Sonntag, 11. August 2013

Lieber Asis als gar keine Freunde?!

Gestern Abend lärmte unser dickbeiniges BMW-Bison mal wieder in seiner Hütte - natürlich mit freundlicher Unterstützung seiner asigen "Kumpels", wobei ich das Wort "Kumpel" in dem Fall für zu hoch gegriffen halte. Bei ihm habe ich eher den Eindruck, er lässt Leute zu sich nach Hause kommen nach dem Motto "Lieber Asis als gar keine Freunde", denn in seiner eigenen Hütte hat er nicht mehr soviel zu sagen, wenn die da sind - er macht die Musik leiser, seine Kumpels drehen sie dann wieder laut. Rücksichtnahme schreiben die Herrschaften wohl in ihrer unermesslichen Weisheit vermutlich auch noch ohne H, haha.

Irgendjemand im Haus hat dann mal bei dieser "reizenden" Sippschaft ziemlich laut gegen die Wand gehämmert, damit endlich mal Ruhe ist - wer, weiß ich gar nicht genau. Danach war es oben gespenstisch ruhig, bevor die Drei dann abgehauen sind. Einer von Bisons Kumpels - fährt natürlich ne prollige Protzkarre in Gestalt eines tiefergelegten Audi A3 - meckerte dann maulheldenmäßig im Flur rum, dass er schon dafür sorgen würde, dass "die Alte" (vermutlich meinte er meine Nachbarin mit dem Baby, das direkt neben dem Bison wohnt) das nicht noch mal macht; das kommt ja schon einer Drohung gleich. Wenn er laut sein will, kann er das doch bei sich zuhause tun und nicht hier. Das Bison trottete wortlos mit gesenktem Haupt hinter seinen beiden Kumpels her. Die Bindung scheint ja total grandios zu sein - klar, wenn ich nur als Fußabtreter und Lärmkanal für Leute diene, mit denen ich eigentlich gar nix zu tun haben will, aber mit denen ich mich nur abgebe, um nicht alleine zu sein, dann passiert sowas schon mal.

Unser Blockwart, der ja sonst immer durch anonyme Aushänge im Flur glänzt und nur hintenrum kann, ist dann aber plötzlich nie zu hören - nee, da können sich dann andere die Finger schmutzig machen. Ich werde unser Bison mal bei Gelegenheit auf den Lärmpegel in seiner Hütte ansprechen, denn hintenrum finde ich total bescheuert und bevor ich mich an unseren Vermieter wende, sollte ich erst mal mit demjenigen selbst sprechen. Wenn er sich dann uneinsichtig zeigt, kann ich immer noch unseren Vermieter kontaktieren - ob der dann was macht, steht noch in den Sternen, denn mir ist schon öfter aufgefallen, dass die größten Idioten vielfach auch noch Narrenfreiheit genießen. Das war auch schon so, als ich noch in Frohnhausen gewohnt habe. Meine Nachbarin über mir - sehr nett und ruhig - ist im Juni 2010 total entnervt ausgezogen, weil sie ein Jahr zuvor nen absoluten Voll-Asi (übrigens Lehrer...) ohne Benehmen und Sozialverhalten neben sich zu wohnen bekam. Seither hat sie keine Nacht mehr durchgeschlafen - da wurde nächtelang Musik gehört, lautstark gequatscht, gepoltert usw., wenn sie bei ihrem Nachbarn angeklopft hat, hat der noch nicht mal geöffnet und unser Vermieter hat das gar nicht für voll genommen, als sie sich bei ihm beschwert hat - da blieb ihr nix anderes übrig als ein Auszug, obwohl sie sich ansonsten bei uns sehr wohl gefühlt hat.

Unser damaliger Vermieter hat das Ganze jedenfalls überhaupt nicht ernst genommen oder nicht ernst nehmen wollen; noch nicht mal, als der "reizende" junge Mann anonyme Drohbriefe in den Hausflur hängte - gegen meine Nachbarn unter mir gerichtet - weil er es natürlich nicht für nötig hielt, sich am Schneeräumen zu beteiligen, auch wenn er lt. Plan dran war. Fakt war, dass dann erst meine Nachbarn unter mir ausgezogen sind und ich dann auch nur einen Monat später. Regeln gelten für alle - nur für manche Asis nicht, und die werden dann auch noch hofiert bzw. dann werden Beschwerden gerne auch noch von irgendwelchen Misanthropen im Internet bagatellisiert mit den Worten "Stellen Sie sich mal nicht so an." oder "Sind Sie vielleicht lärmempfindlich?!". Solche Misanthropen, die alles ins Lächerliche ziehen, sind nicht besser als die Asis, die andere mit ihrem Lärm zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten nerven. Gegen Besuch hat keiner was, den bekomme ich auch, aber ich muss meine Freunde nicht ständig darauf hinweisen, dass sie nicht so laut trampeln oder die Musik nicht bis zum Anschlag aufdrehen sollen, denn im Gegensatz zu den Vollpfosten haben die irgendwann mal alle ne Erziehung genossen und kommen mich nicht nur besuchen, weil sie bei mir das machen können, was sie bei sich zuhause nicht dürften.

Natürlich gibt's auch das umgekehrte Extrem, bei dem sich manche schon gestört fühlen, wenn drei Meter unter der Erde ein Maulwurf kackt oder ne Fliege hustet. Da wird sich dann beschwert, wenn ein Säugling mal weint oder Kinder beim Spielen im Garten lachen - und das ist wirklich maßlos übertrieben. Da ist aber auch meist Fakt, dass die, die schon beim kleinsten Kindergeräusch am liebsten die Eltern verklagen würden, dort wohnen bleiben dürfen, während die Familien mit ihrem Kind - und sei es noch so gut erzogen - ausziehen dürfen. Daran krankt es in Deutschland nämlich auch - die Idioten haben Narrenfreiheit, die Anständigen sind vielfach eher die Dummen bzw. die sind dann empfindlich.

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