Sonntag, 25. August 2013

Jeder blamiert sich so gut wie er kann

In der Regel habe ich nichts gegen Kinder, sondern in manchen Fällen eher gegen ihre verstrahlten Eltern, denn viele Kinder sind leider lediglich ein Produkt der Erziehung bzw. Verziehung ihrer Eltern.

Gestern Vormittag hatte ich in Borbeck vor meinem Friseurbesuch direkt zwei so verstrahlte Exemplare von Müttern, bei denen mir die Kinder schon leid taten. Ich hatte Clio im 2. UG geparkt und stieg in den Aufzug auf 0, um Kaufland Richtung Fußgängerzone zu verlassen. Auf dem 1. UG stiegen drei ganz putzige Kinder im Alter von etwa 3 bis 7 zu, gefolgt von ihrer Mutter, deren ganzes Gesicht schon chronische Unlust, Selbstmitleid und Zombie-Dasein ausdrückte. Natürlich mussten ihre Kinder und auch ich als unfreiwillige Zuhörerin nicht nur mittels ihres Gesichtsausdrucks über ihren Gemütszustand informiert werden - nein, sie verkündete ihren drei Kindern direkt, dass sie schon wieder schlechte Laune hätte (das konnte man ihr ja schon überdeutlich ansehen, haha). Sie hatte auch keine Lust, mit ihren Kindern in die Spielwarenabteilung zu gehen, denn sie hatte ja schlechte Laune, und wohl noch ein ganz anderes Problem, nämlich sich selbst.

Den Höhepunkt verstrahlter Muttis lieferte mir dann aber eine junge Dame von etwa 25, 26 Jahren auf dem Höltingplatz, der sich direkt vor dem Kaufland befindet. Ich saß noch im Sonnenschein auf der Bank und rauchte mir eine, bevor ich weiter zum nicht mal 50 m entfernten Friseursalon lief. Vor der Optik Röcken steht ein Hubschrauber-Automat für Kinder, der auch fährt, wenn man ein wenig Kleingeld reinwirft. Im Hubschrauber saßen zwei kleine Jungs von etwa drei und vier Jahren. Die Mutter - mehr mit ihrem Styling und ihrem eigenen Dachschaden beschäftigt als mit allem anderen - stand nöhlend neben dem Hubschrauber und wiederholte stets den einen Satz: "Ich glaub, ich spinne!" Den Satz gab sie in den folgenden fünf Minuten nicht einmal von sich - nein, mindestens zehn Mal! *nerv* Ihre Kinder sollten wohl den Hubschrauber verlassen, weil sie sie mit dem Zug zu ihrem Vater in Steele bringen wollte (die S9, die über Bahnhof Borbeck fährt, hält ja u. a. auch in Steele und Steele-Ost), aber jedesmal nöhlte sie lautstark über den Höltingplatz: "Ich glaub, ich spinne! Steigt ihr jetzt mal aus?!" Der ältere, blonde Junge gehorchte nach der dritten Aufforderung auch, der kleinere, dunkelhaarige Junge hingegen schien gerade in der Trotzphase zu sein und weigerte sich, den Hubschrauber zu verlassen..."Ich glaub, ich spinne! Wir wollen jetzt mit dem Zug zum Papa!" Irgendwann ist auch der Kleine laut plärrend ausgestiegen und seine verstrahlte Erziehungsberüchtigte schnauzte wieder nur über den Höltingplatz: "Ich glaub, ich spinne! Ich fahre nicht mit Dir im Zug, wenn du weiter so frech bist! Ich glaub, ich spinne!" Das wiederholte sie dann auch noch dauernd. Bei der Mutter hab ich auch gedacht, ich spinne...:o). In dem Fall waren nicht die Kinder peinlich, sondern eher ihre Mutter.

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