Gestern Abend folgte nach der 4 x 100 m-Staffel der Herren bei der Leichtathletik-WM in Moskau der Lacher schlechthin! Unsere deutsche Staffel landete mit nur wenigen hundertstel Rückstand auf Kanada und Großbritannien auf Platz 5 - da Großbritannien nachträglich disqualifiziert wurde, ist die deutsche Staffel nunmehr insgesamt auf Rang 4. Gewonnen hat erwartungsgemäß Jamaika mit Schlussläufer Usain Bolt :o), gefolgt von den USA.
Unser deutscher Schlussläufer Martin Keller ärgerte sich beim anschließenden Interview nach dem Lauf ein wenig darüber, dass sie nur Fünfte geworden waren, zumal der Abstand zu Kanada und Großbritannien sehr knapp war und er im Moment der Stabübergabe sogar gleichauf lag mit dem amerikanischen Schlussläufer Justin Gattlin. Martin Kellers Kommentar dazu lautete: "Bei der Übergabe lagen wir noch gleich auf mit den USA - die haben da immer noch gefummelt!" *gröl* Moderator Claus Lufen: "Wie? Die haben gefummelt?!" *schmeißwech* Natürlich ging es diesmal nicht um homoerotische Fummeleien - was im in der Beziehung wenig toleranten Russland ohnehin nicht so gut gekommen wäre - sondern um die Fummeleien am Staffelstab, denn das funktionierte bei den Amerikanern alles andere als gut. Justin Gattlin musste ja sogar noch eine Vollbremsung hinlegen, damit der Wechsel innerhalb der vorgeschriebenen Zone erfolgen konnte.
Diese Zweideutigkeit war jedenfalls zum Schreien komisch :o) - jetzt wird sogar schon bei den Staffeln gefummelt, tz, tz :o))).
Einer meiner Twitter-Follower (ui.de) hat neulich die russische Weltmeisterin im Stabhochsprung Jelena Issinbajewa als "dümmste Frau der Welt" bezeichnet. Da muss ich ihm leider Recht geben, denn ihre Haltung zum Thema Homosexualität bzw. die Verleugnung, dass es auch schwule und lesbische Pärchen in Russland gibt, gehört wirklich ins letzte Jahrhundert und zeugt nicht gerade von Weltoffenheit und Toleranz. Ich stehe auch auf Männer - bin also heterosexuell - habe aber kein Problem damit, wenn andere Frauen Frauen lieben bzw. Männer Männer.
Ebenso schade war es auch, dass das russische Publikum ausschließlich Sportler aus dem eigenen Land beklatscht hat, wenn einer von ihnen Gold gewonnen hatte, während der Beifall für Sportler anderer Nationen kaum oder gar nicht vorhanden war. Wenn ich da an die Olympischen Spiele von Sydney im Jahr 2000 denke, war das australische Publikum ganz anders drauf - da wurden Sportler aller Nationen bejubelt und nicht nur die Australier. Ein Schwimmer aus einem kleinen afrikanischen Land ist Letzter geworden im Vorlauf über 100 m Freistil und wäre sogar auf den letzten 25 Metern noch fast ertrunken :o) - und trotzdem wurde dem jungen Mann zugejubelt, als wenn er gerade auf dem Weg zu einem neuen Weltrekord wäre, was im Sinne des Sportsgeistes nur sympathisch und auch fair ist anstatt nur die eigenen Landsleute anzufeuern und zu beklatschen.
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