Für viele Menschen ist die Urlaubszeit ja die schönste Zeit des Jahres, aber manche Tierbesitzer machen sich leider keine Gedanken, wo ihr Tier während ihres Urlaubs bleiben soll. Da werden Hunde schon mal im Wald oder an einer Autobahnraststätte angeleint zurückgelassen, Kleintiere wie etwa Kaninchen im Müll entsorgt...wenn ich keinen Bock habe, auch während meines Urlaubs Verantwortung für mein Tier zu übernehmen, schaffe ich mir keins an anstatt das Tier einfach seinem Schicksal zu überlassen. Die Tierheime quellen derzeit jedenfalls wieder über vor lauter Fundtieren.
Menschen, die ihr Tier einfach aussetzen und es seinem Schicksal überlassen, sind für mich richtig antisozial. Normalerweise baut man eine Beziehung zu seinem Tier auf und käme niemals auf die Idee, sein Tier zu entsorgen wie alte Möbelstücke oder Müll, aber bei manchen Asis geht das leider offenbar. Und mir kann keiner erzählen, dass sich im Verwandten-, Freundes- oder Kollegenkreis niemand findet, der bereit ist, ein Tier vorübergehend zu pflegen und zu versorgen. Was nicht mehr passt, wird halt entsorgt - das gilt bei solchen Asis leider nicht nur für "tote" Gegenstände wie Kleidung oder Möbel, sondern auch für Tiere und ihre Mitmenschen wie Lebenspartner oder Freunde.
Allerdings werden auch außerhalb der Urlaubszeit viele Tiere einfach entsorgt - sei es im Tierheim oder in der "freien Natur". Ulis Freundin Anja arbeitet ehrenamtlich im Tierheim Neuss. Dort wurde neulich ein knapp zwei Jahre alter Teddyhamster abgegeben, weil zu alt und der Tod des Tiers nur noch eine Frage von Monaten. Nun wird händeringend jemand gesucht, der dem abgeschobenen kleinen Kerlchen einen schönen Lebensabend bei sich beschert. Uli hatte mich ja auch gefragt und wenn ich noch wie früher eine Zwei-Raum-Wohnung hätte, hätte ich das sogar getan, aber in meiner 1,5 Raum-Hütte ist leider nicht genug Platz für zwei - und wenn ich den anderen Hamster in einem separaten Käfig zu meiner Zwerghamsterdame Metallica in die Küche stellen würde, wäre die Kleine sicherlich extrem genervt, denn sie genießt es, als einziges Tier in meinem Haushalt zu leben :o).
Verstehen kann ich aber nicht, warum jemand sein Tier entsorgt, "nur" weil es alt wird. Auch wenn Hamster in Menschenjahren umgerechnet nicht so alt werden wie Zwergkaninchen, Meerschweinchen, Hunde oder Katzen, so baut man doch eine Beziehung zu seinem Tier auf - und die Liebe zum Tier ändert sich auch normalerweise nicht, wenn es alt wird und ggf. erste Wehwehchen zeigt. Bis auf Teddyhamster Fred hatte ich alle meine Hamster von klein auf - und ich habe sie immer bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet, Fred eingeschlossen.
Allerdings sind Leute, die ihr Tier aus etwaigen Gründen im Tierheim abgeben (Alter des Tiers, Zeitmangel, Umzug, finanzielle Situation), ehrlicher und verantwortungsbewusster als die Asis. die ihre Tiere einfach aussetzen oder sogar in Mülltonnen stecken - soziales Gewissen gleich Null. Wer so mit Tieren umgeht, geht mit Menschen in der Regel auch nicht besser um.
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