ich frage mich umgekehrt, ob die Türkei auch christliche Gotteshäuser für deutsche Migranten in ihrem Land errichten würde. Hier in Deutschland darf jede Volksgruppe wegen irgendwas rumheulen und die Politik kuscht schön - nur bei den eigenen Bürgern wird das vielfach berechtigte Geheul dann oft nicht ernst genommen. Deutsche Behinderte oder deutsche Arbeitslose haben nicht annähernd die gleiche Lobby wie ausländische Mitbürger, die sich durch irgendwas diskriminiert oder ausgegrenzt fühlen.Umgekehrt werden aber Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund auch noch schön verharmlost oder als solche negiert.

Das ist nichts gegen unsere ausländischen Mitbürger an sich und auch keine Verallgemeinerung, dass alle Ausländer so intolerant sind, sondern gegen unsere Politik, die ja auf dem rechten Auge immer noch blind ist und mit solchen Aktionen wie der auf Schalke dem braunen Sumpf ja noch schön in die Hände spielt.


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